Löscharbeiten gegen den Brand in einer Ferienunterkunft in Wintzenheim

Brand im Elsass Staatsanwaltschaft untersucht fahrlässige Tötung

Stand: 11.08.2023 16:56 Uhr

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung nach einem Brand im Elsass. Es sei möglich, dass Vorschriften nicht eingehalten wurden. Damit verdichten sich die Hinweise auf Sicherheitsmängel.

Nach dem Brand in einer Ferienunterkunft im Elsass mit elf Toten hat die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung eingeleitet. Möglicherweise seien bestimmte Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten worden, teilte die Staatsanwaltschaft Paris mit. Nun müsse zunächst die Brandursache ermittelt werden.

Wegen des Umfangs der Ermittlungen und weil die Opfer aus ganz Frankreich kamen, befasst sich nicht die örtliche Behörde, sondern eine spezielle Einheit in Paris mit dem Fall.

Am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr hatte es in der Ferienunterkunft in Wintzenheim etwa 50 Kilometer von Freiburg entfernt gebrannt. Zu dem Zeitpunkt hielten sich zwei Gruppen mit Menschen mit leichter geistiger Behinderung in dem Haus auf. 17 Menschen konnten sich retten, einer von ihnen wurde verletzt. Elf Menschen starben. Zehn der Opfer stammen Medienberichten zufolge aus dem ostfranzösischen Lothringen, ein Opfer kam aus dem Elsass.

Zweifel an Sicherheitsvorkehrungen

Französische Medien berichteten zuletzt, die Unterkunft in Wintzenheim habe möglicherweise nicht über ausreichend oder die richtigen Feuermelder verfügt. Einrichtungen, die Gäste empfangen, sind laut französischen Behörden selbst dafür verantwortlich, Sicherheitsregeln einzuhalten. Dies werde durch verschiedene Kontrollen überprüft. Der stellvertretende Bürgermeister von Wintzenheim, Daniel Leroy, sagte, das Gebäude sei noch für landwirtschaftliche Zwecke gemeldet gewesen und hätte keine Gäste empfangen sollen.

Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass es einen Schwelbrand gegeben hat. Die Unterkunft bestehe zum Teil aus Fachwerk, hieß es. Das Holz habe wohl erst nach einigen Stunden wirklich Feuer gefangen. Etwa 300 von 500 Quadratmetern verbrannten.

Stefanie Markert, ARD Paris, tagesschau, 11.08.2023 17:27 Uhr