Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des ukrainisch-russischen Konflikts in der südlichen Hafenstadt Mariupol (Ukraine) am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Abschuss von russischen Kampfjets ++

Stand: 25.12.2023 23:32 Uhr

Die ukrainische Luftwaffe hat den Abschuss zweier russischer Kampfjets gemeldet. Bei nächtlichen Angriffen Russlands seien zudem 28 von 31 Drohnen abgefangen worden. Der Liveblog zum Nachlesen.

25.12.2023 • 23:32 Uhr

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Nach Berichten über mehrere abgeschossene russische Kampfjets hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Luftwaffe und mit der Flugabwehr betraute Einheiten gelobt. In der Woche vor Weihnachten seien insgesamt fünf feindliche Flieger abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Das ist wirklich beeindruckend!"

Selenskyj warnte zudem die russischen Piloten, dass die ukrainische Luftverteidigung in Zukunft noch stärker werde, sobald die vom Westen zugesagten F-16-Kampfjets eingetroffen seien. An Heiligabend hatte Kiew den Abschuss zweier russischer Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-34 sowie Su-30CM im Gebiet Donezk und über dem Schwarzen Meer gemeldet. Zuvor hatte es ähnliche Berichte bereits über drei andere russische Jets gegeben. Unabhängig überprüft werden können die Berichte nicht. Allerdings hatten auch russische Militärblogger von vermeintlichen Abschüssen geschrieben.

Russland kontrolliert nach eigenen Angaben den Ort Marjinka in der Ostukraine nun vollständig. Eine entsprechende Erklärung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu wurde von Nachrichtenagenturen zitiert. Marjinka wird inzwischen überwiegend als eine Geisterstadt beschrieben, in der einmal 10.000 Menschen lebten.

Die ukrainische Armee wies die Behauptungen zurück. "Der Kampf um Marjinka geht weiter", sagte der für den Frontabschnitt verantwortliche Militärsprecher, Olexander Schtupun, im Fernsehen. Es seien weiter ukrainische Soldaten innerhalb der Stadtgrenzen, auch wenn die Stadt komplett zerstört sei.

Der Internationale Pferdesportverband (FEI) hat angekündigt, dass russische und belarusische Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris nicht antreten werden.

Die Entscheidung beruhe auf der Tatsache, dass die Athleten seit dem 2. März 2022 wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und den darauffolgenden Sanktionen nicht mehr an FEI-Veranstaltungen teilgenommen haben und somit nicht die erforderlichen Punkte für die Olympia-Qualifikation sammeln konnten, hatte die FEI mitgeteilt.

Die ukrainische Luftwaffe hat den Abschuss von zwei russischen Kampfflugzeugen gemeldet. Zuvor wurde bereits gemeldet, dass in der Nacht zwei Marschflugkörper und 28 Drohnen des iranischen Typs "Schahed" abgeschossen worden seien. Die Angriffe hätten südlichen und zentralen Regionen der Ukraine gegolten. Von Opfern sei nichts bekannt, hieß es. Insgesamt seien 31 Drohnen abgefeuert worden. Was mit den drei Drohnen passierte, die nicht abgefangen wurden, ist offen.

Aus dem Präsidentenbüro hieß es, in den vergangenen 24 Stunden sei bei russischen Angriffen eine Zivilperson getötet worden, mindestens vier seien verletzt worden. Der Todesfall habe sich in Tschornobaiwka in der umkämpften Region Cherson ereignet, die teilweise unter russischer Kontrolle steht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Ukraine hat in diesem Jahr mehr als 270 Autos aus Lettland erhalten, die zur freien Verfügung genutzt werden können. Es handelt sich um Autos, die in Lettland beschlagnahmt wurden, nachdem deren Fahrerinnen oder Fahrer mit Alkohol am Steuer erwischt worden waren, wie das lettische Nachrichtenportal Delfi berichtete. Derzeit liefen noch 34 weitere Fälle, in denen das Auto ebenfalls an die Ukraine gehen könnte.

Die Ukraine erhält von der Weltbank 1,22 Milliarden Euro, teilte das Finanzministerium in Kiew mit. "Die Mittel werden verwendet, um nicht sicherheits- und verteidigungsbezogene Ausgaben des ukrainischen Staatshaushalts zu kompensieren", erklärte das Ministerium. Dazu gehörten etwa Sozialleistungen und Entgelte für Mitarbeiter staatlicher Dienste.

Die russische Regierung sieht das eigene Land im Rüstungswettlauf, der durch den Krieg gegen die Ukraine ausgelöst wurde, im Vorteil. "Ich will mich nicht rühmen, aber ich kann sagen, dass wir früher als die westlichen Länder begonnen haben, zuzulegen und die Produktion zu steigern", sagte der für Rüstung zuständige stellvertretende Ministerpräsident Denis Manturow einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Es stelle sich die Frage, wie lange der Wettlauf andauern werde.

Manturow erklärte, dass der Rüstungsplan für den Zeitraum von 2025 bis 2034 im kommenden Jahr beschlossen werden solle. Die Gelder für staatliche Verteidigungsaufträge hätten sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt habe, sagte Manturow. Die Produktion "bestimmter Waffen" sei dabei um das Zehnfache gestiegen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor bereits erklärt, dass die Produktion von Artillerie, Drohnen, Panzern und gepanzerten Fahrzeugen stark steigt.

Das ukrainische Militär meldet, dass Russland in der Nacht von der Krim aus 31 Drohnen und zwei Raketen auf die Ukraine abgefeuert habe. Die Angriffe zielten demnach auf die Regionen Odessa, Cherson, Mykolajiw, Donezk, Kirowohrad und Chmelnyzkyj. Die Luftabwehr fing den Angaben zufolge 28 Drohnen und beide Raketen ab. Weder das Militär noch die zivilen Behörden meldeten Opfer oder Schäden. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist derzeit nicht möglich.

Karte Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Infolge der westlichen Sanktionen legen internationale Anteilseigner ihre Beteiligung an der russischen Gasförderung Arctic LNG 2 auf Eis. Damit verzichteten sie auf Investitionen und Abnahmeverträge, berichtete die Zeitung "Kommersant". Als Folge müsse das Gas auf dem Spotmarkt verkauft werden. Die chinesischen Ölkonzerne CNOOC Ltd und China National Petroleum Corp halten jeweils zehn Prozent an dem Projekt. Auch TotalEnergies aus Frankreich und ein japanisches Konsortium sind an Arctic LNG 2 beteiligt. Beherrscht wird die Gasförderung von der russischen Novatek, der 60 Prozent von Arctic LNG 2 gehören.

Russland und die Ukraine berichten von Todesopfern unter der Zivilbevölkerung infolge von Angriffen des jeweils anderen Landes. Bei russischen Angriffen in der südukrainischen Region Cherson starben nach ukrainischen Angaben fünf Zivilisten. Drei Menschen wurden demnach beim Beschuss eines Wohnhauses und einer Wohnung in der Stadt Cherson getötet, eine Frau bei einem Drohnenangriff in einer Kleinstadt südlich von Cherson. Eine weitere Frau sei ums Leben gekommen, als eine Stadt weiter nördlich unter schweren Beschuss geriet, teilt die regionale Polizei mit. Auch die Gas- und Wasserversorgung sei durch die Angriffe, die auch eine medizinische Einrichtung trafen, teilweise unterbrochen, erklärt der Leiter der Pressestelle der regionalen Militärverwaltung von Cherson, Oleksandr Tolokonnikow.

Rund 600 Kilometer nordöstlich von Cherson, in den von Russland kontrollierten Gebieten der ukrainischen Region Donezk, seien bei ukrainischem Beschuss der Stadt Horliwka eine Frau getötet und sechs Zivilisten verletzt worden, sagte ein russischer Beamter. Ein Einkaufszentrum und mehrere Gebäude seien zerstört worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

In seiner Weihnachtsbotschaft spricht der ukrainische Präsident Selenskyj seinen Landsleuten Mut zu. Die Zahl der Todesopfer nach einem russischen Drohnenangriff auf Cherson ist gestiegen. Der Liveblog von Sonntag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 25. Dezember 2023 um 08:00 Uhr in den Nachrichten.