
Germanwings-Maschine in Frankreich abgestürzt Keine Überlebenden bei Airbus-Absturz
Stand: 24.03.2015 16:20 Uhr
Bei dem Absturz eines Germanwings-Airbus sind nach Angaben der Polizei alle 150 Insassen ums Leben gekommen. An Bord waren laut Passagierliste 67 Deutsche, unter ihnen auch eine Schülergruppe. Die Maschine war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf.
Bei dem Absturz eines Flugzeugs der Lufthansa-Tochter Germanwings in Südfrankreich sind alle 144 Passagiere und die sechs Crew-Mitglieder ums Leben gekommen. Das teilte die französische Polizei am Nachmittag mit. Der Airbus des Typs A320 war unter der Flugnummer 4U9525 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf und stürzte am Vormittag zwischen Grenoble und Nizza in einem unwegsamen Berggebiet im Département Alpes-de-Haute-Provence ab.
An Bord waren laut Passagierliste mindestens 67 Deutsche und mindestens 45 Spanier. Diese Angaben sind allerdings vorläufig und können sich nach Angaben von Germanwings noch ändern - man werte derzeit die Check-in-Daten aus.
Schüler aus Haltern an Bord der Maschine
In dem Flugzeug waren auch 16 Schüler und zwei Lehrerinnen eines Gymnasiums aus dem westfälischen Haltern. Nach Angaben von Bürgermeister Bodo Klimpel stehen die Zehntklässler und ihre Lehrkräfte auf der Passgierliste. Außerdem habe der Direktor der spanischen Schule, die die Gruppe zu einem Schüleraustausch besucht hatte, bestätigt, dass alle in das Flugzeug eingestiegen seien. Klimpel sagte, dies sei sicher der "schwärzeste Tag in der Geschichte unserer Stadt". Die Angehörigen würden seelsorgerisch betreut.
Trümmer in Bergmassiv gefunden, Hunderte Retter im Einsatz
Trümmer des Flugzeuges wurden in den südlichen Alpen beim Bergmassiv Trois Evêches entdeckt. Zehn Hubschrauber und ein Militärflugzeug sind im Einsatz. Rettungskräfte aus dem gesamten südfranzösischen Raum wurden mobilisiert. Auch einer der Flugschreiber wurde gefunden.
Maschine sollte am Mittag ankommen
Der Flug war um 9:55 Uhr mit rund 20 Minuten Verspätung in Barcelona gestartet und sollte um 11:55 Uhr in Düsseldorf landen. Auf der Webseite "flightradar24.com" hieß es, die Maschine sei zunächst auf eine Höhe von 38.000 Fuß ( = 11,58 Kilometer) gestiegen.
Vor dem Absturz ging der Airbus nach Angaben von Germanwings-Chef Thomas Winkelmann in einen acht Minuten langen Sinkflug. Eine Erklärung dafür gebe es bisher nicht.
Erste Meldungen, nach denen der Airbus um 10:47 Uhr Ortszeit ein Notsignal gesandt habe, bestätigten sich nicht. Die Besatzung habe kein "mayday" abgesetzt, stellte die französische Luftfahrtbehörde klar. Vielmehr habe die Luftraumkontrolle beschlossen, Alarm zu schlagen, nachdem es keinerlei Kontakt mehr zu der Besatzung und dem Flugzeug gegeben habe.
Germanwings: Airbus verfügte über neueste Technik
Bei dem betroffenen Airbus handelte es sich um eine ältere Maschine dieses Typs. Sie hat ihren Jungfernflug im November 1990 absolviert und wurde im Februar 1991 an die Lufthansa ausgeliefert. Zwischenzeitlich war der Jet mit 147 Sitzplätzen und der Kennung D-AIPX unter dem Städtenamen "Mannheim" unterwegs. Sie hatte insgesamt fast 58.300 Flugstunden absolviert auf rund 46.700 Flügen.
Laut Germanwings war die Maschine mit aktuellster Computertechnik ausgestattet. Ein Technik-Problem, wie es kürzlich bei einer Lufthansa-Maschine aus derselben Airbus-Familie bekanntgeworden war, sei daher bei dem Unglücksflieger nicht zu erwarten, sagte der Leiter des Flugbetriebs bei Germanwings.
Der Flugzeughersteller Airbus will nach dem Absturz so schnell wie möglich Ermittlungen aufnehmen. Das Unternehmen tue "alles, um die Situation zu analysieren", sagte eine Airbus-Sprecherin in Hamburg. Der Airbus A320 ist das erfolgreichste Airbus-Modell. Von dem Mittelstrecken-Jet sind weltweit fast 3700 Maschinen im Einsatz.
Am Flughafen Düsseldorf kümmerten sich Notfallseelsorger um wartende Angehörige und Freunde der Passagiere. [Mehr bei wdr.de ] Auch in Barcelona wurden Angehörige betreut.