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Hilfen beim Hauskauf Höhere KfW-Förderung für Familien

Stand: 16.10.2023 13:57 Uhr

Ab heute bekommen Familien bei der staatlichen Förderung des Wohneigentums bessere Konditionen von der KfW-Bank. Was sich jetzt alles ändert - und wie Familien davon profitieren können.

Von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion

Worum geht es beim Programm "Wohneigentum für Familien"?

Das ist ein Kreditförderungsprogramm der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Es ist der Nachfolger des Ende 2022 ausgelaufenen Baukindergeldes. Ziel ist es, Familien und Alleinerziehende mit kleinen und mittleren Einkommen beim Bau oder Kauf ihres eigenen Hauses zu unterstützen. Diese können bei der KfW zinsverbilligte Kredite beantragen. Gefördert werden nur neu gebaute Häuser, bei denen der "CO2-Fußabdruck" über den gesamten Lebenszyklus gering ist. Insgesamt stellt der Bund für das laufende Jahr 350 Millionen Euro zur Verfügung.

Was ändert sich alles ab dem 16. Oktober?

Die Konditionen für zinsverbilligte Kredite über das Programm "Wohneigentum für Familien" werden dem Bauministerium zufolge ab heute "deutlich" verbessert. Damit werde noch mehr Familien der Zugang zum Förderprogramm ermöglicht. Neben einer Erhöhung der Einkommensgrenzen würden Kredithöchstbeträge sowie Zinskonditionen geändert.

Welche Einkommensgrenzen gelten jetzt?

Die Grenze des zu versteuernden Haushaltseinkommens wird bei einer Familie mit einem Kind um 30.000 Euro auf nunmehr 90.000 Euro angehoben. Für jedes weitere Kind kommen weitere 10.000 Euro dazu, so dass etwa eine Familie mit drei Kindern bis zu 110.000 Euro verdienen darf.

Wie stark steigen die Kredithöchstbeträge?

Die Kredithöchstbeträge beim Programm "Wohneigentum für Familien" steigen der KfW zufolge um bis zu 35.000 Euro auf 170.000 bis 270.000 Euro. Die genaue Höhe der Kreditsumme richtet sich dabei nach der Anzahl der Kinder sowie danach, wie klimagerecht und nachhaltig der Neubau ist. So bekommt eine Familie mit ein bis zwei Kindern für die Förderstufe "Klimafreundliches Wohngebäude" bis zu 170.000 Euro. Unterdessen erhält eine Familie mit fünf oder mehr Kindern für ein Wohngebäude, das zusätzlich über eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) verfügt, maximal 270.000 Euro.

Wie lauten die neuen Zinskonditionen?

Der effektive Jahreszins für einen Kredit mit 35 Jahren Laufzeit und zehn Jahren Zinsbindung liegt zum Start der neuen Förderbedingungen am 16. Oktober bei 0,61 Prozent. Als das Programm im Juni startete, hatte der entsprechende Zinssatz noch bei 1,25 Prozent gelegen. Auch für kürzere Laufzeiten sinken die Zinssätze, so beträgt der effektive Jahreszins für einen Kredit mit zehn Jahren Laufzeit und zehn Jahren Zinsbindung nur noch 0,01 Prozent.

Wer kann einen Antrag stellen?

Einen Antrag stellen können einzelne Personen oder Haushalte. Voraussetzung ist, dass in dem Haushalt mindestens ein leibliches oder angenommenes Kind gemeldet ist, das zum Zeitpunkt des Antragseingangs bei der KfW bereits geboren ist und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Personen, die zum Zeitpunkt der Antragsstellung bereits Wohneigentum besitzen, sind nicht förderberechtigt.

Ein Kaufvertrag darf hingegen bereits geschlossen worden sein, sofern eine sogenannte aufschiebende oder auflösende Bedingung vereinbart wurde. Erst nach der Antragsstellung dürfen Familien den Kaufpreis bezahlen - auch mit dem Bau darf erst danach begonnen werden. Auf der KfW-Seite gibt es überdies die Möglichkeit, einen Vorab-Check durchzuführen. So lässt sich mit wenigen Klicks herausfinden, ob man die Voraussetzung für eine Förderung erfüllt.

Ist eine Kombination mit anderen Förderungen möglich?

Nein, haben Familien bereits Förderungen aus dem Baukindergeld erhalten, so kommen sie für ein zinsverbilligtes KfW-Darlehen über das Programm "Wohneigentum für Familien" nicht infrage. Auch eine Kombination mit der Förderung Klimafreundlicher Neubau (KFN) oder der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist nicht möglich.

Was sollen die Änderungen bringen?

Ziel ist es, mehr Familien als bisher beim Bau ihres eigenen Hauses unterstützen. Das bereits seit Juni bestehende Programm "Wohneigentum für Familien" wurde nämlich zunächst nicht sehr stark angenommen. Experten führten dies vor allem auf die zu harten Kriterien zurück - schließlich durften Familien nicht zu viel verdienen, um einen Antrag stellen zu dürfen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR 90,3 am 20. Juni 2023 um 06:00 Uhr.