Neuseelands Premier Hipkins spricht mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen

Freihandelsabkommen Schub für EU-Handel mit Neuseeland erwartet

Stand: 09.07.2023 17:57 Uhr

Die EU hat ein Freihandelsabkommen mit Neuseeland unterzeichnet. Beide Seiten erhoffen sich durch den Wegfall der Zölle ein Wachstum des Handels um 30 Prozent. Noch weitaus stärker sollen die Investitionen steigen.

Nach jahrelangen Verhandlungen haben Vertreter Neuseelands und der EU ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Es soll 2024 in Kraft treten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte bei der Unterzeichnung in Brüssel, dass der Handel zwischen den beiden Partnern infolge das Abkommens um schätzungsweise 30 Prozent wachsen könnte. EU-Investitionen in Neuseeland könnten um bis zu 80 Prozent zunehmen, sagte EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis. Allein bei den Exporten aus den EU-Staaten nach Neuseeland erhofft sich Brüssel einen Zuwachs um bis zu 4,5 Milliarden Euro pro Jahr.

Beide Seiten hatten sich im Juni 2022 nach vierjährigen Verhandlungen auf das Freihandelsabkommen verständigt, das nun unterschrieben wurde. Von der Leyen sprach von einem "ehrgeizigen" und "sehr ausgewogenen Text", der Neuseeland und die EU "noch näher zusammenbringen" werde. Aus Sicht der neuseeländischen Regierungschefs Chris Hipkins bietet das Abkommen für beide Seiten "enorme Vorteile".

EU unterzeichnet Freihandelsabkommen mit Neuseeland

tagesthemen, 09.07.2023 22:45 Uhr

Abkommen thematisiert auch nachhaltige Entwicklung

Zum ersten Mal in einem EU-Abkommen enthält der Text auch ein Kapitel über "nachhaltige Entwicklung". Von der Leyen sprach von "beispiellosen sozialen und klimapolitischen Verpflichtungen", die für ein "gerechtes und grünes Wachstum" sorgten. Vor seinem Inkrafttreten muss das Europaparlament dem Abkommen noch zustimmen und es muss von Neuseeland ratifiziert werden.

Unternehmen können den Angaben zufolge bereits im ersten Jahr nach Inkrafttreten des Freihandelsabkommens Zölle in Höhe von rund 140 Millionen Euro einsparen. Die EU ist schon heute der drittgrößte Handelspartner Neuseelands, das vor allem Wein, Obst und Fleisch nach Europa exportiert. 2022 summierte sich der bilaterale Handel auf etwas mehr als neun Milliarden Euro. Nach Angaben der Bundesregierung war Deutschland zuletzt Neuseelands wichtigster Handelspartner innerhalb der EU. Aus Deutschland werden demnach vor allem Fahrzeuge, Maschinen und pharmazeutische Produkte exportiert. Wichtigste Ausfuhrgüter Neuseelands nach Deutschland waren zuletzt Land- und Forstwirtschaftsprodukte wie Schaf- und Wildfleisch, Früchte, Molkereiprodukte sowie Wolle.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 09. Juli 2023 um 17:56 Uhr.