Alte Ölheizung in einem Keller.
faq

Anträge bei der Förderbank KfW Wie man Zuschüsse zur neuen Heizung bekommt

Stand: 27.02.2024 14:13 Uhr

Ab sofort können Eigentümer selbst genutzter Häuser, die auf klimafreundliche Heizungen umsteigen wollen, Zuschüsse bei der Förderbank KfW beantragen. Hier die wichtigsten Details.

Von Detlev Landmesser, ARD-Finanzredaktion

Was wird gefördert?

Hintergrund der neuen Förderung ist das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition, das seit dem 1. Januar gilt. Es gibt unter anderem neue Richtlinien vor, wie der freiwillige Umstieg auf eine klimafreundliche Heizung gefördert wird. Als klimafreundlich gelten insbesondere Wärmepumpen und Solarthermieanlagen, aber auch bestimmte Holz- oder Pelletheizungen.

Wie hoch ist die Heizungsförderung?

Die Grundförderung für alle klimafreundlichen Heizungstypen beträgt 30 Prozent der Investitionssumme. Dazu können mehrere Sonderboni kommen, etwa wenn eine bestimmte Gehaltsgrenze unterschritten wird, besonders ineffiziente Heizungen ausgetauscht und Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln oder Erdwärme als Wärmequelle eingesetzt werden. Für Biomasseheizungen wird ein Zuschlag von 2.500 Euro gewährt, wenn sie einen gewissen Staub-Emissionsgrenzwert einhalten. Maximal können so 70 Prozent der Investitionssumme privater Selbstnutzer bis zu einem Investitionsbetrag von 30.000 Euro bezuschusst werden.

Wer darf die Förderung beantragen?

Zunächst können nur Eigentümerinnen und Eigentümer von Einfamilienhäusern, die diese selbst bewohnen, den Antrag stellen. Andere Gebäudeeigentümer müssen sich noch gedulden. Die KfW schaltet die Antragsformulare für Vermieter und Wohnungseigentümergemeinschaften voraussichtlich im Mai beziehungsweise August frei. Alle Antragsberechtigten können aber bereits jetzt den Heizungstausch angehen und den Antrag bei der KfW bis 30. November nachreichen. Voraussetzung für den Förderantrag ist ein zuvor abgeschlossener Vertrag mit einem Fachunternehmen.

Reicht der Fördertopf aus?

Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums ist die im aktuellen Bundeshaushalt 2024 veranschlagte Fördersumme in Höhe von 16,7 Milliarden Euro "auskömmlich", teilte es auf Anfrage von tagesschau.de mit.

Gleichzeitig lässt sich die Nachfrage schwer abschätzen. Nach Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurden zuletzt noch knapp 72 Prozent aller Heizungen in Deutschland mit Gas oder Öl betrieben. Gegebenenfalls bestünde auch noch die Möglichkeit von Nachtragshaushalten, so das Ministerium. Auch für die künftigen Haushalte seien bereits entsprechende Haushaltstitel vorgesehen.

Wo kann man den Antrag stellen?

Die Förderung kann auf dem Portal "meine.kfw.de" beantragt werden. Wegen eines hohen Andrangs kam es am Morgen auf dem KfW-Portal zu Wartezeiten in einem virtuellen "Warteraum". Ab dem Vormittag war die Seite wieder problemlos erreichbar.

Wann muss die Heizung ausgetauscht werden?

Über das sogenannte Heizungsgesetz hatte es monatelang erbitterten Streit gegeben. Generell gilt: Funktionierende Heizungen können weiterbetrieben werden. Das gilt auch, wenn eine Heizung defekt ist, aber noch repariert werden kann. Vorgeschrieben ist seit dem 1. Januar, dass Neubauten in Neubaugebieten eine Heizung mit 65 Prozent erneuerbaren Energien haben müssen.

Die Bundesregierung will mit der Reform für mehr Klimaschutz die Wärmewende im Gebäudebereich voranbringen und Verbraucherinnen und Verbraucher vor Preissprüngen bei Öl und Gas schützen, wenn die CO2-Preise in den kommenden Jahren steigen.

Hans-Joachim Vieweger, ARD Berlin, tagesschau, 27.02.2024 16:39 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. Februar 2024 um 14:09 Uhr.