Ein Frau sitzt mit Fernbedienung und Chipsschüssel auf einem Sofa.

Studie von OECD und WHO EU-Bürger treiben zu wenig Sport

Stand: 17.02.2023 16:39 Uhr

Die Menschen in der EU bewegen sich zu wenig. Die Corona-Pandemie hat den Trend noch weiter verschlechtert. Dabei könnte mehr Sport die Lebenserwartung steigern und zu weniger Todesfällen in der EU führen.

Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bewegen sich die Menschen in der EU zu wenig. Jeder Dritte hielt sich demnach nicht an das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgesehenes Mindestmaß an Bewegung.

Die WHO empfiehlt circa 150 Minuten Training pro Woche. Wenn sich jeder in der EU daran halten würde, könnten laut dem OECD mehr als 10.000 Todesfälle pro Jahr verhindert werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung der gesamten EU-Bevölkerung könnte sich um knapp zwei Monate erhöhen.

Laut einer Eurobarometer-Umfrage von 2022 treiben 45 Prozent der EU-Bürger gar keinen Sport. Die Corona-Pandemie hat die Situation insgesamt weiter verschlechtert. Durch Lockdowns und Kontaktbeschränkungen gab etwas mehr als die Hälfte der EU-Bürger an, sich weniger bewegt zu haben. Nur vier von zehn Erwachsenen in der EU treiben regelmäßig Sport.

Geschlecht und Einkommen haben Einfluss

Frauen treiben in allen Altersgruppen weniger Sport als Männer. Der Unterschied ist bei den 15- bis 24-Jährigen am deutlichsten. Dort bewegten sich 73 Prozent der Männer mindestens einmal wöchentlich. Bei den Frauen sind es dagegen deutlich weniger mit 58 Prozent. Einen ähnlichen Einfluss hat das Einkommen. Menschen, die sich selbst der Arbeiterklasse zuordnen, bewegten sich weniger (24 Prozent), als Menschen mit höherem Einkommen (51 Prozent).

Auch zwischen den EU-Ländern gibt es große Unterschiede. Während in Finnland zwei Drittel der Erwachsenen regelmäßig Sport machen, sind es in anderen Ländern nur einer von fünf.

Aber nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Staatskassen hätte mehr Bewegung Vorteile: Hielte sich jeder an die Empfehlungen der WHO für mehr Bewegung, könnten durchschnittlich 0,6 Prozent der Gesundheitsausgaben eingespart werden.