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marktbericht

Firmenbilanzen stützen Wall Street dreht ins Plus

Stand: 28.04.2023 22:16 Uhr

Die US-Aktienmärkte haben nach zunächst holprigem Start in der Gewinnzone geschlossen. Firmenbilanzen stützten zumeist, aber es gab auch neue Sorgen um den Bankensektor.

Die US-Aktienmärkte haben zum Wochenschluss dank mehrheitlich positiv aufgenommener Quartalsberichte von US-Unternehmen zugelegt. Allerdings gab es bei den Einzelwerten auch einige deutliche Ausreißer nach unten. Die Kauflaune dämpften Sorgen über die Inflation sowie über mögliche Konsequenzen für regionale Banken nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank. Beamte der US-Notenbank Fed fordern deshalb nun weitreichende Änderungen der Bankvorschriften.

Der Leitindex Dow Jones schloss am Ende bei 34.098 Punkten um 0,8 Prozent höher ähnlich legte der marktbreite S&P-500-Index zu auf 4169 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq, die sich am Anfang schwer tat, lag am Ende 0,69 Prozent ebenfalls im Plus. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,65 Prozent auf 13.245 Punkte.

Konjunkturdaten gab es heute eher aus der zweiten Reihe, sie fielen zudem uneinheitlich aus. So ist ein von der US-Notenbank Fed beachteter Indikator für die Inflation ist im März auf Jahressicht etwas stärker gestiegen als Analysten im Mittel ihrer Prognosen erwartet hatten. Auch die Arbeitskosten haben im ersten Quartal stärker zugelegt als erwartet.

Leicht positive Impulse lieferte der besser als erwartet ausgefallene Chicago-Einkaufsmanagerindex für April. Die Stimmung der US-Verbraucher - gemessen am Universität-Michigan-Index - hellte sich im April auch gemäß einer zweiten Schätzung auf. Analysten zufolge sorgte Unklarheit über den weiteren Kurs der Notenbanken insgesamt für Zurückhaltung unter den Anlegerinnen und Anlegern. Anders als in den meisten europäischen Ländern und in China wird an der Wall Street am 1. Mai-Feiertag gehandelt.

Das Bangen um die Zukunft der US-Krisenbank First Republic geht weiter. Der Handel mit den Aktien wurde mehrfach angehalten, der Kurs brach um rund 50 Prozent ein auf ein Rekordtief von 2,99 Dollar. Am Ende stand ein Minus von 43,3 Prozent.

Einem Bericht des TV-Senders CNBC zufolge arbeitet die US-Regierung sehr wahrscheinlich auf eine Konkursverwaltung durch den staatlichen Einlagensicherungsfonds FDIC hin, hieß es. Ein Zusammenbruch der Bank könnte die Sorgen um die Stabilität des US-Finanzsektors wieder hochkochen lassen. Es wäre der dritte Bankenkollaps seit März.

Unterdessen veröffentlichte die US-Zentralbank eine detaillierte und vernichtende Bewertung ihres Versäumnisses, Probleme zu erkennen und auf Lösungen bei der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank zu drängen. Sie versprach strengere Aufsicht und strengere Regeln für Banken.

Die Stimmung im Techsektor trübte der Online-Riese Amazon, der eine Wachstumsabschwächung im wichtigen Cloud-Geschäft signalisierte. Die Papiere sackten um 3,98 Prozent ab, nachdem sie am Vorabend im nachbörslichen Geschäft noch deutlich zugelegt hatten.

Die Verluste überschatteten die eigentlich besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen. Der Onlineriese hatte mit einem deutlichen Milliardengewinn im ersten Quartal die Anlegerinnen und Anleger überrascht. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz um neun Prozent auf 127,4 Milliarden Dollar; dabei wurde ein Gewinn von 3,2 Milliarden Dollar erzielt.

Intel verbuchte einen Quartalsverlust von 2,8 Milliarden Dollar - nach einem Plus von 8,1 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Es war das bisher höchste Minus für den lange erfolgsverwöhnten Konzern. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar. Intel macht zum einen die Abkühlung des PC-Marktes nach dem Boom zu Beginn der Pandemie zu schaffen. Aber auch bei Technik für Rechenzentren ging es erneut abwärts.

Der Quartalsbericht wurde von den Anlegern trotzdem hervorragend aufgenommen, die Aktie führte den Dow Jones-Index an. Intel verbuchte im ersten Quartal zwar einen Umsatzeinbruch und Milliardenverlust, Experten hatten aber mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein sprach von einem soliden Quartal angesichts sehr niedriger Erwartungen. Zudem erhöhten die Analysten von Goldman Sachs und JPMorgan ihre Kursziele.

Vor Börseneröffnung legten die beiden Ölriesen ExxonMobil und Chevron ihre Quartalsergebnisse vor. ExxonMobil hat dabei seinen Gewinn zu Jahresbeginn im Vorjahresvergleich fast verdoppelt. Der Überschuss betrug für die drei Monate von Januar bis März 11,4 Milliarden Dollar (10,4 Milliarden Euro). Eine höhere Produktion machte die im Vorjahresvergleich niedrigeren Rohölpreise mehr als wett. ExxonMobil teilte zudem mit, die 11,4 Milliarden Dollar seien der höchste jemals in einem ersten Quartal erzielte Gewinn. 8,1 Milliarden Dollar schüttete das Unternehmen an seine Aktionäre aus.

Auch der Ölkonzern Chevron, dessen Aktie im Dow Jones enthalten ist, erhöhte seinen Quartalsgewinn deutlich um fünf Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar. Chevron profitierte nach eigenen Angaben vor allem von höheren Margen im Geschäft mit Raffinerieprodukten. Der Konzern schüttete den eigenen Angaben zufolge den gesamten Quartalsgewinn von 6,6 Milliarden Dollar an seine Aktionäre aus.

Der DAX hat mit einer anziehenden Wall Street im Rücken vor dem langen Wochenende noch etwas Boden gut gemacht. Am Ende schloss der Index nach einem unruhigen Handelstag auf Jahreshoch bei 15.922 Punkten und rückte damit 0,77 Prozent vor. Auf Wochenbasis stand ein leichtes Plus von 0,25 Prozent.

Er blieb damit allerdings weiterhin in seiner Handelsspanne zwischen 15.700 und dem Jahreshoch bei bisher 15.939 Punkten. Eine Spanne, die der Index heute voll ausschöpfte bei einem Tagestief von 15.688 Punkten. Des Öfteren schon hat der DAX anfängliche Verluste aufgeholt, war dann aber am Widerstand bei 16.000 Punkten gescheitert. Der Markt bleibt damit zwar weiter auf hohem Niveau, stärkere Kursimpulse fehlen darüber hinaus aber.

Diese Impulse könnten in der nächsten Woche kommen, wenn sowohl die US-Notenbank Federal Reserve (am Mittwoch) als auch die EZB (am Donnerstag) über den weiteren Zinskurs entscheiden. Bereits in den vergangenen Tagen war zu spüren gewesen, dass die Anleger vor diesen wichtigen Notenbanksitzungen keine großen Risiken eingehen wollen.

"An den Aktienmärkten herrscht eine abwartende Haltung vor, bis sich die weiteren Perspektiven klären", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Volkswirt Bernd Weidensteiner von der Commerzbank betonte, dass die Fed und die Europäische Zentralbank seit dem letzten Jahr ihre Leitzinsen angesichts der galoppierenden Inflation bereits außerordentlich rasch erhöht hätten. In der neuen Woche werden seiner Meinung nach wohl beide Notenbanken ihre Zinsen weiter anheben.

Zinserhöhungen gelten zwar als wirkungsvollstes Instrument der Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation, können jedoch auch gravierende Nebenwirkungen haben: Investitionen und Kredite verteuern sich, sodass die Menschen weniger konsumieren und das Wirtschaftswachstum letztlich abgewürgt werden kann.

Thema des Tages hierzulande waren heute neue Konjunkturdaten, allen voran die aktuellen Verbraucherpreise für den April. Fazit: Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich dabei auf hohem Niveau weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen um 7,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, Ökonomen hatten im Schnitt 7,3 Prozent prognostiziert - nach 7,4 Prozent im März.

"Die Verminderung des Preisanstiegs kommt in Trippelschritten voran", erläuterte der Chefökonom des Vermögensverwalters HQ Trust, Michael Heise. Der nur sehr langsame Rückgang der Inflation könne als ein klares Indiz gesehen werden, dass die Stabilisierung des Preisniveaus ein längerer Prozess sein werde.

Eine nächste Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) um mindestens 0,25 Prozentpunkte sollte mit diesen Inflationsdaten ziemlich sicher sein. Derzeit wird am Markt diskutiert, ob die EZB auf ihrer nächsten Sitzung den Leitzins um weitere 25 oder 50 Basispunkte erhöhen wird.

Es gab aber heute auch ermutigende Nachrichten im Kampf gegen die Inflation. Denn die deutschen Importpreise haben für eine positive Überraschung gesorgt, da sie im März unerwartet deutlich um 3,8 Prozent gesunken sind. Es ist der erste Rückgang seit mehr als zwei Jahren, und er geht vor allem auf sinkende Energiepreise zurück. Wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs haben sich die Importe nach Deutschland im vergangenen Jahr im Schnitt um 26,3 Prozent verteuert und damit so stark wie seit 1974 im Zuge der ersten Ölkrise nicht mehr. Seit September allerdings lässt der Inflationsdruck merklich nach.

Update Wirtschaft vom 28.04.2023

tagesschau24, 28.04.2023 09:00 Uhr

Die frischen Daten zum deutschen Wirtschaftswachstum lockten die Investoren auch nicht in den Markt: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte im ersten Quartal zum Vorquartal. Bankökonomen hatten dagegen ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent erwartet. "Die Wirtschaft liegt nicht am Boden, sie macht allerdings auch keinerlei Freudensprünge", kommentierte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research die Daten. Deutschland könne Europa gegenwärtig nicht mitziehen, und diese Botschaft dringe auch langsam am Aktienmarkt durch.

Der Euro ist nach wechselhaftem Geschäft wieder über die Marke von 1,10 Dollar gestiegen, nachdem er diese zwischenzeitlich unterschritten hatte. Am Vormittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0977 Dollar, zuletzt kostete sie im US-Handel 1,1017 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0981 (Donnerstag: 1,1042) Dollar fest.

Unter Druck geriet der Euro zunächst durch den aufwertenden Dollar. Die US-Währung erhielt Unterstützung von den schwächeren Aktienmärkten. Der Dollar ist eine Reservewährung, die im Falle schlechter Marktstimmung nachgefragt wird. Mit der Erholung der Märkte legte auch der Euro wieder zu.

Konjunkturdaten ergaben am Vormittag das Bild einer Euroraum-Konjunktur, die im ersten Quartal nur leicht über Stagnation gewachsen ist. Allerdings fiel die Entwicklung in den Euroländern sehr unterschiedlich aus: Während Italien und Spanien solide zulegten, stagnierte die deutsche Wirtschaft. Belastet wurde das Gesamtergebnis auch durch eine deutliche Schrumpfung der irischen Volkswirtschaft, deren Resultate aber oft durch Sonderfaktoren wie die hohe Zahl an ausländischen Unternehmen verzerrt sind.

Besonders schwach tendierte heute der japanische Yen. Die Notenbank des Landes beließ nach der ersten Sitzung unter ihrem neuen Chef Kazuo Ueda die Geldpolitik im Wesentlichen zwar unverändert. Sie gab aber zugleich einige Hinweise, dass sich an ihrer extrem lockeren Haltung so bald nicht viel ändern dürfte. Allen voran kündigte die Zentralbank eine grundlegende Überprüfung ihrer Geldpolitik an, die ein bis eineinhalb Jahre beanspruchen dürfte. Zudem signalisierte sie ihre Bereitschaft zu weiteren Lockerungen.

Unter den Einzelwerten im DAX stehen Münchener Rück im Fokus. Die Gesellschaft hat im ersten Quartal deutlich mehr verdient als von Analysten erwartet. Der Nettogewinn liege nach vorläufigen Zahlen bei 1,3 Milliarden Euro, die Experten hätten dagegen im Schnitt nur gut eine Milliarde prognostiziert, teilte der weltgrößte Rückversicherer am frühen Nachmittag mit.

Grund dafür sei ein gutes Kapitalanlageergebnis, aber trotz höherer Großschäden auch eine "erfreuliche operative Geschäftsentwicklung". Die Münchener Rück hält an ihrem Ziel fest, den Gewinn im laufenden Jahr auf vier (2022: 3,4) Milliarden Euro zu schrauben. "Mit dem Ergebnis des ersten Quartals ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dieses Ergebnis zu übertreffen", hieß es in der Mitteilung.

An der Börse kommen die Neuigkeiten positiv an: Der Kurs der Munich-Re-Aktie legte in einer ersten Reaktion um fast zwei Prozent zu und erreichte den höchsten Stand seit dem Jahr 2001. Zuletzt notierte sie rund 1,1 Prozent im Plus.

Der Jahresausblick von Covestro hat die Anleger nach der BASF-Enttäuschung vom Vortag heute ermutigt. Die Aktie gewann mehr als acht Prozent und lag an der DAX-Spitze.

Wie Covestro zu Wochenschluss mitteilte, soll das operative Ergebnis (EBITDA) im laufenden Jahr bei 1,1 bis 1,6 Milliarden Euro liegen. Damit läge es im Optimalfall nahe am Vorjahreswert. Bisher hatte Konzernchef Markus Steilemann wegen des unsicheren Konjunkturumfeldes noch einen deutlichen Rückgang avisiert.

Der operative freie Mittelzufluss soll zwischen Null und einer halben Milliarde Euro herauskommen. Der Ausblick fiel damit besser aus als erwartet. Die Mitte der Zielspanne für das operative Ergebnis 2023 liege um fünf Prozent über dem Marktkonsens, schrieb etwa der UBS-Analyst Geoff Haire. Ein Händler ergänzte, dass dies Anleger zuversichtlich stimme, nachdem am Vortag BASF mit Aussagen unter anderem zum Barmittelzufluss enttäuscht habe.

Die T-Aktie verlor rund 1,7 Prozent und gehörte damit zu den größten Verlierern im DAX. Grund waren die enttäuschend aufgenommenen Zahlen der US-Tochter T-Mobil US.

Denn der Konkurrenzkampf mit AT&T und Verizon setzt T-Mobile auch im neuen Jahr zu. Weil sich US-Mobilfunker mit Schnäppchen-Angeboten gegenseitig Kunden abzujagen versuchen, schrumpften die Erlöse der Tochter der Deutschen Telekom zum Jahresauftakt um 2,4 Prozent auf 19,63 Milliarden Dollar. Der Gewinn fiel mit 1,58 Dollar je Aktie allerdings höher aus als gedacht. Das Plus bei den Neukunden lag mit 538.000 etwas mehr als halb so hoch wie im vorangegangenen Quartal.

Die Deutsche Bank will ihr Geschäft mit Firmenkunden mit einem Zukauf in Großbritannien verstärken. Sie hat sich mit dem Verwaltungsrat der britischen Investmentbank Numis auf deren Übernahme geeinigt, wie beide Seiten mitteilten. Den Numis-Aktionären bieten die Deutschen 350 Pence je Anteilsschein - ein Aufschlag von 72 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag. Die Offerte bewertet Numis den Angaben zufolge mit etwa 410 Millionen britischen Pfund (gut 463 Mio. Euro). Durch die Übernahme solle "eine führende britische Investmentbank" entstehen, hieß es weiter.

Der Autobauer Mercedes-Benz hat in den ersten drei Monaten des Jahres von der Nachfrage nach teuren Autos profitiert und mehr Gewinn gemacht. Das Konzernergebnis legte um 12 Prozent auf 4,01 Milliarden Euro zu. Der Absatz von Autos war wie bereits bekannt insgesamt um 3 Prozent gestiegen, wegen des guten Laufs bei Luxusautos kletterte der Umsatz stärker um 8 Prozent auf 37,52 Milliarden Euro. Dabei konnte Mercedes im Schnitt höhere Preise verlangen und damit höhere Materialkosten mehr als ausgleichen. Vor Zinsen und Steuern sowie um Sonderkosten bereinigt stieg das operative Ergebnis um 2 Prozent auf 5,42 Milliarden Euro.

Konsumzurückhaltung und sinkende Werbeeinnahmen haben dem Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 das Geschäftsjahr 2022 verhagelt. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 4,16 Milliarden, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn fiel sogar um 18 Prozent auf 301 Millionen Euro. Einen Stellenabbau hatte der neue Vorstandschef Bert Habets schon angekündigt, jetzt will er auch bei den Aktionären sparen und die Dividende von 80 auf fünf Cent je Anteil kürzen.

Die Anleger waren geschockt und schickten das Papier im MDAX um fast 17 Prozent auf Talfahrt, der größte Tagesverlust seit 15 Jahren. "ProSieben hat seine Aktie als Dividendentitel gekillt", sagte ein Händler. Es gebe keine Gründe mehr, die Papiere zu halten.

Auch der italienische Großinvestor MFE, die Holding des früheren italienischen Regierungsschefs Silvio Berlusconi, reagierte kritisch: "Als größter und langfristiger Aktionär beobachtet MediaForEurope die jüngsten Entwicklungen bei ProSiebenSat.1 und den Wertverlust nach den gestrigen Bekanntgaben im Zusammenhang mit den Ergebnissen für das Geschäftsjahr 2022 mit Sorge."

Bei der Übernahme von Software AG kommt es womöglich zu einem Bieterwettbewerb. Der Finanzinvestor Bain Capital habe ein Aktienpaket an den Darmstädtern aufgebaut, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg heute unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Bain suche nun das Gespräch mit dem Unternehmen hinsichtlich einer möglichen Übernahme und der Fusion mit seinem Portfoliounternehmen Rocket Software. Bain wollte die Informationen Bloomberg zufolge nicht kommentieren, Software AG war kurzfristig für einen Kommentar nicht zu erreichen.

Silver Lake hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, die Darmstädter übernehmen zu wollen. Der US-Investor will 30 Euro je Aktie in bar zahlen, dies bewertet das Unternehmen mit rund 2,2 Milliarden Euro. Silver Lake teilte seinerseits am Freitag mit, weitere fünf Prozent an dem Software-Anbieter gekauft zu haben. Damit hat sich die Gesellschaft einen Anteil von insgesamt mehr als 30 Prozent gesichert.

Bloomberg hatte zuvor außerdem berichtet, dass offenbar auch der US-Investor Paul Singer bei der geplanten Übernahme mitverdienen will. Singer habe über seine Investmentgesellschaft Elliott Aktien des Darmstädter Unternehmens erworben, um von dem Gebot des Finanzinvestors Silver Lake oder einer möglichen Gegenofferte zu profitieren, hatte die Nachrichtenagentur unter Berufung auf informierte Personen geschrieben. Die Gerüchte befeuerten die Software-Aktie, die deutlich zulegte.

Der Reisekonzern TUI hat alle Staatshilfen aus der Corona-Krise zurückgezahlt. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erhalte eine abschließende Zahlung in Höhe von 750 Millionen Euro, teilte die Firma mit. "Dies ist ein sehr wichtiger Tag für die TUI, der Fahrplan zur Rückführung der Staatshilfen wurde konsequent und zügig umgesetzt", sagte TUI-Chef Sebastian Ebel. TUI hatte in der vergangenen Woche wie zuvor angekündigt eine Kapitalerhöhung über 1,8 Milliarden Euro über die Bühne gebracht, um die Hilfen zurückzuzahlen.

Zwischen Januar und März 2023 schrumpfte Sonys Betriebsgewinn zwar um 7,3 Prozent auf 862 Millionen Euro. Dennoch reichte es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 insgesamt für ein Plus von 0,5 Prozent und ein Rekord-Ergebnis von 8,09 Milliarden Euro. Ein Grund ist der Erfolg der Playstation 5. Der japanische Elektronik-Konzern will im angelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 25 Millionen seiner Videospiele-Konsolen absetzen, sechs Millionen mehr als im abgelaufenen Jahr und etwa doppelt so viel wie 2021/2022.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 28. April 2023 um 09:00 Uhr.