Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Verletzte nach Angriffen auf Odessa ++

Stand: 07.10.2023 21:27 Uhr

Russische Raketen haben nach ukrainischen Angaben Hafenanlagen in der Region Odessa getroffen - vier Personen wurden dabei verletzt. Russland meldet den Abschuss einer ukrainischen Drohne nahe Moskau. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.

07.10.2023 • 21:27 Uhr

Ende des Liveblogs

Wir beenden an dieser Stelle für heute den Ukraine-Liveblog und danken für Ihr Interesse.

Ein Funktionär der Kremlpartei Geeintes Russland ist durch eine Autobombe in der Stadt Nowa Kachowka im russisch besetzten Teil des ukrainischen Gebiets Cherson getötet worden. Das teilte der von Moskau eingesetzte regionale Verwaltungschef Wladimir Saldo am Samstag im sozialen Netzwerk Telegram mit. Der Tote sei Sekretär der örtlichen Parteiorganisation von Geeintes Russland gewesen. Den Angaben nach wurde er am Morgen durch den Anschlag auf sein Fahrzeug schwer verletzt und starb später im Krankenhaus.

Die von Russland angegriffene Ukraine hat ihre Drohnenproduktion nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal im vergangenen Jahr verhundertfacht. Allein 200 Firmen seien in die Entwicklung neuer Drohnen eingestiegen, sagte er nach Medienberichten in Kiew. "Jetzt ist der Weg der Drohne von der Entwicklung bis zum Kauf so kurz wie möglich", sagte Schmyhal demnach in einer Fragestunde des Parlaments. Die ukrainische Verteidigungsindustrie habe ihr Vorgehen geändert, der staatliche Rüstungskonzern Ukroboronprom sei modernisiert worden. t.

Deutschlands Landkreise fordern Leistungskürzungen für künftige Ukraine-Flüchtlinge. "Neu nach Deutschland kommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollten nicht mehr unmittelbar Bürgergeld erhalten, sondern künftig wieder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz", sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auf diese Position habe sich das Spitzengremium der 294 deutschen Landkreise vor wenigen Tagen geeinigt.

Der Landkreistag warnt seit Monaten vor Überlastungen durch eine steigende Zahl an Flüchtlingen und setzt sich auch dafür ein, von Geld- auf Sachleistungen für Asylbewerber umzustellen sowie eine Arbeitspflicht für Geflüchtete einzuführen.

Die ukrainische Armee greift nach eigenen Angaben die russischen Truppen weiter an zwei wichtigen Frontabschnitten im Osten und Süden an. Südlich der Stadt Bachmut im Osten gebe es bei dem Dorf Andrijiwka "teilweise Erfolge", teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht für Samstagmorgen mit. Während Bachmut selbst in russischer Hand ist, haben die Ukrainer in den vergangenen Wochen eine strategisch wichtige Eisenbahnstrecke südlich davon zurückerobert. Sie dehnen nun ihre Stellungen auf der anderen Seite der Bahn aus. An der südlichen Front im Gebiet Saporischschja gebe es ebenso "teilweise Erfolge"nördlich der Dörfer Kopani und Nowoprokopiwka, hieß es.

Karte Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Bei russischen Raketenangriffen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind nach Angaben örtlicher Behörden vier Menschen verletzt worden. Es seien ein Wohngebäude sowie ein Getreidelager getroffen worden, hieß es weiter.

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben am Morgen nahe Moskau eine anfliegende ukrainische Drohne abgeschossen. Das Fluggerät sei über der Stadt Istra abgefangen worden, die westlich an die russische Hauptstadt grenzt. Auch der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte den Abschuss.

Am Boden sei durch die abstürzenden Trümmer kein Schaden entstanden. Wie in den Wochen zuvor störte die Drohne aber den Flugverkehr auf den Moskauer Flughäfen Wnukowo und Scheremetjewo. Dort herrschte zeitweise Stillstand, einzelne Flüge wurden gestrichen.

07.10.2023 • 06:29 Uhr

Russische Raketen treffen Odessa

Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist in der Nacht zum Samstag erneut Ziel russischer Raketenangriffe geworden. Dabei seien ein Wohngebäude sowie ein Getreidelager getroffen worden, berichteten ukrainische Medien am Morgen. Russische Militärs hatten demnach die Raketen vom Typ "Oniks", die üblicherweise gegen Seeziele eingesetzt werden, von Abschussanlagen auf der besetzten Halbinsel Krim abgefeuert. Über mögliche Opfer lagen zunächst keine Angaben vor.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die deutsche Entscheidung zur Lieferung eines weiteren "Patriot"-Flugabwehrsystems an die von Russland angegriffene Ukraine gelobt. "Ich begrüße Deutschlands Ankündigung, ein weiteres Flugabwehrsystem vom Typ Patriot in die Ukraine zu schicken", sagte Stoltenberg der "Welt am Sonntag". Er fügte hinzu: "Ich verstehe die Sorgen, dass unsere Unterstützung der Ukraine das Risiko einer Eskalation in sich birgt, aber das Risiko verblasst, verglichen damit, dass wir Putin erlauben, diesen Krieg zu gewinnen. Wenn Putin den Krieg in der Ukraine gewinnt, wird er wahrscheinlich wieder Gewalt anwenden."

Die Ukraine findet sich mit dem Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern nicht ab. "Wir brauchen 'Taurus', um die wichtigste Transport- und Logistikverbindung zu zerstören, die über die Krim verläuft", sagt der außenpolitische Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychajlo Podoljak, in einem Interview mit der "Bild" Zeitung laut Vorabbericht.

"Indem wir sie zerstören und die Schwarzmeerflotte von der Krim vertreiben, werden wir die Logistik und den Nachschub der Besatzungsgruppe zerstören, was unseren Vormarsch dramatisch beschleunigen wird." Nach den Worten Podoljaks waren die Raketenabwehr und die Taurus-Marschflugkörper die Hauptthemen des Gesprächs von Selenskyj mit Scholz im spanischen Granada.

Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 07. Oktober 2023 um 08:00 Uhr in den Nachrichten.