Beamte am Tatort eines Amoklaufs in der US-Stadt Louisville.

US-Bundesstaat Kentucky Sechs Tote nach Schüssen in Louisville

Stand: 11.04.2023 04:23 Uhr

Kein Tag in den USA vergeht ohne Waffengewalt. Nun ist es in einer Bank im US-Bundesstaat Kentucky passiert: Ein 25 Jahre alter Schütze eröffnete das Feuer und tötete fünf Menschen, ehe er in einem Schusswechsel mit der Polizei starb.

In einer Bank im US-Bundesstaat Kentucky hat ein 25 Jahre alter Mann mit einem Gewehr um sich geschossen, fünf Menschen getötet und acht weitere verletzt. Wie die Polizei mitteilte, starb der Schütze nach einem Schusswechsel mit der Polizei am Tatort.

Der Mann war den Angaben zufolge bei der Bank in Louisville beschäftigt gewesen. Seinen Angriff am Montagvormittag filmte er und übertrug ihn live ins Internet, wie die Chefin der örtlichen Polizei, Jacquelyn Gwinn-Villaroel, mitteilte. Die Polizei sei aber optimistisch, das Filmmaterial offline nehmen zu können. Der Facebook-Mutterkonzern Meta teilte mit, der Stream sei schnell offline gestellt worden.

Der Vize-Polizeichef von Louisville, Paul Humphrey, sagte, Beamte seien bereits wenige Minuten nach dem Notruf am Tatort angekommen und seien dort auf den Schützen getroffen, der zu dem Zeitpunkt noch um sich gefeuert habe. Bei dem Schusswechsel mit ihm seien zwei Beamte verletzt worden. Die Beamten hätten "rechtzeitig und schnell reagiert, und wir haben die Bedrohung gestoppt, sodass keine weiteren Opfer zu beklagen waren", sagte Gwinn-Villaroel. Unklar blieb zunächst, ob der Täter von der Polizei getötet wurde oder sich selbst erschoss.

Die Karte zeigt die USA mit Louisville im Bundesstaat Kentucky.

Enger Freund des Gouverneurs unter den Todesopfern

Bei den getöteten Opfern handelt es sich laut Polizei um Männer und Frauen im Alter zwischen 40 und 64 Jahren. Eine schwer verletzte Frau starb im Krankenhaus, zwei weitere der acht Verletzten befanden sich den Angaben zufolge in kritischem Zustand.

Der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, sagte, er habe bei der Attacke selbst einen seiner engsten Freunde verloren. "Er ist einer der Menschen, mit denen ich am meisten gesprochen habe, und sehr selten haben wir über meinen Job gesprochen. Er war ein unglaublicher Freund", sagte der Gouverneur über den Getöteten.

Polizist erleidet Kopfschuss

Polizeichefin Gwinn-Villaroel sagte, ein Schwerverletzter sei ein Polizist, dem während der Konfrontation mit dem Schützen in den Kopf geschossen worden sei. Es handle sich um einen 26 Jahre alten Mann, der erst kürzlich die Polizeiausbildung abgeschlossen habe. "Er befindet sich in einem kritischen, aber stabilen Zustand", sagte sie.

Die Vereinigten Staaten sind seit Langem mit einem gewaltigen Ausmaß an Waffengewalt konfrontiert. Amokläufe und tödliche Schießereien gehören zum Alltag. Größere Attacken dieser Art führen regelmäßig zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts - bislang aber ohne jeden Erfolg. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich.

Biden fordert erneut Verschärfung der Waffengesetze

US-Präsident Joe Biden forderte nach den Schüssen vom Montag einmal mehr eine Verschärfung der Waffengesetze im Land. "Zu viele Amerikaner bezahlen für den Preis der Untätigkeit mit ihrem Leben", teilte er mit. "Wann werden die Republikaner im Kongress handeln, um unsere Gemeinden zu schützen?"

Bemühungen um schärfere Waffengesetze laufen seit vielen Jahren ins Leere - vor allem, weil Republikaner dagegen sind. Zudem bekämpft die Waffenlobby, allen voran die mächtige National Rifle Association, vehement jeden Versuch, Waffenbesitz stärker zu regulieren.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. April 2023 um 08:00 Uhr.