Höhere Ökostrom-Zulage Strom wird 2020 wohl wieder teurer

Stand: 15.10.2019 11:05 Uhr

Seit knapp 20 Jahren wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien mit einer Ökostrom-Umlage finanziert. Kommendes Jahr steigt diese um 5,5 Prozent an. Damit kommen auf die Verbraucher wohl höhere Strompreise zu.

Schon heute zahlen Verbraucher in Deutschland neben den Dänen die höchsten Strompreise in Europa. Im kommenden Jahr dürften diese weiter in die Höhe klettern. Dann steigt die Umlage zur Förderung von Ökostrom um 5,5 Prozent. Das haben die Betreiber der großen Stromnetze bekannt gegeben. Die sogenannte EEG-Umlage beträgt demnach künftig 6,756 Cent pro Kilowattstunde gegenüber 6,405 Cent in diesem Jahr.

Die vier deutschen Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW nannten als einen Grund für die höhere Umlage die Entwicklung des sogenannten EEG-Kontos. Dieses sei zwar zum 30. September mit 2,2 Milliarden Euro im Plus gewesen. Da der Kontostand aber rund 40 Prozent niedriger sei als im Vorjahr, führe dies zu einem Anstieg der EEG-Umlage für das Jahr 2020.

Nach Berechnungen des Vergleichsportals Check24 zahlt ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden durch die höhere Umlage jährlich rund 18 Euro mehr.

Erhöhungen auch bei übrigen Preisbestandteilen erwartet

Die seit dem Jahr 2000 erhobene EEG-Umlage macht ungefähr ein Viertel des Strompreises aus und finanziert die festen Vergütungen, die Ökostrom-Produzenten für die Einspeisung ihres Stroms bislang unabhängig vom Marktpreis bekommen. Weitere Bestandteile des Strompreises für Privatkunden sind Steuern, andere Abgaben und Umlagen sowie Produktionskosten und die Netzentgelte.

Auch bei diesen zeichneten sich Erhöhungen ab, sagte der Energieexperte des Vergleichsportals Verivox, Valerian Vogel. So würden die Netzentgelte, die ebenfalls rund ein Viertel des Strompreises ausmachen, im kommenden Jahr wohl ebenfalls steigen. Auch die Großhandelspreise der Versorger lägen über dem Vorjahresniveau.

Jörg Sauerwein, WDR, 15.10.2019 13:44 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 15. Oktober 2019 um 11:00 Uhr.