Auf einer Werbetafel informiert die Stadt Paris über eine Bürgerbefragung zu erhöhten Parkgebühren für SUV

Bürgerbefragung im Februar Paris will 18 Euro Parkgebühr für SUV verlangen

Stand: 08.12.2023 17:27 Uhr

Paris will SUV-Fahrer zur Kasse bitten: Wer dort mit einem Stadtgeländewagen parkt, soll künftig 18 Euro pro Stunde bezahlen - dreimal so viel wie bisher. Der neue Tarif soll allerdings nur für Auswärtige gelten.

Für auswärtige SUV-Fahrer könnte das Parken in Paris künftig deutlich teurer werden. 18 Euro pro Stunde soll es für Stadtgeländewagen (SUV) kosten - das ist etwa dreimal so viel wie bislang. Die französische Hauptstadt will darüber zunächst aber noch die Einwohner abstimmen lassen.

Seit zehn Jahren sei die private Pkw-Nutzung in Paris aufgrund der städtischen Verkehrspolitik rückläufig, teilte die Stadtverwaltung mit. Gleichzeitig hätten Größe und Gewicht der Autos wegen des wachsenden Anteils von SUV im Durchschnitt zugenommen. Diese sorgten für Umweltverschmutzung sowie für Probleme bei der Sicherheit und der gerechten Aufteilung des öffentlichen Raums.

18 Euro im Stadtzentrum, zwölf Euro in Außenbezirken

Mit dem Sondertarif für große Autos sollen die von ihnen verursachten Belästigungen begrenzt werden, teilte die Stadt mit. Geplant sind 18 Euro pro Stunde im Zentrum und zwölf Euro in den Außenbezirken. "Diese Abstimmung soll eine Botschaft an die Automobilhersteller sein", hieß es in der Mitteilung. "Ihr Profitstreben, das darin besteht, absichtlich immer größere, verbrauchsstärkere und teurere Fahrzeuge zu verkaufen, gefährdet den ökologischen Wandel."

Mit der für den 4. Februar geplanten Abstimmung könne die Bevölkerung den öffentlichen Raum beruhigen und ein neues Gesellschaftsmodell unterstützen.

Sondertarif nur für Besucher

Den Sondertarif für SUV sollen ausschließlich Besucher bezahlen. Einwohner der Hauptstadt sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht.

Die Abstimmung für die Einwohner der Hauptstadt findet ausschließlich als Präsenzwahl statt, eine Briefwahl oder eine Online-Stimmabgabe ist nicht vorgesehen.

Bürgermeisterin will Verkehrswende vorantreiben

Nach dem gleichen Verfahren war im April über den Verleih von E-Scootern in Paris abgestimmt worden. Bei einer sehr schwachen Beteiligung stimmte eine Mehrheit für eine Verbannung der Leihroller, die seit September aus dem Stadtbild verschwunden sind.

Seit Jahren treiben Bürgermeisterin Anne Hidalgo und die rot-grüne Stadtregierung die Verkehrswende in Paris voran. Uferstraßen an der Seine wurden für Autos gesperrt und für Fußgänger zugänglich gemacht. Die Zahl der Radwege wächst, neue Grünflächen werden angelegt und im Stadtgebiet wurde fast überall Tempo 30 eingeführt.