Steinmeier schaut Selenskyj zu während dieser sich in das Gästebuch einträgt.

Ukraines Präsident in Deutschland Steinmeier empfängt Selenskyj in Berlin

Stand: 14.05.2023 19:03 Uhr

Der ukrainische Präsident Selenskyj ist in Berlin mit Bundespräsident Steinmeier zusammengekommen. Er dankte Deutschland für die Unterstützung und sprach von einem "wahren Freund und verlässlichen Verbündeten".

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum offiziellen Auftakt seines Deutschlandbesuchs in Berlin empfangen. Er traf am Morgen in einem Autokonvoi am Schloss Bellevue ein, dem Amtssitz des deutschen Staatsoberhauptes.

Selenskyj dankte Deutschland für die Unterstützung im Abwehrkampf gegen den Angriffskrieg Russlands. "In der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine hat sich Deutschland als unser wahrer Freund und verlässlicher Verbündeter erwiesen, der im Kampf für die Verteidigung von Freiheit und demokratischen Werten entschieden an der Seite des ukrainischen Volkes steht", schrieb er auf Englisch ins Gästebuch.

"Gemeinsam werden wir gewinnen"

Er ergänzte: "Gemeinsam werden wir gewinnen und den Frieden nach Europa zurückbringen." Ausdrücklich bedankte sich Selenskyj bei Steinmeier persönlich für dessen Unterstützung. Er schrieb: "Vielen Dank, Herr Bundespräsident, für Ihre persönliche Unterstützung der Ukraine und Gastfreundschaft". Er dankte auch dem deutschen Volk für dessen "fantastische Solidarität". Auf Deutsch ergänzte er: "Danke Deutschland!"


Frank-Walter Steinmeier (re.) empfängt  Wolodymyr Selenskyj

Zum Autakt seines Deutschlandbesuchs ist der ukrainische Präsident Selenskyj von Bundespräsident Steinmeier im Schloss Bellevue empfangen worden.

Empfang mit militärischen Ehren im Kanzleramt

Im Anschluss an den Besuch im Schloss Bellevue will Bundeskanzler Olaf Scholz Selenskyj mit militärischen Ehren im Kanzleramt empfangen. Nach einem Gespräch unter vier Augen und einer weiteren Unterredung im kleinen Kreis soll es auch eine Pressekonferenz geben.

Später wird Selenskyj für seine Verdienste um Europa und die europäische Integration den Aachener Karlspreis erhalten. Aus Sicherheitsgründen wurde immer noch nicht offiziell bestätigt, ob er von Berlin nach Aachen reisen wird oder den Preis virtuell entgegennimmt.

Selenskyj war in der Nacht in Berlin eingetroffen. "Schon in Berlin", schrieb Selenskyj um 00.36 Uhr im Onlinedienst Twitter. Ein Flugzeug der Flugbereitschaft der Bundeswehr hatte Selenskyj nach Angaben der Luftwaffe am Abend in Rom abgeholt, wo der ukrainische Präsident Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella, Regierungschefin Giorgia Meloni und Papst Franziskus getroffen hatte.

Die Luftwaffe schrieb am frühen Morgen auf Twitter: "Herzlich willkommen in Deutschland! Es ist uns eine große Ehre, den Präsidenten der Ukraine im deutschen Luftraum zu begrüßen!"

Demnach wurde Selenskyj mit einem Airbus A319 der Flugbereitschaft in Rom abholt. Zwei Eurofighter vom Fliegerhorst Lechfeld südlich von Augsburg hätten den Präsidenten "sicher nach Berlin" eskortiert, hieß es. Selenskyj schrieb in seiner Botschaft die Schlagworte seiner Deutschlandreise auf: "Waffen. Mächtiges Paket. Luftabwehr. Wiederaufbau. EU. Nato. Sicherheit."

Umfangreiches Rüstungspaket für Kiew

Die Bundesregierung hatte am Samstag ein umfangreiches Rüstungspaket für Kiew verkündet. Laut Verteidigungsministerium bekommt die Ukraine unter anderem 30 Panzer vom Typ Leopard 1 A5 und 20 vom Typ Marder. Das Paket umfasst außerdem vier weitere Iris-T-Flugabwehrsysteme, 18 Radhaubitzen, mehr als 100 gepanzerte Gefechtsfahrzeuge und mehr als 200 Aufklärungsdrohnen. Auch Artilleriemunition und Lenkflugkörper für die von Deutschland zur Verfügung gestellten Luftverteidigungssysteme wurden der Ukraine zugesagt. 

Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte: "Mit diesem wertvollen Beitrag an dringend benötigtem militärischen Material zeigen wir einmal mehr, dass es Deutschland mit seiner Unterstützung ernst ist". Deutschland werde "jede Hilfe leisten, die es leisten kann - as long as it takes", so der SPD-Politiker.

Selenskyj hatte sich in Italien sich für die Hilfe gegen die russische Invasion bedankt und um weitere Unterstützung gebeten. Seine Gespräche in Rom seien "wichtig, um einem Sieg der Ukraine näherzukommen", schrieb Selenskyj am Samstag auf Twitter.

Georg Schwarte, ARB Berlin, tagesschau, 14.05.2023 10:04 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 14. Mai 2023 um 10:00 Uhr.