Mehrere Fahrzeuge wurden bei einer Explosion im pakistanischen Distrikt Pishin zerstört.

Pakistan vor der Parlamentswahl Viele Tote bei Anschlägen auf Wahlkampfbüros

Stand: 07.02.2024 11:49 Uhr

In Pakistan wurden bei zwei Explosionen laut Behörden mehr als 20 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Es seien Anschläge auf Wahlkampfbüros gewesen - genau einen Tag vor der Parlamentswahl.

Einen Tag vor den Parlamentswahlen in Pakistan sind auf Büros von Wahlkreiskandidaten Anschläge verübt worden. Beide ereigneten sich in der Provinz Balutschistan im Südwesten des Landes. Mehr als 20 Menschen wurden nach Angaben der Behörden getötet und zahlreiche weitere verletzt.

Bei der ersten Explosion im Distrikt Pishin wurden mindestens 14 Menschen getötet, sagte ein Provinzsprecher. Einige Verletzte seien in einem kritischen Zustand. Es habe sich um einem gezielten Anschlag gehandelt, so der Sprecher weiter. Ob die Explosion von einer installierten Bombe oder einem Selbstmordattentäter ausgelöst wurde, sei bisher nicht bekannt. Auch sei unklar, ob sich der Wahlkreiskandidat zum Zeitpunkt der Tat in seinem Büro aufgehalten habe. 

Viele Tote bei Anschlägen auf Wahlkampfbüros in Pakistan

tagesschau, 07.02.2024 14:00 Uhr

Sicherheitskräfte sollen Wahlablauf schützen

In der gleichen Provinz im Distrikt Qilla Saifullah gab es bei einer weiteren Explosion mindestens zehn Tote. Es habe sich um einen Anschlag auf das Büro der Partei Jamiat Ulema Islam gehandelt, teilten die örtlichen Behörden mit.

Niemand reklamierte die Anschläge unmittelbar für sich. Der geschäftsführende Innenminister Gohar Ejaz verurteilte die Taten. Im ganzen Land waren Zehntausende Polizisten und paramilitärische Kräfte im Einsatz, um einen friedlichen Ablauf der Wahl sicherzustellen. In letzter Zeit war es immer wieder zu Anschlägen in Pakistan gekommen, besonders in der Provinz Baluchistan.

In der gas- und mineralienreichen Provinz führen Separatisten seit mehr als zwei Jahrzehnten einen Aufstand gegen die Behörden. Die Gruppen fordern die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Islamabad. In der Provinz sind aber auch militante Islamisten und eine verbotene sunnitische Extremistengruppe aktiv.