Ein Arbeiter in der Produktion im BMW-Werk in San Luis Potosí, Mexiko

Bau von Elektroautos BMW investiert 800 Millionen in Mexiko

Stand: 06.02.2023 11:30 Uhr

Der Münchner Automobilkonzern BMW investiert 800 Millionen Euro in sein Werk in San Luis Potosí. Dort sollen unter anderem vollelektrische Autos hergestellt werden. Auch in anderen Werken treibt der Konzern seine Elektro-Strategie voran.

Der Automobilhersteller BMW will ab 2027 auch in Mexiko vollelektrische Autos bauen. Der Konzern kündigte am Freitag eine Investition in Höhe von 800 Millionen Euro für die Integration der Modelle der "Neuen Klasse" und für ein neues Montagezentrum für Hochvoltbatterien in seinem Werk im zentralmexikanischen San Luis Potosí an.

Rund 1000 neue Arbeitsplätze sollen in den Betrieben in dem mexikanischen Bundesstaat geschaffen werden. Die Investition ist der jüngste Vorstoß von BMW im Geschäft mit Elektroautos. Bis 2030 will das Unternehmen mehr als die Hälfte seiner Verkäufe auf vollelektrische Fahrzeuge umstellen.

Elektro-Produktionsanlagen im In- und Ausland

In den vergangenen Monaten hatte der Hersteller Pläne für mehrere andere Auslandsstandorte vorgelegt - darunter eine Investition von 1,7 Milliarden US-Dollar in den Vereinigten Staaten. Auch in Ungarn entsteht für zwei Milliarden Euro eine BMW-Fabrik für die Montage von Hochvoltbatterien.

"Wir richten unser Produktionsnetzwerk konsequent auf Elektromobilität aus", sagte BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovićl. So will der Autobauer auch die Produktion der neuen Elektroautoreihe beschleunigen, die ab 2025 im ungarischen Debrecen-Werk vom Band laufen soll. Das Werk in Ungarn soll das erste von BMW sein, das komplett ohne fossile Brennstoffe auskommt.

Für das deutsche Werk in Leipzig hat BMW zwischen 2020 und Ende 2024 bereits Investitionen in Höhe von 800 Millionen Euro bekanntgegeben - für den Auf- und Ausbau der Komponentenfertigung für Elektroautos. Zusätzlich zu den zwei bestehenden Fertigungslinien für Batteriemodule und der neuen Lackieranlage für Batteriezellen kommen bis April 2024 eine weitere Batteriemodullinie, vier Zelllacklinien und zwei Montagelinien zur Fertigung von Hochvoltbatterien hinzu. In Leipzig wurde zwischen 2013 und 2022 das erste vollelektrische Auto von BMW gebaut.

In den USA investiert der DAX-Konzern in den Ausbau des Produktionsstandortes Spartanburg im Bundesstaat South Carolina. Dort soll neben der Produktion von E-Fahrzeugen ebenfalls ein Montagezentrum für Hochvoltbatterien aufgebaut werden. Bis 2030 will BMW eigenen Aussagen zufolge mindestens sechs vollelektrische Modelle in den USA fertigen.

BMW-Werk in San Luis Potosí, Mexiko

Das BMW-Werk in San Luis Potosí, Mexiko

Mexiko wichtiger Standort

Mexiko ist ein wichtiger Automobilstandort vor allem wegen der Nähe zum wichtigen US-Markt, dem Fachwissen der Beschäftigten und der relativ niedrigen Lohnkosten. Die BMW-Produktionsstätte in San Luis Potosí wurde 2019 eröffnet. Dort fertigt BMW bereits die 3er-Limousine, das 2er-Coupé und den M2. Das Werk ist BMW zufolge so konzipiert, dass nur geringe Anpassungen in Karosseriebau und Montage erforderlich sind, um die neue vollelektrische Fahrzeugarchitektur einzubinden.

Auch andere deutsche Automobilkonzerne wie Volkswagen, der zum VW-Konzern gehörende Hersteller Audi oder Daimler produzieren in Mexiko Autos. Der größte deutsche Autokonzern VW lässt in gleich zwei Werken in dem Land Autos fertigen. In Puebla steht demnach das größte Automobilwerk in Mexiko und eines der größten Fahrzeugwerke des VW-Konzerns. 2021 wurden dort rund 294.000 Fahrzeuge hergestellt, in dem zweiten VW-Werk in Silao mehr als 325.000 Motoren. Seit 2016 rollen für Audi in dem Werk in San José Chiapa Autos vom Band. Dort sind etwa 4900 Menschen beschäftigt.

500 Millionen für Batteriemontagezentrum

Mehr als die Hälfte der geplanten neuen Investitionen von BMW in Mexiko - 500 Millionen Euro - sind den Angaben zufolge für das Batteriemontagezentrum auf dem bestehenden Werksgelände des Automobilherstellers vorgesehen. Dort sollen rund 500 zusätzliche Beschäftigte tätig sein.

Die verbleibenden 300 Millionen Euro sollen in die Anpassung und Erweiterung des Karosseriebaus und den Bau einer neuen Montagelinie für den Einbau der Batteriepacks fließen, sagte Werksleiter Harald Gottsche der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir werden Anfang 2024 mit dem Bau der Erweiterungen und der neuen Batteriemontage beginnen und Anfang 2027 die Produktion hochfahren", sagte er.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 06. Februar 2023 um 10:16 Uhr im "Update Wirtschaft".