Die Netzstecker mehrerer Elektrogeräte stecken in einer Steckdosenleiste in einem Wohnzimmer.

Neue EU-Vorgaben Weniger Stromverbrauch im Standby-Modus

Stand: 17.04.2023 19:55 Uhr

Fernseher, Waschmaschinen und andere Elektrogeräte sollen künftig im Standby-Modus weniger Strom verbrauchen. Darauf zielen neue Vorschriften der EU-Kommission ab. Verbraucher würden damit bei den Stromrechnungen entlastet.

Elektrogeräte wie Waschmaschinen, Fernseher und tragbare Spielekonsolen müssen künftig weniger Strom im Standby-Modus verbrauchen. Die Europäische Kommission hat entsprechende Vorgaben beschlossen.

Die Kommission schätzt, dass dadurch bis 2030 jährlich vier Terawattstunden (TWh) eingespart werden können - das entspreche dem doppelten Stromverbrauch Maltas pro Jahr.

"Klima- und Verbraucherschutz Hand in Hand"

Die Maßnahmen sollen aber nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut für den Geldbeutel sein: Verbraucher sollen bis 2030 rund 530 Millionen Euro im Jahr sparen. "So gehen Klima- und Verbraucherschutz Hand in Hand", sagte die Grünen-Europaabgeordnete und Vorsitzende des Binnenmarkt-Ausschusses im EU-Parlament Anna Cavazzini. Mit Hilfe der neuen Vorschriften könnten gleichzeitig "Hunderttausende Tonnen Kohlendioxid (CO2) in der EU im Jahr" eingespart werden, betonte sie.

Laut EU-Kommission verbrauchen die meisten Elektrogeräte auch dann noch Strom, wenn sie ausgeschaltet sind oder sich im Standby-Modus befinden. Seit 2008 gelten dafür Regeln, die zuletzt 2013 aktualisiert wurden und rund 800 Millionen verkaufte Produkte jährlich betreffen.

Hersteller müssen Geräte nachrüsten

Die Hersteller müssen ihre Geräte aufgrund der nun überarbeiteten Ökodesign-Verordnung der EU technisch nachrüsten. Sie haben dafür in der Regel zwei Jahre Zeit. In bestimmten Fällen greifen die neuen Regeln erst nach vier Jahren.

Die neue Verordnung berücksichtige die technologischen Entwicklungen der vergangenen Jahre und gelte zum Beispiel auch für kleine Netzwerkgeräte und kabellose Lautsprecher, so die Kommission. Die neuen Vorgaben sollen in Kürze in Kraft treten.