
Plage in Ostafrika Kampf der Heuschrecke
Stand: 20.01.2020 14:05 Uhr
In Ostafrika fressen riesige Heuschreckenschwäme schon jetzt ganze Landstriche kahl. Und das Klima sorgt für optimale Brutbedingungen, so könnten die Schwärme noch um ein Vielfaches anwachsen. Die UN schlagen Alarm.
Eine Heuschreckenplage in Äthiopien, Kenia und Somalia droht sich in ganz Ostafrika auszubreiten. Ohne Eingreifen der internationalen Gemeinschaft könnten die riesigen Schwärme sich um das 500-fache vermehren, warnte die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom.
Das gefährde die Ernährungssicherheit in der gesamten Region, sagte FAO-Generaldirektor Qu Dongyu. Die UN-Organisation benötigt nach eigenen Angaben 70 Millionen Dollar zur Unterstützung der drei am stärksten betroffenen Länder. Zudem müsse Landwirten bei der Wiederherstellung ihrer zerstörten Felder geholfen werden.
Hunderte Millionen Tiere in einem Schwarm
In Nordosten Kenias hat sich nach Angaben der dortigen Behörden ein Schwarm gebildet, der inzwischen 60 Kilometer lang und 40 Kilometer breit ist. Dazu gehören Hunderte Millionen Tiere. Die Schwärme legen bis zu 150 Kilometer pro Tag zurück und zerstören dabei ganze Landstriche. Werden sie nicht gestoppt, drohen sie sich als nächstes im Südsudan und in Uganda auszubreiten.
Mitverantwortlich für die Plage sind ungewöhnliche Klimaverhältnisse: In den vergangenen Wochen gab es in der Region schwere Überschwemmungen. Das sind optimale Bedingungen für die Tiere, um sich fortzupflanzen.
Pestizide sollen die Tiere stoppen
Um gegen die Heuschrecken vorzugehen, stützen sich die Behörden auf Satellitenbilder, legen Pestizidvorräte an und versprühen Insektizide aus der Luft. In Äthiopien werden nach Behördenangaben zur Bekämpfung der Plage vier Kleinflugzeuge eingesetzt.
Das massenhafte Auftreten der Insekten verschärfe die ohnehin prekäre Ernährungslage in der Region, erklärte die Welternährungsorganisation. Das Anwachsen der Heuschreckenschwärme könnte noch bis Juni dauern.
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 20.01.2020
- Alle Meldungen vom 20.01.2020 zeigen