Zwei Kugelschreiber liegen auf einem Antragsformular für Kurzarbeitergeld (gestellte Szene).

Beschäftigung im April Weniger Kurzarbeit trotz Ukraine-Krieg

Stand: 06.05.2022 10:25 Uhr

Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im April laut dem Ifo-Institut kräftig gesunken. Zur Entspannung trugen die Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen bei.

Im April waren nach Berechnungen des ifo-Instituts 426.000 Menschen in Deutschland in Kurzarbeit - das waren 270.000 weniger als im März, wie das Institut als Ergebnis einer Unternehmensumfrage mitteilte. Demnach sind noch 1,3 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit.

"Die deutlichsten Rückgänge gab es erneut in den kontaktintensiven Branchen, die sich weiter von Corona erholen", sagte Ifo-Experte Stefan Sauer. "Im Gastgewerbe hat sich die Zahl mehr als halbiert." Auch in der Verkehrsbranche gab es demnach einen erheblichen Rückgang. "Und sogar in der Industrie nahmen die Zahlen ab, trotz der Lieferengpässe", sagte Sauer. Diese behindern die Produktion in vielen Betrieben seit Monaten.

Im Gastgewerbe sank die Zahl demnach von 196.000 auf 90.000. Im Einzelhandel ging die Kurzarbeit ebenfalls zurück: von 44.000 auf 35.000. Die Industrie verringerte die Zahl insgesamt von 179.000 auf 135.000, in der Autoindustrie sank sie von 59.000 auf 41.000.

Immer noch deutlich mehr als vor der Pandemie

Unmittelbar vor Beginn der Corona-Pandemie hatte die Zahl der Kurzarbeiter im Februar 2020 bei 134.000 gelegen. Im darauffolgenden März war sie auf 2,6 Millionen gesprungen, ehe sie im April 2020 den Rekordwert von sechs Millionen erreichte und damit den vorherigen Höchstwert während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in Höhe von 1,5 Millionen erheblich übertroffen hatte.