Ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Zutritt nur mit FFP2-Maske" steht in einem Haushaltswarenladen in München. (Archivbild)
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Coronavirus-Pandemie ++ Bayern fordert Maskenpflicht bis Mai ++

Stand: 27.03.2022 21:38 Uhr

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek spricht sich für eine Verlängerung der Maskenpflicht in Innenräumen aus. Hongkong lockert seine strengen Corona-Bestimmungen für den Flugverkehr etwas. Der Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen.

27.03.2022 • 21:38 Uhr

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27.03.2022 • 21:28 Uhr

Tesla stoppt Produktion in Shanghai

Der E-Autobauer Tesla stoppt einem Medienbericht zufolge wegen Corona-Beschränkungen vorübergehend die Produktion in seinem Werk in Schanghai. Die Herstellung solle mindestens am Montag unterbrochen werden, berichtet die Agentur Bloomberg. Bei Tesla war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die chinesische Wirtschafts- und Finanzmetropole Schanghai verhängt einen Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Um die Bevölkerung zu testen, wird das öffentliche Leben in zwei Stufen von Montag an bis zum 5. April heruntergefahren.

Wie rechtssicher ist die Hotspot-Regel im Infektionsschutzgesetz? Darüber wird aktuell scharf diskutiert. Baden-Württemberg hat dies geprüft - und offenbar ein vorläufiges Ergebnis

27.03.2022 • 15:15 Uhr

Shanghai kündigt Lockdown an

Die chinesische Metropole Shanghai kündigt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einen zweistufigen Lockdown an. Zur Testung der Bevölkerung werde das öffentliche Leben in zwei Stufen von Montag bis 05. April heruntergefahren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Bezug auf die Stadtverwaltung. Der Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel werde eingestellt. Mitarbeiter der meisten Unternehmen dürften nur noch im Homeoffice arbeiten. Ausgenommen seien öffentliche Dienste und Lebensmittelversorgung.

Shanghai verzeichnet seit längerem steigende Covid-Zahlen, hatten einen kompletten Lockdown bislang aber aus Sorge um die Wirtschaft abgelehnt.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat das geplante Ende der meisten Corona-Beschränkungen kritisiert und will die Maskenpflicht verlängern. "Ganz Deutschland ist ein einziger Hotspot", sagte Holetschek der "Augsburger Allgemeinen", die am Montag erscheint. Das habe "auch fast jeder außerhalb des Regierungsviertels in Berlin so schon erkannt".

Bayern fordert bundesweit einheitliche Kriterien für die Anwendung der Hotspot-Regel oder eine Verlängerung der Übergangsfrist. Dies soll auch Thema der Gesundheitsministerkonferenz am Montag sein. "Die Hotspot-Regeln sind viel zu schwammig und ermöglichen uns keine rechtssichere Umsetzung", sagte der CSU-Politiker. "Ich fände gut, wenn wir nach dem 2. April bundesweit noch vier Wochen Maskenpflicht in Innenräumen haben würden." Strittig ist, ob es rechtlich möglich ist, ein ganzes Bundesland zum Hotspot zu erklären.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fordert vor dem Hintergrund von Krisenfällen wie der Corona-Pandemie, der Ahrtal-Flut und der Unterbringung von Flüchtlingen deutlich mehr Geld für den Zivilschutz. "Statt der 700 Millionen Euro pro Jahr dafür, die jetzt im Bundeshaushalt stehen, müssten es zwei Milliarden sein, um alles Nötige finanzieren zu können", sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter der "Welt am Sonntag".

Eigentlich wolle Deutschland in der Lage sein, im großflächigen, nicht militärischen Katastrophenfall ein Prozent der Bevölkerung zu versorgen. "Tatsächlich haben wir gerade mal die erste Einrichtung zur Versorgung von 5000 Menschen in Betrieb genommen", kritisierte Reuter. "Deutschland kann Krise, aber wir könnten deutlich besser sein, wenn wir das Know-how und die Ressourcen, über die wir verfügen, besser einsetzen würden", sagte Reuter. 

Im Bevölkerungsschutz zehre das Land von den knappen Reserven, die es in der Vergangenheit aufgebaut habe. "Das haben wir bei der Pandemiebekämpfung, der Flüchtlingsaufnahme 2015 oder der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr vor Augen geführt bekommen."

Die Gesundheitsbehörden in Hongkong haben 8037 neue Covid-Fälle gemeldet, 151 Menschen seien gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit den zweiten Tag in Folge unter 10.000. Hongkong verfolgt eine strikte Null-Covid-Politik, hatte in den letzten Wochen aber mit deutlich steigenden Infektionszahlen zu kämpfen.

Hongkong lockert seine strengen Corona-Bestimmungen für den Flugverkehr. Fluggesellschaften, die infizierte Reisende nach Hongkong gebracht haben, dürfen die Strecke ab dem 1. April nur noch eine Woche lang nicht mehr bedienen, wie die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone ankündigte. Bisher gilt das Verbot zwei Wochen lang.

In Hongkong, einst ein globaler Logistik- und Verkehrsknotenpunkt, gelten seit Beginn der Corona-Pandemie besonders strenge Reisebeschränkungen. Unter anderem ist es Fluggesellschaften bisher für 14 Tage untersagt, Fluggäste auf einer bestimmten Strecke nach Hongkong zu befördern, wenn bei Passagieren eines Flugs zuvor drei oder mehr Infektionen festgestellt wurden. Die Fluggesellschaften haben eine vollständige Aufhebung des Verbots gefordert. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam sagte jedoch, weitreichendere Lockerungen seien noch nicht möglich.

Bei der Frage, wie es nach der Corona-Pandemie mit der mobilen Arbeit weitergehen soll, gehen die Vorstellungen von Beschäftigten und Betrieben weit auseinander. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Plattform Xing wünschen sich 17 Prozent der Beschäftigten, vollständig mobil arbeiten zu können - gewähren will diese Möglichkeit aber demnach nur ein Prozent der Unternehmen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.

Die Möglichkeit, drei Viertel der Arbeitszeit mobil zu erledigen, hätten laut Umfrage gern 14 Prozent der Beschäftigten; das anzubieten, sind lediglich fünf Prozent der befragten Personalentscheider bereit. Ein Drittel der Unternehmen (34 Prozent) will den Beschäftigten laut Umfrage aber die Möglichkeit einräumen, die Hälfte ihrer Arbeitszeit von zuhause zu erledigen.

Weitere 28 Prozent der befragten Unternehmen wollen anbieten, bis zu 25 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice zu erledigen, wie die Funke Zeitungen weiter berichteten. 31 Prozent der Unternehmen sehen demnach keine Möglichkeit, ihre Beschäftigten mobil arbeiten zu lassen.

"Die Beschäftigen wollen ihre liebgewonnene Freiheit, den Arbeitsort selbst wählen zu können, nicht aufgeben", sagte Frank Hassler, Vorstand des Xing-Unternehmens New Work, den Funke Zeitungen. Büros hätten dann eine Relevanz, wenn sie einen Mehrwert zum Homeoffice bieten würden. "Wer unter Zwang seine Mitarbeiter zurückbeordert, riskiert es, sie zu verlieren", sagte Hassler weiter.

Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat sich eindringlich für die Impfpflicht ausgesprochen: "Der Bundestag muss eine Impfpflicht für alle Erwachsenen einführen, die Impfungen ab Juni verpflichtend macht", sagte Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und ergänzte: "Sonst kommen wir bis zum Herbst nicht vor die Welle, und dann werden vor allem wieder die Kinder und Jugendlichen unter den unvermeidbaren Einschränkungen leiden."

Impfen sei "nachweislich der einzige sichere Weg, um ohne verheerende Eindämmungsmaßnahmen zu viele schwere Verläufe und Todesfälle zu vermeiden", sagte der Arzt. Wer die Impfung bis jetzt noch verweigere, "nimmt den Rest der Bevölkerung in Geiselhaft".

Das treffe besonders Minderjährige, die durch die Einschränkungen um Bildungs- und Entwicklungschancen gebracht werden und sozial und psychisch litten. "Das ist nicht mehr hinnehmbar!" Jetzt sei endlich die Solidarität der Erwachsenen mit den Jüngsten gefragt.

27.03.2022 • 06:16 Uhr

São Paulo hebt Corona-Notstand auf

Der Bürgermeister der brasilianischen Millionen-Metropole São Paulo, Ricardo Nunes, hat das seit zwei Jahren geltende Dekret über den Corona-Notstand der Stadt aufgehoben. Das geht aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt von gestern hervor. Mit seinen schätzungsweise mehr als 12,3 Millionen Einwohnern ist São Paulo die größte Stadt Brasiliens und Südamerikas. Die Belegung der Intensivbetten für Corona-Patienten lag nach dem jüngsten Bulletin der Stadt bei 26 Prozent.

Auf dem Höhepunkt einer außer Kontrolle geratenen Corona-Welle im März und April vergangenen Jahres war auch in der reichen Wirtschafts- und Kulturmetropole das Gesundheitssystem zusammengebrochen, Massengräber wurden ausgehoben. Insgesamt haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben fast 30 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 650.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben - mehr Tote gibt es nur in den USA.

Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne sank die Zahl der Toten stark, der Optimismus wuchs. São Paulo impfte nach offiziellen Angaben alle erwachsenen Einwohner vollständig gegen das Coronavirus und erklärte sich zur "Impfhauptstadt der Welt". In Brasilien sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft.

Der ansteckendere Omikron-Untertyp BA.2 ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile für 72 Prozent der Ansteckungen in Deutschland verantwortlich. Der Anstieg der Fälle ist demnach neben der "leichteren Übertragbarkeit der Sublinie" auch auf die "Rücknahme von kontaktreduzierenden Maßnahmen und auf ein geändertes Verhalten in der Bevölkerung zurückzuführen". Das RKI rief die Menschen dazu auf, weiterhin vorsichtig zu sein. Da sich das Virus zuletzt wieder stärker unter Älteren verbreitete, riet das Institut diesen zu einer zweiten Auffrischungsimpfung.

27.03.2022 • 04:32 Uhr

Sieben-Tage-Inzidenz gesunken

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist erstmals seit einer Woche wieder gesunken. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am frühen Morgen mitteilte, liegt sie jetzt bei 1723,8. Am Freitag hatte er 1758,4 betragen, vor einer Woche 1708,7. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. 

Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI 111.224 neue Corona-Infektionen. Am Vortag waren 252.026 Neuinfektionen gemeldet worden, vor einer Woche waren es 131.792. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 20.256.278.

Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 49 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 128.437.

Die Zahlen vom Sonntag sind allerdings nur bedingt aussagekräftig, da aus Baden-Württemberg und aus Brandenburg keine Daten gemeldet worden seien, teilte das RKI mit. Demnach melden zunehmend weniger Gesundheitsämter am Wochenende ihre Daten, da die Übermittlung nicht verpflichtend ist und keine direkten Konsequenzen folgen. "Tagesaktuelle Schwankungen sollten daher - insbesondere am Wochenende und zu Wochenbeginn - nicht überbewertet werden", hieß es vom RKI.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. März 2022 um 06:00 Uhr und 07:00 Uhr in den Nachrichten.