Immobilienkomplex in China.

Anhaltende Immobilienkrise Chinas Wirtschaft wächst 2024 voraussichtlich langsamer

Stand: 02.02.2024 12:38 Uhr

Chinas Wirtschaft ist von einer anhaltenden Immobilienkrise und einer gedämpften Auslandsnachfrage geprägt. Der IWF geht im Vergleich zum Vorjahr von einem geringeren Wachstum im Jahr 2024 aus.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für das laufende Jahr mit einem geringeren Wachstum der chinesischen Wirtschaft im Vergleich zu 2023. Die IWF-Ökonomen erwarten ein Wachstum von 4,6 Prozent. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 5,4 Prozent.

Nach Beendigung der Null-Corona-Politik hatte sich die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft erholt. Grund dafür waren eine starke Nachfrage im Inland, eine lockere Geldpolitik und Steuererleichterungen. Der IWF begrüßte zwar die "kräftige Erholung" Chinas nach der Pandemie, betonte aber, dass die anhaltende Anpassung auf dem Immobilienmarkt die privaten Investitionen und das Verbrauchervertrauen weiterhin belasten würde.

Insbesondere der Immobiliensektor in China ist eine wichtige Stütze des Wachstums. Ein Gericht in Hongkong hatte zuletzt die Auflösung des hoch verschuldeten Immobilienkonzerns China Evergrande angeordnet. Peking versucht derzeit, den Markt zu stabilisieren und lockerte etwa die Vorschriften für Wohnungskäufe und Kredite.

Chinas Zukunft mit Risiken verbunden

Für die kommenden Jahre prognostiziert der IWF allerdings ein immer schwächeres Wachstum. Für das Jahr 2028 geht der Fonds von einem Wachstum um nur noch 3,4 Prozent aus. Eine schwache Produktivität und die alternde Bevölkerung sorgten für Gegenwind, hieß es.

Auch die Inflation soll der Prognose zufolge ansteigen. Die Risiken mit Blick auf die konjunkturellen Aussichten seien allerdings groß, so der IWF. Eine unerwartet starke Schrumpfung des Immobiliensektors könnte die private Nachfrage weiter belasten.

"Marktfreundliche Strukturreformen" erforderlich

Der IWF machte ferner deutlich, dass "marktfreundliche Strukturreformen" erforderlich seien, um die konjunkturellen Risiken angesichts der Prognose zu verringern. Zusätzliche Mittel für die Fertigstellung von Wohnungen müssten nach Einschätzung der Experten bereitgestellt werden, zudem müsse die Regierung Bauträgern helfen, sich an einen kleineren Immobilienmarkt anzupassen.

So solle eine stärkere marktbasierte Preisanpassung möglich gemacht werden. Generell sei es mit Blick auf die Wirtschaft wichtig, dass China Handelsbeschränkungen reduziere, heißt es vom IWF.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 02. Februar 2024 um 13:00 Uhr.