Ein Brand im brasilianischen Amazonasgebiet.

Südamerika CO2-Ausstoß durch Waldbrände auf Höchststand

Stand: 28.02.2024 21:25 Uhr

Allein im brasilianischen Amazonasgebiet wurden im Februar fast 3.000 Waldbrände registriert. Zusammen mit Feuern in Bolivien und Venezuela verursachten sie einen Höchstwert bei den CO2-Emissionen.

Zahlreiche Waldbrände haben in mehreren südamerikanischen Ländern im Monat Februar für den höchsten CO2-Ausstoß seit mindestens zwei Jahrzehnten gesorgt. Wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte, wurden in Brasilien durch die Brände schätzungsweise 4,1 Megatonnen CO2 ausgestoßen, in Venezuela sogar 5,2 Megatonnen. Auch für das deutlich kleinere Bolivien verzeichnete der Atmosphärenüberwachungsdienst von Copernicus (CAMS) mit 0,3 Megatonnen einen Rekordausstoß.

Im Februar 2003 betrugen die geschätzten Kohlenstoffemissionen in Brasilien noch 3,1 Megatonnen, in Venezuela 4,3 Megatonnen und in Bolivien 0,08 Megatonnen.

Trockenheit trug zu Bränden bei

Sowohl die Zahl der Feuer, ihre Intensität und die geschätzen Emissionen seien in der zweiten Februarhälfte angestiegen, heißt es in der Mitteilung. Die durch die Brände verursachte Rauchentwicklung führe in dicht besiedelten Gebieten zu erhöhter Luftverschmutzung, sagte der leitende Wissenschaftler von CAMS, Mark Parrington. "In vielen Teilen Südamerikas herrschte Trockenheit, was zu einem erhöhten Brandrisiko beigetragen und zu den beobachteten Bränden geführt hat."

Laut den Copernicus-Experten wird in Bolivien und im gesamten Amazonasgebiet normalerweise vor allem im September und Oktober mit Waldbränden gerechnet. Einige Experten vermuten, dass das Klimaphänomen El Niño für die historische Dürre im Amazonasbecken im vergangenen Jahr verantwortlich ist, welche großflächige Waldbrände auslöste, die Ernten schädigte und wichtige Wasserstraßen eintrocknen ließ.

Fast 3.000 Waldbrände im Amazonasgebiet

Eine Studie von Wissenschaftlern der Gruppe World Weather Attribution (WWA) vom Januar kam zu dem Schluss, dass nicht El Niño, sondern der Klimawandel die Hauptursache ist. Dieser habe Dürren von Juni bis November des vergangenen Jahres 30-mal wahrscheinlicher gemacht.

Im brasilianischen Amazonasgebiet wurden im Februar fast 3.000 Waldbrände registriert, ein Rekord für diesen Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999, wie das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) mitteilte.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema Das Erste in der Sendung Weltspiegel am 10. September 2023 um 18:30 Uhr.