Elektrischer Opel Mokka auf einem E-Parkplatz.

Abstand zu Verbrennern wächst E-Autos werden deutlich teurer

Stand: 16.08.2022 15:09 Uhr

Elektroautos sind wegen ihrer Batterien noch deutlich teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Der Preisabstand zwischen E-Autos und Verbrennern hat sich zuletzt sogar noch vergrößert. Das könnte potentielle Käufer abschrecken.

Nach einer Marktuntersuchung des Duisburger Center for Automotive Research (CAR) haben sich Elektroautos in den vergangenen Monaten deutlich verteuert. Laut den Marktforschern geht die Preisschere zwischen batteriebetriebenen Autos und der Konkurrenz mit Benzin- oder Dieselmotor weiter auseinander. So wurden für die 15 beliebtesten E-Autos in Deutschland im August laut Listenpreis 14,5 Prozent mehr fällig als ein Jahr zuvor. Dies entspricht einer Preissteigerung um durchschnittlich 5385 Euro je Fahrzeug. Am beliebtesten waren im untersuchten Zeitraum das Model 3 von Tesla, der Fiat 500 e und der VW ID.3.

Ein Viertel bis ein Drittel teurer

Die meistverkauften Verbrenner verteuerten sich zwar ebenfalls, allerdings stiegen hier die Listenpreise nur um 12,5 Prozent. Da dies aber auch von einer niedrigeren durchschnittlichen Preisbasis erfolgt, liegt der Aufpreis hier bei deutlich geringeren 3531 Euro je Auto. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über die Preisdifferenzen berichtet.

Mit Listenpreisen ab in der Regel 30.000 Euro sind Elektrofahrzeuge zumeist ein Viertel bis ein Drittel teurer als die vergleichbaren Verbrennermodelle. So bietet Opel sein Modell Corsa mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 20.160 Euro an. Das Elektromodell Corsa e kostet in der Basisausstattung 33.895 Euro.

Mehr teure Rohstoffe für E-Autos benötigt

CAR-Experte Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass der Preisabstand in den kommenden Jahren eher noch größer wird. Verantwortlich seien höhere Beschaffungskosten bei Halbleitern und Rohstoffen, die für E-Autos in höherem Ausmaß gebraucht werden.

Die hohen Preisdifferenzen könnten den Wandel hin zu mehr Elektromobilität bremsen, meint Dudenhöffer. Die im Bundeshaushalt eingeplanten 2,5 Milliarden Euro an Umweltprämien seien voraussichtlich im Herbst 2023 aufgebraucht, damit könnte gerade für kleine und kompakte Elektroautos zusammenbrechen, "die Ampel und Minister Habeck ziehen dem Elektroauto den Stecker," so Dudenhöffer. Zum Jahreswechsel läuft zunächst die Förderung von Plug-In-Hybriden aus, die neben einem Elektromotor auch noch einen Verbrenner an Bord haben.