Ein Schimmelfleck ist an einer Balkontür zu sehen

Lüften, Dämmen, Heizen Was man gegen Schimmel tun kann

Stand: 03.02.2024 15:50 Uhr

Schimmel ist für viele Mieter und Hausbesitzer ein großes Problem - vor allem im Winter. Richtiges Lüften, Heizen und eine sinnvolle Dämmung können helfen.

Von Kai Forst, SR

Er sieht nicht nur hässlich aus, sondern ist auch in hohem Maße gesundheitsschädlich: Schimmel in Wohnräumen. Gerade im Winter ist er häufig ein ungebetener Gast, denn dann ist das Klima in Wohnungen und Häusern oft zu kalt und zu feucht - beste Bedingungen also für Schimmelbefall.

Rund 400 Arten der mikroskopisch kleinen Pilze gibt es. Um sich so richtig wohl zu fühlen, brauchen diese vor der Wand länger eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent. Die Auswirkungen treten nicht sofort auf, sondern lassen sich etwas Zeit. "Zunächst ist von dem Befall dann noch nichts zu erkennen, aber nach etwa 14 Tagen sieht man die Verfärbungen", sagt Werner Ehl aus dem saarländischen St. Wendel. Er ist seit vielen Jahren Gutachter für Feuchte- und Schimmelschäden und Energieberater für die Verbraucherzentrale.

Lüften - aber richtig

Das beste Mittel, um die Luftfeuchtigkeit gering zu halten, ist seiner Meinung nach Lüften. Da gibt es verschiedene Herangehensweisen. Wie die man dabei genau zur Tat schreitet, sei zweitrangig - Hauptsache man tue es. Stoßlüften gilt dabei häufig als effektivste Art. Dabei werden mehrmals täglich - am besten gegenüberliegende Fenster - komplett geöffnet. Im Winter sind fünf bis zehn Minuten ausreichend.

Das Lüften durch gekippte Fenster gilt als weniger effizient. Doch auch hier gibt es Anwendungsfälle, in denen ein gekipptes Fenster seine Vorteile hat. So weist die Verbraucherzentrale Thüringen darauf hin, dass diese Methode vor allem geeignet sei, um Feuchtigkeit loszuwerden, die etwa beim Duschen oder Kochen entsteht. Übrigens: Auch beim Wäschetrocknen in Wohnräumen entsteht feuchte Raumluft - Lüften ist auch dann besonders wichtig.

Heizen nicht vernachlässigen

Neben dem Lüften ist das richtige Heizen eine wichtige Voraussetzung, um dem ungeliebten Schimmel den Zutritt zu verwehren. Laut dem Bundesministerium für Verbraucherschutz ist es wichtig, dass im Winter alle Räume im Haushalt ausreichend beheizt werden. Die Temperatur in Wohnräumen sollte dabei mindestens 17 Grad betragen, in den Fluren sind 15 Grad ausreichend.

Auch die Verbraucherzentrale betont, dass es wichtig ist, Räume nicht auskühlen zu lassen. So ist darauf zu achten, dass die Fenster in der kalten Jahreszeit nach dem Lüften wieder geschlossen und die Räume wieder beheizt werden.

Dämmung hilft in den meisten Fällen

Doch auch noch etwas anderes kann helfen, um den ungeliebten Schimmel fernzuhalten: eine Dämmung. Denn eine Außendämmung hält die Wärme in den Räumen, für die Pilze sind das keine guten Lebensbedingungen. Für Gutachter und Energieberater Ehl ist auch eine ordentlich verbaute Innendämmung von Vorteil. Doch Vorsicht: Wenn diese nicht korrekt ausgeführt sei, könne sie Schimmel unter Umständen sogar begünstigen. Denn zwar halte sie die Wärme in der Wohnung - die Außenwand bleibt dadurch aber kühl, erklärt Ehl.

Die Angst vieler Hausbesitzern, dass die Häuser durch eine gute Dämmung zu dicht sind und es gerade dadurch zu Schimmelproblemen kommt, ist laut Ehl im Übrigen unbegründet. Es sei sogar umgekehrt so, dass Undichtigkeiten in der Gebäudehülle ein Problem darstellten.

Letztlich hat eine gute Wärmedämmung neben dem geringeren Schimmelbefall laut Ehl noch einen weiteren sehr positiven Effekt - und zwar für das Portemonnaie. Die Heizkosten können nämlich stark reduziert werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete SWR "Marktcheck" am 25. April 2023 um 20:15 Uhr.