Das Logo des Kurznachrichtendienstes X ist auf einem Smartphone zu sehen

Wegen Desinformationen EU-Kommission wirbt vorerst nicht auf X

Stand: 17.11.2023 15:18 Uhr

Die EU-Kommission stoppt ihre bezahlten Werbekampagnen auf der Plattform X. Grund seien irreführende Inhalte zum Gaza-Krieg. Zuvor hatte bereits IBM seinen Werbeauftritt auf X gestoppt.

Die EU-Kommission will wegen irreführender und falscher Inhalte zum Gaza-Krieg auf der Onlineplattform X (früher Twitter) zunächst keine Werbung mehr in dem sozialen Netzwerk schalten. Das bestätigte ein Sprecher der EU-Kommission heute. Die Behörde begründete den Schritt mit einer alarmierenden Zunahme von Desinformation und Hassrede.

Die Kommission werde aber weiterhin auf der Plattform präsent sein, hieß es heute. Die EU-Kommission hat etliche Nutzerkonten auf X, die sie zur öffentlichen Kommunikation über ihre Arbeit nutzt. Bei dem Schritt nun geht es danach explizit um bezahlte Werbekampagnen. Wie viel Geld die Kommission für Werbung auf X und anderen sozialen Netzwerken ausgibt, gab die Behörde nicht bekannt.

Auch IBM zieht sich zurück

X steht schon länger in der Kritik, nicht entschieden genug gegen Falschinformationen und Hassrede auf der Plattform vorzugehen. Die EU-Kommission hat nach zahlreichen Hinweisen auf illegale und irreführende Beiträge zum Gaza-Krieg bereits eine offizielle Anfrage an das soziale Netzwerk gestellt.

Online-Plattformen werden von einem neuen EU-Gesetz verpflichtet, strikt gegen illegale Inhalte wie zum Beispiel Hassrede und Hetze im Netz vorzugehen. Kurz zuvor hatte auch der Computer-Riese IBM angekündigt, alle Werbung bei Elon Musks Online-Plattform zu stoppen, nachdem seine Anzeigen neben Nazi-Beiträgen entdeckt wurden. IBM dulde keine Hassrede und untersuche die "absolut inakzeptable Situation", teilte ein Sprecher am Donnerstag mit.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. November 2023 um 23:32 Uhr.