Ein Gaszähler in einem Keller eines Einfamilienhauses.

Normalisierung nach Preisschocks Energieverbrauch 2023 deutlich gestiegen

Stand: 26.03.2024 10:43 Uhr

Deutsche Haushalte haben einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 zufolge im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Strom und Gas verbraucht. Nach dem Energiepreisschock folgt jetzt die Normalisierung.

Haushalte in Deutschland haben ihren Strom- und Gasverbrauch im Jahr 2023 einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 zufolge teils deutlich hochgeschraubt. Danach haben die Menschen im vergangenen Jahr 23,2 Prozent mehr Gas und rund 14 Prozent mehr Strom verbraucht als 2022.

Der Gasverbrauch eines Haushaltes sei im Schnitt auf rund 19.000 Kilowattstunden im Jahr und der Stromverbrauch auf rund 3.150 Kilowattstunden im Jahr gestiegen. Im Jahr 2022 hatte der Gasverbrauch den Daten zufolge noch bei 15.400 kWh und der Stromverbrauch bei 2.800 kWh gelegen.

Hohe Preise, milde Temperaturen

Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurde 2022 im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018-2021 insgesamt rund 14 Prozent weniger Gas verbraucht. Industriekunden verbrauchten danach 15 Prozent und Haushalts- und Gewerbekunden zwölf Prozent weniger Gas.

Im vergangenen Jahr hat sich der Verbrauch den Angaben zufolge also wieder normalisiert, nachdem er 2022 als Reaktion auf die hohen Preise infolge der Energiekreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine deutlich gesunken war. Einen großen Einfluss auf den Gasverbrauch hätten laut Bundesnetzagentur aber auch die vergleichsweise milden Temperaturen gehabt, die insgesamt verbrauchsmindernd gewirkt hätten.   

Preise sind gesunken

Für Strom zahlten die Verbraucher nach Berechnungen von Check24 im Jahr 2023 rund acht Prozent weniger als 2022. 3.500 Kilowattstunden Strom kosteten in Deutschland im Schnitt 1.383 Euro nach 1.509 Euro im Jahr 2022. Die Gaspreise sanken danach um rund 28 Prozent.

Die Daten sind unterdessen nicht repräsentativ. Sie beruhen auf einer Auswertung sämtlicher im Jahr 2023 über Check24 abgeschlossenen Strom- und Gasverträge und der darin von den Kunden angegebenen Verbrauchswerte. Die genaue Zahl der ausgewerteten Verträge nannte Check24 nicht, sie liege aber sowohl beim Strom als auch beim Gas im sechsstelligen Bereich, sagte eine Sprecherin des Vergleichsportals.

Relativ geringer Verbrauch in Berlin

Der Verbrauch von Gas und Strom ist in allen Bundesländern gestiegen. Am meisten Gas verbrauchten 2023 die Haushalte in Sachsen mit durchschnittlich 22.358 Kilowattstunden, wie es von Check24 heißt. Hessische Haushalte nutzten danach im Schnitt 20.969 Kilowattstunden, im Saarland waren es 20.599 Kilowattstunden. Berliner Haushalte verbrauchten demnach mit 14.339 Kilowattstunden am wenigsten Gas.

Den höchsten Stromverbrauch je Haushalt hatte der Auswertung zufolge Niedersachsen mit durchschnittlich 3.352 Kilowattstunden. Am geringsten war nach Angaben des Vergleichsportals der Verbrauch in Berlin (2.544 kWh) und Hamburg (2.662 kWh).

Strom und Gas im ersten Quartal deutlich günstiger

Derweil sind die Preise für Strom und Gas für Neukunden weiter gesunken. Im ersten Quartal lagen sie deutlich unter dem Niveau aus dem Vorjahr und auch spürbar unter dem des Jahrs 2022, wie ebenfalls aus einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 hervorgeht. Insbesondere Gaspreise sind demnach zudem seit Jahresbeginn weiter gefallen. "Die Neukundenpreise sind so günstig wie lange nicht", resümiert Steffen Suttner von Check24. Beim Strompreis seien die Preise zwar auch, aber deutlich weniger gefallen.