Während einer Sanierung ausgebaute Fenster lehnen an einer Hauswand.

Fördergelder Interesse an Energiesparprogrammen stark gesunken

Stand: 20.12.2023 10:20 Uhr

In der Gaskrise 2022 gab es einen Run auf staatliche Förderprogramme, etwa für Wärmepumpen. Das Interesse ging 2023 deutlich zurück, zeigen Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen.

Die Bundesbürger haben im zu Ende gehenden Jahr erheblich weniger Förderanträge für Energiespar-Programme gestellt. Das geht aus einer Auswertung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hervor.

Bereits der Beratungsbedarf in Sachen Energiesparen scheint im Jahr 2023 deutlich geringer gewesen zu sein als im Vorjahr. Laut Bafa gingen nur 120.000 Anträge für Energieberatungen ein, im Jahr zuvor waren es 134.000. Entsprechend sanken die dafür bewilligten Mittel von 179 Millionen auf rund 150 Millionen Euro.

Förderung für Einzelmaßnahmen drastisch weniger gefragt

Noch deutlicher gingen die Förderanträge für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurück. Darunter fallen Einzelmaßnahmen wie beispielsweise neue Fenster, Dachdämmungen, aber auch Wärmepumpen oder andere alternative Heizquellen. Hier fiel die Zahl der Anträge von mehr als 740.000 Jahr 2022 auf rund 280.000 in diesem Jahr.

Der Einbau einer Wärmepumpe wird gemäß der Neufassung des Gebäudeenergie-Gesetzes (GEG) mit bis zu 70 Prozent der Kosten gefördert. Wegen der Verunsicherung vieler Haus- und Wohnungseigentümer wegen der schleppenden Gesetzgebung beim GEG dürfte in vielen Fällen der Tausch der Heizungsanlage verschoben worden sein.

Heizungs-Austausch stockt

Bis einschließlich Oktober wurden demnach erst 76.471 Wärmepumpen beantragt, im Vorjahreszeitraum hatte die Zahl bei 315.835 Einheiten gelegen. Im Sommer 2022 hatte es unter dem Eindruck der Gaskrise und veränderter Förderrichtlinien einen Run auf das Fördergeld gegeben, das jeweils erst nach Abschluss der jeweiligen Projekte fließt.

Bewilligt wurden von der Bafa für die Maßnahmen zur Energieeinsparungen im Jahr 2023 insgesamt mit 9,8 Milliarden Euro dennoch ebenso viel wie im Vorjahr mit zehn Milliarden Euro. Dies lag allerings am zeitlichen Verzug der Förderungen nach Antragstellung.

BEG-Förderung für Einzelmaßahmen läuft weiter

Inzwischen ist wegen der Haushaltskrise die Förderung für die Energieberatungen wegen der Haushaltskrise ausgesetzt, aber die BEG-Förderung für Einzelmaßnahmen läuft weiter.

Auch das an Industrie und Gewerbe gerichtete Programm für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) ist ausgesetzt. Auch hier gab es mit rund 13.000 neuen Anträgen ein etwas geringeres Interesse als im Vorjahr mit rund 16.000. Allerdings stiegen die Summen für bewilligte Projekte auf mehr als eine Milliarde Euro nach 475 Millionen im Jahr 2022 an.