US-Präsident Joe Biden
Liveblog

Nach Tod von Queen Elizabeth II. ++ Biden will zum Begräbnis kommen ++

Stand: 09.09.2022 21:59 Uhr

US-Präsident Biden hat seine Teilnahme am Begräbnis von Elizabeth II zugesagt. Der britische Ex-Premier Johnson würdigte die verstorbene Königin in einer Rede im Parlament als "Elizabeth die Große". Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen.

09.09.2022 • 21:59 Uhr

Ende des Liveblogs

Wir beenden an dieser Stelle für heute den Liveblog und bedanken uns für Ihr Interesse.

US-Präsident Joe Biden will am Begräbnis der Queen teilnehmen. Nach Angaben von mit ihm reisenden Reportern antwortete Biden auf eine entsprechende Frage nach einem Termin im US-Bundesstaat Ohio: "Ja. Ich weiß noch nicht, wie die Einzelheiten aussehen, aber ich werde hingehen." Die Beisetzung wird für Montag, den 19. September, erwartet. Der Termin wurde vom Buckingham-Palast allerdings noch nicht bestätigt.

Der ehemalige britische Premier Boris Johnson hat die verstorbene Königin als "Elizabeth die Große" gewürdigt. Bei ihrem letzten Treffen am Dienstag auf ihrem schottischen Landsitz Balmoral habe er die Queen "so strahlend, kenntnisreich und so fasziniert von der Politik wie eh und je" erlebt, sagte Johnson im britischen Parlament. Die Königin sei der zentrale Baustein Britanniens gewesen.

Mit einer Anekdote brachte Johnson die in Schwarz gekleideten Abgeordneten zum Lachen. "Im Gegensatz zu uns Politikern mit unseren Motorradeskorten und gepanzerten Konvois kann ich Ihnen als Augenzeuge sagen, dass sie selbst ohne Beamte und Leibwächter in ihrem eigenen Auto fuhr und mit erschreckender Geschwindigkeit durch die schottische Landschaft raste, zum totalen Erstaunen der Wanderer und der Touristen, denen wir begegneten", sagte Johnson.

09.09.2022 • 19:23 Uhr

William wird Prinz von Wales

König Charles III. hat seinen Sohn und Thronfolger William zum neuen Prinzen von Wales ernannt. Es sei ein Privileg gewesen, diesen Titel zu tragen, sagte er in seiner Fernsehansprache. Er sei sich sicher, dass William und dessen Frau Kate als Prinz und Prinzessin von Wales weiterhin die britische Gesellschaft inspirieren und nationale Debatten anführen würden. Bislang hatte Charles selbst den Titel Prinz von Wales getragen. Seine Frau Camilla - nun "Queen Consort" - trug den Titel Herzogin von Wales.

In seiner ersten öffentlichen Rede als König hat Charles III. sich direkt an seine verstorbene Mutter Queen Elizabeth II. gewandt. "Danke für deine Liebe und Hingabe für unsere Familie und für all die Nationen, denen du so fleißig gedient hast in all den Jahren", sagte er. Zugleich versprach er, wie seine Mutter der Nation lebenslang zu dienen. Seine Mutter habe einst versprochen, "ihr ganzes Leben, möge es kurz oder lang sein", dem Dienst am Volk zu widmen. Dieses Versprechen habe sie gehalten und er wolle es nun erneuern, sagte Charles.

Während seiner Rede stand neben ihm ein Foto der verstorbenen Königin auf einem Schreibtisch. Die Rede wurde im britischen Fernsehen ausgestrahlt und in der St. Paul's Cathedral in London gezeigt. Dort nahmen rund 2000 Menschen an einem Gedenkgottesdienst für die Königin teil. Unter den Anwesenden waren die Premierministerin Truss und Mitglieder ihrer Regierung.

09.09.2022 • 18:29 Uhr

Brennpunkt: "Trauer um die Queen"

Anlässlich des Todes von Queen Elizabeth II. sendet Das Erste heute um 20:15 Uhr einen Brennpunkt mit dem Titel "Trauer um die Queen". Dabei geht es auch um die Rolle des neuen Königs Charles III. sowie die Zukunft des Commonwealth.

König Charles III. hat die neue britische Premierministerin Liz Truss erstmals zu einer Audienz empfangen. Die ganz in Schwarz gekleidete Regierungschefin traf am Buckingham-Palast in London ein, wie Fernsehbilder zeigten. Die Begegnung ist fester Bestandteil des Ablaufs nach dem Tod der Queen. Anschließend soll Truss an einem Gottesdienst in der Londoner Kathedrale St. Paul's teilnehmen. Sie ist erst seit Dienstag im Amt.

Netflix hat die Dreharbeiten für seine Erfolgsserie "The Crown" wegen des Todes von Königin Elizabeth II. unterbrochen. Ein Sprecher des Streaming-Dienstes sagte, dies sei aus Respekt für die Monarchin geschehen. Auch am Tag ihrer Beerdigung würden keine Dreharbeiten stattfinden. Derzeit wird die sechste Staffel der Serie produziert.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender haben sich in das Kondolenzbuch in der britischen Botschaft in Berlin eingetragen. "Ihre Majestät hat meinem Land die Hand zur Versöhnung gereicht und Deutschland bleibt ihrem Vorbild von Freundschaft und Humanität verpflichtet. Wir behalten sie in ehrender Erinnerung", schrieb Steinmeier laut Präsidialamt. "Mit tiefer Trauer habe ich die Nachricht vom Tod Ihrer Majestät Königin Elizabeth II. vernommen. Ich übermittle Ihnen, auch im Namen meiner Landsleute, mein tief empfundenes Mitgefühl", lautete der Eintrag demnach weiter. Millionen Deutsche fühlten sich "in Trauer und herzlicher Anteilnahme mit den Menschen im Vereinigten Königreich vereint". 

In Berlin soll heute das Brandenburger Tor in den Farben der britischen Flagge angestrahlt werden. Dies werde am Freitagabend von 20.00 Uhr bis 24.00 Uhr erfolgen, teilte die Senatskanzlei mit. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) erinnerte an die sieben Besuche der Monarchin in der Hauptstadt. Bei ihrem letzten Besuch 2015 sei sie nach der Verabschiedung am Pariser Platz gemeinsam mit Prinz Philip in ihrer Limousine durch das Brandenburger Tor gefahren. "Es entspricht voll und ganz den Empfindungen der Menschen in Berlin und ganz besonders der Britinnen und Briten, die unter uns leben, wenn wir unser Mitgefühl und unsere Trauer heute am Abend damit zum Ausdruck bringen, dass wir das Symbol unserer Stadt und unseres Landes zu Ehren von Queen Elizabeth II. in den Farben des Union Jack anstrahlen", so Giffey.

Mit der Ankunft von Charles III. am Buckingham-Palast in London ist die auf halbmast wehende Nationalflagge eingeholt und durch die königliche Standarte ersetzt worden. Diese Fahne repräsentiert das Staatsoberhaupt und wird immer da aufgezogen, wo der Monarch zugegen ist. Es ist die einzige Flagge, die nie auf halbmast gesetzt wird.

Die königliche Standarte an einem Fahnenmast auf dem Buckingham-Palast.

Die königliche Standarte ist viergeteilt und repräsentiert in den kleineren Quadraten zweimal England mit je drei Löwen, einmal Schottland mit einem Löwen und einmal Irland mit einer Harfe. Wales, ein weiterer Landesteil, ist nicht vertreten. Wales hat als Fürstentum eine Sonderstellung.

Charles III. ist bei seiner Ankunft in London von Tausenden jubelnden Landsleuten empfangen worden. Vor dem Buckingham-Palast schüttelte Charles die Hände von zahlreichen Menschen, die sich dort versammelt hatten, um ihre Trauer über den Tod von Queen Elizabeth II. zu bekunden und ihren Nachfolger zu begrüßen. Mehrere Menschen riefen "Gott schütze den König!" Es ist Charles' erster Aufenthalt im Buckingham-Palast als König.

König Charles III. vor einer Menschenmenge

Charles III. schüttelte vor dem Buckingham-Palast die Hände von zahlreichen Menschen. Der König sah sich anschließend Blumen an, die dort zu Ehren seiner verstorbenen Mutter niedergelegt wurden.

Die formelle Proklamation von Charles III. zum britischen König wird am Samstag live im Fernsehen übertragen. Das teilte ein Sprecher am bisherigen Amtssitz von Charles, Clarence House, mit. Die Proklamation erfolgt durch Mitglieder des Kronrates, der sich überwiegend aus aktiven und ehemaligen Regierungsmitgliedern, Kirchenvertretern, Richtern und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzt. Zu diesem Zweck tagte der Rat zuletzt im Februar 1952, als Charles' Mutter nach dem Tod ihres Vaters zur Königin proklamiert wurde.

Die britische Zentralbank hat wegen des Todes von Königin Elizabeth II. ein wichtiges Treffen zu ihrer Geldpolitik am kommenden Donnerstag vertagt. "In Anbetracht der Staatstrauer im Vereinigten Königreich wurde die Sitzung des Geldpolitischen Ausschusses im September 2022 um eine Woche verschoben", erklärte die Bank of England. Erwartet wird eine weitere Erhöhung der Leitzinsen wegen der hohen Inflation.

König Charles III. und seine Frau Camilla sind weniger als 24 Stunden nach dem Tod von Königin Elizabeth II. nach London zurückgekehrt. Die beiden landeten aus Schottland kommend auf dem Militärflughafen Northolt gut 20 Kilometer nordwestlich von London. In der Hauptstadt warteten eine Reihe offizieller Termine auf den neuen König.

Die CDU hat zu Beginn ihres Parteitags mit einem Moment der Stille der verstorbenen britischen Königin Elizabeth II. gedacht. "Trotz aller Irrungen und Wirrungen der Weltgeschichte, nationaler Krisen und Erfolge: Königin Elizabeth war der Fels in der Brandung, der unverrückbar war und immer aufrecht stand", sagte CDU-Chef Friedrich Merz in Hannover. "Ihr Führungsstil machte sie zur britischen Identitätsstifterin und zu einer Konstante in unser aller Leben." Sie sei "zu einer internationalen Symbolfigur für Stabilität, Verlässlichkeit und Würde im Amt" geworden. "Wir verneigen uns vor ihrem Lebenswerk."

Eine Stunde nach dem Glockengeläut von Hunderten Kirchen in Großbritannien sind im ganzen Land zeremonielle Böllerschüsse im Gedenken an die verstorbene Königin abgefeuert worden. Etwa am Tower von London, in Edinburgh, Cardiff, Plymouth, York, Stonehenge sowie in Gibraltar, dem britischen Überseegebiet an der Südspitze Spaniens, und an Bord mehrerer Kriegsschiffe waren Kanonen im Einsatz, wie das Verteidigungsministerium berichtete. Soldatinnen und Soldaten teils in zeremonieller Uniform feuerten etwa alle zehn Sekunden einen Schuss ab, insgesamt 96 - einen für jedes Lebensjahr von Elizabeth II.

09.09.2022 • 14:23 Uhr

Premier League sagt Spieltag ab

Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. sind in England alle Fußball-Spiele des kommenden Wochenendes abgesagt worden. Wie die Premier League und die English Football League mitteilten, wurden die für den 9. bis 12. September angesetzten Begegnungen verschoben. "Um ihr außergewöhnliches Leben und ihren Beitrag für die Nation zu ehren und als Zeichen des Respekts wird die Spielrunde der Premier League an diesem Wochenende verschoben, einschließlich des Spiels am Montagabend", hieß es in einer Mitteilung.

Die Premier League und alle ihre Clubs würden den langen und unerschütterlichen Dienst Ihrer Majestät für das Land würdigen wollen, erklärte Premier-League-Chef Richard Masters. "Als unsere am längsten amtierende Monarchin war sie eine Inspiration und hinterlässt ein unglaubliches Vermächtnis nach einem Leben voller Hingabe", betonte er. Wie mit den weiteren Spielen in der Zeit der Trauerzeit verfahren werde, will der Ligaverband zeitnah entscheiden.

Premierministerin Liz Truss hat dem neuen König Charles III. die Treue der Briten versichert. Auch er verdiene Loyalität, sagte sie im Parlament in London vor einem vollen Haus überwiegend schwarz gekleideter Abgeordneter. Über Queen Elizabeth II. sagte Truss: "Ihre Majestät war eine der größten Führungspersönlichkeiten, die die Welt je gesehen hat. Ihre weisen Worte haben uns in den schwierigsten Zeiten gestärkt. In den dunkelsten Momenten der Pandemie hat sie uns die Hoffnung gegeben, dass wir uns wieder (mit anderen) treffen können."

König Charles III. habe in seinem Leben ebenfalls schon viel für das Land getan, etwa durch seine Bemühungen im Umweltschutz. "Wir schulden ihm Loyalität und Hingabe", so Truss. "Die Krone wird fortbestehen, die Nation wird fortbestehen, und in diesem Geiste sage ich: Lang lebe der König." Truss hatte die Monarchie als Studentin vor vielen Jahren in Frage gestellt. Sie bezeichnete das später als Jugendsünde.

Charles III. wird am Samstag als neuer britischer König ausgerufen. Wie der Buckingham-Palast mitteilte, soll die Zeremonie um 11 Uhr (MESZ) im St.-James's-Palast in London beginnen. Die Proklamation wird eine Stunde später vom Balkon des Schlosses und anschließend von weiteren Orten im Vereinigten Königreich verlesen. Für die Ausrufung wird die Trauerbeflaggung an den königlichen Schlössern zeitweise ausgesetzt. Mit dem Tod der Queen ist die Krone direkt an Charles übergegangen. Bei der Proklamation handelt es sich also eher um eine mit viel Prunk begangene Formalie.

Fotografin Jane Barlow hat am vergangenen Dienstag die letzten offiziellen Fotos von Königin Elizabeth II. gemacht. Die Monarchin sei zwar gebrechlich gewesen, aber bei guter Laune, sagte Barlow, die für die britische Nachrichtenagentur PA arbeitet, nun. Sie habe mit der Königin über das Wetter und die dunklen Wolken am Himmel geredet, sagte Barlow der Agentur PA. Sie habe ein paar Porträts gemacht und dabei jede Menge Lächeln von der Königin bekommen.

Anlass für den Fototermin war der Besuch der konservativen Politikerin Liz Truss, die von der Queen formell mit der Regierungsbildung beauftragt wurde, nachdem Boris Johnson den Posten wegen zahlreicher Skandale vorzeitig geräumt hatte. "Ich war zwar da, um ihr Treffen mit der neuen Premierministerin zu fotografieren, aber für mich waren die besten Bilder diejenigen, auf denen die Königin allein zu sehen ist", sagte Barlow. "Und sie haben natürlich jetzt noch mehr Bedeutung."

Queen Elizabeth II. und Liz Truss

Eines der letzten Fotos der Queen - Anlass war der Besuch der neuen Premierministerin Liz Truss

Die Formel 1 hat vor dem ersten Freien Training zum Großen Preis von Italien der gestorbenen britischen Königin Elizabeth II. mit einer Schweigeminute gedacht. In der Boxengasse von Monza standen sämtliche Teams vor ihren jeweiligen Garagen, ganz vorn die Piloten mit ihren Teamchefs. Auf den Rängen erhoben sich die Zuschauerinnen und Zuschauer.

Die Republikbewegung in Australien hat zum Tod von Königin Elizabeth II. ihr Beileid bekundet und zugleich die Debatte um die künftige Staatsform Australiens neu entfacht. Der König von England ist zugleich Staatsoberhaupt der ehemaligen britischen Kolonie Australien. "Wir sind zutiefst traurig über die Nachricht vom Tod von Königin Elizabeth und drücken tiefe Dankbarkeit für ihren Dienst für das Commonwealth aus", hieß es auf der Website des "Australian Republic Movement". Zugleich betonten die Republikaner: "Die Königin unterstützte das Recht der Australier, eine völlig unabhängige Nation zu werden und sagte während des Referendums über eine australische Republik im Jahr 1999, sie habe "immer deutlich gemacht, dass die Zukunft der Monarchie in Australien eine Angelegenheit ist, über die das australische Volk und nur dieses mit demokratischen und rechtsstaatlichen Mitteln entscheiden kann". Bei dem Referendum vor 23 Jahren hatten knapp 55 Prozent der Australier für die Beibehaltung der Monarchie gestimmt.

Premierminister Anthony Albanese, ein Republikaner, mahnte, Beileidsbekundungen nicht mit Forderungen nach dem Ende der Monarchie in Australien zu verbinden. "Am heutigen Tag geht es einzig und allein darum, Königin Elizabeth II. Tribut zu zollen", wurde Albanese von australischen Medien zitiert. Nach seinem Amtsantritt im Mai hatte Albanese ein neues Republik-Ministerium gegründet.

IOC-Präsident Thomas Bach hat die Queen als "eine große Unterstützerin des Sports und der Olympischen Bewegung" gewürdigt. Ihre Majestät sei das einzige Staatsoberhaupt gewesen, das zwei Olympische Spiele eröffnet habe, die von 1976 in Montréal und 2012 in London. Außerdem sei sie bereits bei den Sommerspielen 1948 in London dabei gewesen, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees bei einer Exekutivkomiteesitzung in Lausanne. Am IOC-Hauptquartier wurde die Olympische Fahne auf halbmast gesetzt. "Als Schirmherrin der British Olympic Association stand sie der olympischen Gemeinschaft mit unschätzbarem Rat und Hilfe zur Seite", sagte Bach. "Wann immer man sie bei einer Sportveranstaltung sah, konnte man ihre Wertschätzung für den Sport spüren und wie viel Freude er ihr bereitete. Sie war selbst eine versierte Reiterin."

Um Punkt zwölf Uhr mittags (13.00 Uhr MESZ) haben in ganz Großbritannien zum Gedenken die Glocken geläutet. Vor der Westminster Abbey und der St.-Pauls-Kathedrale in London, am Schloss Windsor, wo die Queen zuletzt lebte, und in Schottland, wo sie am Donnerstag auf ihrem Landsitz Balmoral starb, hielten Menschen inne und lauschten dem Geläut. Hunderte Kirchen stimmten ein.

Sven Lohmann, ARD London, zu der Stimmung in Großbritannien nach dem Tod der Queen

tagesschau24 12:00 Uhr

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die verstorbene britische Königin Elizabeth II. in einer auf Englisch gehaltenen Ansprache gewürdigt. "Mit ihrem Tod fühlen wir alle eine Leere", sagte Macron. "Wir sind dankbar für ihre tiefe Zuneigung für Frankreich. Elisabeth II. beherrschte unsere Sprache, liebte unsere Kultur und berührte unsere Herzen." Kein anderes Land habe die Queen so oft besucht wie Frankreich. "Für euch war sie eure Königin, für uns war sie die Königin", sagte Macron. "Sie wird für immer mit uns allen sein." Im Anschluss trug Macron in der britischen Botschaft in Paris eine Beileidsbekundung in das Kondolenzbuch ein. Der Élyséepalast hatte auf halbmast geflaggt.

Als Zeichen der Trauer um Königin Elizabeth II. ist das Gesicht der Monarchin am Freitagabend (Ortszeit) auf die Segel des weltberühmten Opernhauses in Sydney projiziert worden. Das Schwarz-Weiß-Porträt zeigt die Queen lächelnd mit Diadem und weißer Robe. Die übrigen Segel des normalerweise weißen Gebäudes waren schwarz angestrahlt. Am Samstagabend ist eine weitere Projektion geplant. Australien gehört zum Commonwealth.

Das Gesicht der verstorbenen britischen Königin Elizabeth II. wird auf die Segel des Opernhauses in Sydney projiziert

Sydneys Opernhaus trägt Schwarz: Als Zeichen der Trauer wurde das Gesicht der Queen auf die Segel des Gebäudes projiziert.

Auch in München sollen die Fahnen auf halbmast wehen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ordnete Trauerbeflaggung für alle staatlichen Dienstgebäude in der bayerischen Landeshauptstadt an - und bat die Stadt und andere Behörden, sich der Idee anzuschließen.

Mit dem Tod von Königin Elizabeth II. sind die Kinder von Prinz Harry und seiner Frau Meghan nun technisch Prinz und Prinzessin. Diese Titel stehen ihnen als Enkel des regierenden Monarchen zu, wie aus den Regeln hervorgeht, die König Georg V. 1917 erließ. Ihnen steht auch die Bezeichnung "Königliche Hoheit" zu. Ob sie die Titel tragen werden, entscheiden die Eltern.

Die britische Botschaft in Berlin hat ein Kondolenzbuch ausgelegt. Vom heutigen Freitag bis zum Montag, den 19. September, können trauernde Menschen ihre Beileidsbekundungen in der Botschaft nahe dem Brandenburger Tor eintragen. Zugänglich ist das Buch am Wochenende von 11.00 bis 15.00 Uhr und an Wochentagen von 10.00 bis 16.00 Uhr, teilte die Botschaft mit. Besucher würden gebeten, sich bei einem Sicherheitsbeamten vorzustellen, wenn sie die Botschaft betreten und sich eintragen möchten.

König Charles III. und seine Frau Camilla haben den schottischen Landsitz Balmoral verlassen, wo Königin Elizabeth II. gestern gestorben war. Die beiden fuhren gemeinsam in einem Fahrzeugkonvoi in Richtung des Flughafens von Aberdeen, von wo aus sie nach London fliegen sollten. König Charles wollte Premierministerin Liz Truss am Nachmittag in London eine Audienz geben. Am Abend wird sich der König in einer aufgezeichneten Fernsehansprache an seine Untertanen wenden.

Gut zwölf Stunden nach seiner Ankunft in Schottland ist Prinz Harry wieder abgeflogen. In schwarzem Anzug und mit Tasche über der Schulter bestieg er am Vormittag einen Flug von Aberdeen nach London, wie Medien berichteten.

Die britische Regierung hat offiziell den Beginn der nationalen Trauerphase ausgerufen. Diese gilt bis zum Ende des Tages, an dem das Staatsbegräbnis stattfindet, wie die Regierung mitteilte. Sie gab zugleich eine mehrseitige Handlungsempfehlung heraus, in der erläutert wird, wie etwa Geschäftsinhaber, Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen und Organisationen ihrer Trauer Ausdruck verleihen können. So müssen zum Beispiel Veranstalter ihre Unterhaltungs- oder Sportereignisse nicht absagen oder verschieben, können dies aber, wenn sie es für angemessen halten. Aufgelistet werden auch zentrale Orte, an denen Blumen niedergelegt werden können. In London etwa soll unweit vom Buckingham-Palast ein Blumengarten im Green Park eingerichtet werden.

Die Länge der nationalen Trauerphase müsse nicht mit der des Königshauses übereinstimmen, erläuterte die Regierung in ihrem Schreiben. In einer Mitteilung des Palasts hatte es geheißen, es sei der Wunsch des neuen Königs Charles III., dass eine Phase der Königlichen Trauer "von jetzt bis sieben Tage nach dem Begräbnis der Queen" beachtet werde.

In der St. Paul's-Kathedrale in London können Gläubige am Abend an einem Gedenkgottesdienst für Königin Elizabeth II. teilnehmen. Premierministerin Liz Truss wird dabei sein, wie eine Sprecherin der Kathedrale mitteilte, voraussichtlich aber keine Mitglieder der königlichen Familie. In der Kathedrale stehen 2000 Plätze für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Dort fand erst vor drei Monaten der Gottesdienst zum Thronjubiläum der Königin statt. Sie selbst nahm aus gesundheitlichen Gründen nicht teil, aber zahlreiche ihrer Angehörigen waren zugegen, darunter ihr Sohn Charles und die Enkel Prinz William und Prinz Harry mit ihren Ehefrauen.

09.09.2022 • 11:55 Uhr

Scholz: Tod der Queen berührt alle

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Queen Elizabeth II. als herausragende Persönlichkeit gewürdigt. "Auch Deutschland trauert um die britische Königin Queen Elizabeth", sagte Scholz in Berlin. "Großbritannien hat seine Königin verloren, die Welt eine Jahrhundertfigur." Der Tod der britischen Königin bewege und berühre alle. "Die Queen verkörperte das Beste unseres gemeinsamen europäischen Erbes: Demokratie und Rechtsstaatlichkeit", sagte Scholz. "Ihr Pflichtbewusstsein war ebenso unerschütterlich wie legendär."

Scholz würdigte insbesondere die Rolle der Queen bei der Aussöhnung Großbritanniens und Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihre zahlreichen Besuche in Deutschland seien wegen ihrer besonderen Präsenz und Zugewandtheit herausragende Ereignisse gewesen. Ihrem Nachfolger wünschte Scholz Kraft, Geschick und Glück.

Dänemarks Königin Margrethe II. (82) will ihr 50-jähriges Thronjubiläum trotz des Todes von Queen Elizabeth II. an diesem Wochenende feiern, allerdings in abgeänderter Form. Es sei der Wunsch der Königin, das Programm der kommenden Tage angesichts des Todesfalls anzupassen, teilte die Kommunikationschefin des dänischen Königshauses, Lene Balleby, der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau mit. Das Königshaus arbeite derzeit an einer Reihe von Anpassungen des Programms.

Die beim Volk äußerst beliebte Margrethe ist seit dem 14. Januar 1972 dänische Königin. Eigentlich hatte sie ihr 50. Jubiläum schon zum Stichtag im Januar begehen wollen, dies wegen der Corona-Pandemie aber in den Spätsommer verschoben. Nun sollte das große Fest planmäßig an diesem Samstag und Sonntag nachgeholt werden.

Millionen britische Briefmarken mit dem Konterfei der verstorbenen Königin Elizabeth II. bleiben gültig - das hat der nationale Postdienst Royal Mail bestätigt. Ob und wann neue Briefmarken mit einem Bild von König Charles III. produziert werden, ist noch unklar. "Wir werden künftige Briefmarkenausgaben zu gegebener Zeit ankündigen", teilte die Post mit. "Wir werden Buckingham Palast wie üblich zu Rate ziehen, bevor wir weitere Ankündigungen machen."

Auch die Briefkästen mit den Insignien der verstorbenen Königin werden laut Royal Mail nicht ausgetauscht. "Wie in der Vergangenheit werden nach dem Tod der Monarchin alle bestehenden Briefkästen unverändert bleiben. Briefkästen, die bereits in Produktion sind oder für die Aufstellung vorbereitet werden, werden ebenfalls die Insignien von Königin Elisabeth II. beibehalten."

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat die enorme Bedeutung von Queen Elizabeth II. für die Britinnen und Briten hervorgehoben. "Es fühlt sich für Menschen in aller Welt, vor allem in Großbritannien, so an, als wäre uns ein Teil unseres Lebens, den wir für selbstverständlich gehalten haben, genommen worden", sagte der oberste Geistliche der Church of England im BBC-Interview. Für viele Menschen breche nicht nur eine Zeit der Trauer an, sondern auch eine der Unsicherheit, in der sie sich fragten, was von Dauer sei.

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat den Tod von Königin Elizabeth II. als Wendepunkt für Großbritannien und die Welt bezeichnet. Für viele Menschen sei die Queen ein Teil ihres Lebens gewesen, "von dem wir selbstverständlich angenommen haben, dass er immer da ist", sagte das geistliche Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, deren oberste Regentin die Königin war. Jetzt fehle sie. "Es ist eine gewaltige Veränderung in der Welt um uns, darin, wir sie sehen, und wie wir uns selbst begreifen", sagte Welby. Der Erzbischof von Canterbury ist Ehrenoberhaupt der weltweiten Anglikanischen Kirchengemeinschaft. Nominelles Oberhaupt der Kirche von England ist der britische Monarch.

Mareike Aden, NDR, zu der Stimmung in Großbritannien nach dem Tod der Queen

tagesschau24 10:00 Uhr

Das geistliche Oberhaupt der Tibeter hat dem britischen Volk und der Königsfamilie sein Mitgefühl am Tod von Königin Elizabeth II. ausgesprochen. Er erinnere sich, wie er als junger Mann in Tibet Bilder von der Krönung der Queen gesehen habe, schrieb der 87-jährige Dalai Lama an Elizabeths Sohn und Nachfolger Charles III. "Ihre Mutter hat ein bedeutendes Leben in Würde, Großzügigkeit, mit starkem Pflichtgefühl und warmem Herzen gelebt - Eigenschaften, die wir alle schätzen sollten", fügte er hinzu.

09.09.2022 • 10:56 Uhr

Post und Bahn in Großbritannien setzen Streik aus

Aus Rücksicht auf den Tod der Queen haben die Beschäftigten der Post und der Bahn in Großbritannien ihre geplanten Streiks ausgesetzt. Bei der Post stand am Freitag eigentlich die Fortsetzung eines 48-Stunden-Ausstands an, dies sei jedoch "aus Respekt" vor der Königin abgesagt worden, teilte die Gewerkschaft CWU mit. Auch die Bahngewerkschaft RMT erklärte, ihre für kommende Woche geplanten Proteste würden nicht stattfinden. RMT reihe sich in die gesamte Nation ein, um der Königin "die Ehre zu erweisen", hieß es zur Begründung.

Die Verkehrsgewerkschaft TSSA sagte ihrerseits ebenfalls Streiks ab, die später im September stattfinden sollten. Die Lokführergewerkschaft Aslef schloss sich an. In Großbritannien gibt es seit Monaten auf breiter Front Proteste gegen die hohen Lebenshaltungskosten - viele Beschäftigte fordern daher höhere Löhne und unterstreichen dies mit Arbeitskämpfen und Demonstrationen.

Die königliche Familie legt anders als bei Trauerfällen in früheren Jahren in Großbritannien keine Kondolenzbücher aus, in die sich Trauernde nach dem Tod von Königin Elizabeth II. eintragen können. Vielmehr wurde auf der offiziellen Webseite der königlichen Familie ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet. So war der Palast auch beim Tod des Ehemanns der Queen, Prinz Philip, im April 2021 verfahren, als wegen der Corona-Pandemie keine echten Kondolenzbücher ausgelegt werden konnten.

Auf der Webseite können Menschen aus aller Welt unter Angabe von Namen, Email-Adresse und dem Wohnort Beileidsbekundungen hinterlassen. "Eine Auswahl von Botschaften wird an Mitglieder der königlichen Familie weitergegeben und kann in den königlichen Archiven für die Nachwelt aufbewahrt werden", steht dazu auf der Webseite.

Nach dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. hat der neue britische König Charles III. die Dauer der Trauerzeit für die Königsfamilie festgelegt. Wie der Palast mitteilte, soll nach dem Begräbnis noch sieben Tage getrauert werden. Bis dahin sollen auch die Flaggen an den königlichen Schlössern auf halbmast wehen, mit Ausnahme der Königlichen Standarte, wenn der König anwesend ist. Die Beisetzung soll voraussichtlich am Montag, den 19. September stattfinden. Doch das wurde bisher vom Palast noch nicht bestätigt. Am Freitag sollen um 14 Uhr (MESZ) im Hyde-Park und am Londoner Tower 96 Kanonenschüsse zu Ehren der gestorbenen Königin abgefeuert werden.

Hamburgs Senatsspitze hat bestürzt auf den Tod von Königin Elizabeth II. reagiert. "Eine Ära geht zu Ende", twitterte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. Hamburg habe enge Verbindungen zu Großbritannien und trauere mit den Bürgerinnen und Bürgern des Vereinigten Königreichs. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank twitterte am Donnerstag, die Queen sei eine Jahrhundert-Frau gewesen, "die Großbritannien in guten wie in schlechten Zeiten Halt, Kraft und Zuversicht gegeben hat". Viele seien gekommen und gegangen, "sie war irgendwie immer da. Ruhe in Frieden".

Der Enkel des berühmten britischen Ex-Premiers Winston Churchill (1874 - 1965), Nicholas Soames, ist überzeugt, dass sein Großvater die Queen "geliebt" hat. "Das ist das einzig passende Wort, das nur annähernd beschreiben kann, was er für diese junge Monarchin empfunden hat", sagte der frühere konservative Abgeordnete und Freund von King Charles III. dem Sender Times Radio. Winston Churchill, der seinem Land bereits während des Zweiten Weltkriegs als Premierminister gedient hatte (1940 - 1945), war während einer zweiten Amtszeit (1951 - 1955) der erste Premier, den die Elizabeth II. als Königin erlebte. Die Queen habe ihn als große Stütze empfunden, so Soames weiter. Die Queen hat in ihrer langen Herrschaftszeit seit 1952 insgesamt 15 Premierminister unter sich gehabt.

In London sind zahlreiche Menschen zum Buckingham Palace gekommen, um Blumen niederzulegen und der Queen zu gedenken. Eine Million Menschen würden laut Prognosen in den kommenden Tagen in London erwartet, um der Verstorbenen ihren Tribut zu zollen, berichtet ARD-Korrespondent Sven Lohmann aus der britischen Hauptstadt.

Die bisher schon zahlreich niedergelegten Blumen würden nach einer gewissen Zeit in einen besonderen Raum geräumt, um wieder Platz zu schaffen, damit weitere Trauernde Blumen niederlegen können.

"Ein riesiges Meer an Blumen", Sven Lohmann, ARD London, zur Anteilnahme der Briten nach dem Tod der Queen

tagesschau24 09:00 Uhr

Kenia hat nach dem Tod von Königin Elizabeth II. an die besonders enge Verbindung zwischen dem ostafrikanischen Land und der britischen Queen erinnert: Er habe die "traurige Nachricht mit großer Trauer und einem tiefen Gefühl des Verlusts" aufgenommen, erklärte der scheidende Präsident Uhuru Kenyatta in Nairobi. Noch als Prinzessin hatte Elizabeth im Februar 1952 anstelle ihres erkrankten Vaters George VI. eine Reise durch das Commonwealth angetreten und als Erstes Kenia besucht. Dort erhielt sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters, als sie mit ihrem Ehemann Philip eine Nacht im Treetops-Hotel verbrachte. Der plötzliche Tod ihres Vaters machte sie über Nacht zur Königin.

Kenyatta würdigte die Queen als "überragende Ikone eines selbstlosen Dienstes für die Menschheit und als Galionsfigur nicht nur des Vereinigten Königreiches und des Commonwealth, in dem Kenia ein bedeutendes Mitglied ist, sondern der ganzen Welt".

Der künftige kenianische Präsident William Ruto würdigte die Queen für ihre "bewundernswerte" Führung des Commonwealth. Sie habe den Staatenbund zu einem "Forum für effektives multilaterales Engagement" gemacht, erklärte Ruto auf Twitter. Elizabeth II. war das Oberhaupt des Staatenbundes, dem vorwiegend ehemalige britische Kolonien angehören.

Norwegens Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit reisen nach dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. nicht wie geplant in der kommenden Woche nach Großbritannien. Aufgrund des Todes der Queen werde der offizielle Besuch des Kronprinzenpaares im Vereinigten Königreich nicht stattfinden, teilte das norwegische Königshaus am Freitag mit.

Ursprünglich wollten Haakon und Mette-Marit Großbritannien von Mittwoch bis Freitag besuchen. Die Reise sollte im schottischen Aberdeen beginnen und in London enden. Bei dem Besuch sollte es vor allem um die Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Norwegen und Großbritannien bei grünen Industrien und Technologien gehen.

Der ehemalige deutsche Botschafter in London, Wolfgang Ischinger, hat zum Tod der Queen seine tiefe Trauer zum Ausdruck gebracht. "Charles steigt in sehr, sehr große Schuhe", sagte er am Freitag im Deutschlandfunk. Die Queen habe versucht, mit größter persönlicher Integrität ihrem Land und dem restlichen Empire zu dienen. "Sowas hat kaum ein anderes Land zu bieten." Dies sei ein enormer Gewinn für das Land, für London und für das Vereinigte Königreich gewesen. Sie habe das Bild Englands über die letzten Jahrzehnte "sehr stark geprägt".

Mit einer Schweigeminute hat der Bundestag der verstorbenen britischen Königin Elizabeth II. gedacht. "Deutschland hat König Elizabeth II viel zu verdanken", sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zu Beginn der Sitzung. "Wir trauern um eine große Staatsfrau." Elizabeth habe sich immer für eine "vollständige Aussöhnung" von Deutschland und Großbritannien nach dem Krieg eingesetzt. "Sie war eine Ausnahmepersönlichkeit und ein Vorbild - weit über die Grenzen des Vereinigten Königreichs hinaus." "Welche Bedeutung unsere Verständigung für sie hatte, zeigen ihre vielen und ausführlichen Staatsbesuche in Deutschland - die uns noch in klarer und sehr guter Erinnerung sind", sagte die SPD-Politikerin.

"Sie war die Monarchin des Jahrhunderts." Die Königin "stand für Frieden in Europa und sorgte sich schon vor Jahren, dass eine neue Trennlinie in Europa drohte", sagte Bas. "Sie führte ein Leben im Dienst ihres Volkes - mit Klarsicht, Weisheit und großer Disziplin - aber auch mit Humor hat sie den Zusammenhalt im Vereinigten Königreich gestärkt."

 

Schweigeminute im Bundestag

Schweigeminute im Bundestag

Durch den Tod von Queen Elizabeth II. wurde ihr ältester Sohn Charles vom Kronprinzen zum König. So ist die Regel. Doch die Thronfolge ist kompliziert - und führt auch zu Veränderungen für andere Mitglieder der Königsfamilie.

Der Ex-Beatle Paul McCartney veröffentlichte auf Twitter ein Foto der jungen Queen mit den Worten: "Gott segne Königin Elizabeth II. Möge sie in Frieden ruhen. Lang lebe der König."

Die Queen hatte McCartney 1997 zum Ritter ("Knight Bachelor") geschlagen. Seither darf er sich als Sir Paul McCartney bezeichnen.

Sri Lankas Präsident Ranil Wickremesinghe hat Königin Elizabeth II. als "Symbol der Stabilität und Dauer" gewürdigt. Ihr Tod mache ihn traurig, sie werde sehr vermisst werden, schrieb er auf Twitter.

Er sprach der royalen Familie, den Menschen Großbritanniens und des Commonwealth sein Mitgefühl aus. Wickremesinghe ordnete auch an, die Nationalflagge an allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast zu setzen.

1948 erhielt die ehemalige britische Kolonie Ceylon zwar ihre Unabhängigkeit, doch die Queen galt noch bis 1972 als ihre Königin. Anschließend wurde das Land eine Republik im Commonwealth und änderte seinen Namen in Sri Lanka.

Charles III. ist der neue König. Seine Namensvettern Charles I. und Charles II. regierten im 17. Jahrhundert. Der eine wurde enthauptet, der andere war jahrelang auf der Flucht und hinterließ viele uneheliche Nachkommen. Ein Rückblick.

In Großbritannien haben sich nach Bekanntgabe des Todes von Queen Elizabeth II. Tausende Menschen auf den Plätzen des Landes versammelt. Viele legten Blumen nieder, stellten Kerzen auf oder sangen die Nationalhymne "God Save the Queen".

"Ich kann es gar nicht glauben" - Reaktionen aus Großbritannien zum Tod von Queen Elizabeth II.

Anna Mundt, ARD London, tagesthemen, tagesthemen, 08.09.2022 22:15 Uhr

Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley (SPD), hat ihre Betroffenheit zum Tod der Queen ausgedrückt. "Wir haben ja alle damit gerechnet früher oder später, aber trotzdem hat es mich doch auch emotional schon getroffen", sagte Barley im Deutschlandfunk.

Sie war persönlich in vielerlei Hinsicht erstmal ein Vorbild. Dieses Pflichtbewusstsein, diese Disziplin. Das war hochbemerkenswert.

Die Queen habe eine gewisse kühle Distanz besessen, aber gleichzeitig auch das Maß an Wärme, das man gebraucht habe, um sich mit ihr zu identifizieren. Auf Twitter schrieb Barley, mit der Queen sterbe nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, sondern auch eine "überzeugte Europäerin".

Religionsvertreter aus aller Welt haben ihre Trauer zum Tod von Königin Elizabeth II. zum Ausdruck gebracht. Neben Papst Franziskus würdigte auch der Vorsitzende der Irischen Bischofskonferenz, Erzbischof Eamon Martin, den Einsatz der Queen "für den Glauben, für die Familie und für Frieden und Versöhnung". Sie habe sich "nicht nur für ihre königlichen Pflichten und Verantwortlichkeiten, sondern auch für das Gemeinwohl eingesetzt", sagte der Erzbischof von Armagh und irische Primas. Der höchste Repräsentant der katholischen Kirche in England und Wales, Kardinal Vincent Nichols von Westminster, erklärte:

Selbst in meiner Trauer, die ich mit so vielen Menschen auf der ganzen Welt teile, bin ich erfüllt von einem immensen Gefühl der Dankbarkeit für das Geschenk an die Welt, das das Leben von Königin Elizabeth II. war.

Die Kanadische Bischofskonferenz äußerte "tiefe Trauer". "Ihr bemerkenswerter Dienst für die Menschen in unserem Land und im gesamten Commonwealth wird für immer in Erinnerung bleiben." Die Australische Bischofskonferenz würdigte die Königin, deren Amtszeit durch "außergewöhnliche Beständigkeit, Treue, Mut und Dienst" geprägt gewesen sei. "Königin Elizabeth hat nie gezögert, sich zu ihrem christlichen Glauben zu bekennen", hieß es in einer Mitteilung.

Auch die katholischen Bischöfe Neuseelands äußerten ihre Trauer. "Alle Katholiken in Aotearoa Neuseeland trauern heute um Ihre Majestät Königin Elisabeth II, eine bemerkenswerte Frau, die sieben bemerkenswerte Jahrzehnte lang unser offizielles Staatsoberhaupt war", hieß es. Die deutschen Bischöfe würdigten die britische Königin ebenfalls. Die Queen habe die Herzen der Menschen erobert, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing.

Die brasilianische Fußball-Legende Pelé hat der verstorbenen Queen Elizabeth II. seine Ehrerbietung erwiesen. "Ich war ein großer Bewunderer von Queen Elizabeth II., seit ich sie 1968 zum ersten Mal persönlich gesehen habe, als sie nach Brasilien kam, um unsere Liebe für den Fußball kennenzulernen und die Magie des vollen Maracanã(-Stadions) zu erleben", hieß es in Veröffentlichungen auf den Kanälen Pelés in sozialen Netzwerken.

09.09.2022 • 07:59 Uhr

Trauer auch in Indien und Pakistan

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi gedachte der Queen mit den Worten: "Ihre Majestät Königin Elizabeth II. wird als eine unerschütterliche Persönlichkeit unserer Zeit in Erinnerung bleiben". Sie habe ihrer Nation und ihrem Volk eine inspirierende Führung gegeben. Sie verkörpere "Würde und Anstand im öffentlichen Leben".

Auch Pakistans Ministerpräsident Shehbaz Sharif äußerte sich getroffen. Er sagte, Pakistan trauere zutiefst betrübt über den Tod Ihrer Majestät Elizabeth II. gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich und anderen Commonwealth-Staaten. "Mein tief empfundenes Beileid gilt der königlichen Familie, dem Volk und der Regierung des Vereinigten Königreiches."

Sie war immer wieder Gast in den Hauptstädten der Welt - Internationale Reaktionen auf den Tod der Queen

Markus Preiß, ARD Brüssel, tagesthemen, tagesthemen, 08.09.2022 22:15 Uhr
09.09.2022 • 07:32 Uhr

Hongkong trauert um die "Boss Lady"

Die Nachricht vom Tod der Queen erreichte die Menschen in Hongkong in der Nacht: Viele Bewohner der einstigen britischen Kronkolonie gedachten in Online-Netzwerken der verstorbenen "Boss Lady" - wie vor allem ältere Hongkonger Königin Elizabeth II. liebevoll nannten. Die Queen hatte Hongkong zweimal während ihrer Regentschaft besucht, ihr Sohn, nun König Charles III., nahm an der Zeremonie zur Rückgabe Hongkongs an China im Jahr 1997 teil. 

Großbritannien erlebte in den vergangenen Jahrzehnten zwei Einwanderungswellen von Hongkongern. Eine im Vorfeld der  Rückgabe an China, die zweite in den zwei vergangenen Jahren seit dem Inkrafttreten des sogenannten Sicherheitsgesetzes, mit dem massiv gegen pro-demokratische Aktivisten und andere Peking-kritische Stimmen vorgegangen wird. "Die Queen wird von Millionen Menschen in Hongkong geliebt", schrieb der prominente Hongkonger Demokratie-Aktivist Nathan Law, der jetzt in Großbritannien lebt, auf Twitter. Elizabeth II. habe einen besonderen Platz in den Herzen der Hongkonger.

09.09.2022 • 07:29 Uhr

Wie es jetzt weitergeht

Die kommenden zehn Tage werden in Großbritannien ganz im Zeichen der Trauer um die Queen und der Amtseinführung des neuen Königs Charles III. stehen. Höhepunkt wird das Staatsbegräbnis in wohl zehn Tagen sein. Ein Überblick.

09.09.2022 • 07:05 Uhr

96 Salutschüsse in Australien

Als Zeichen der Trauer um Queen Elizabeth II. hat das Commonwealth-Land Australien die Flaggen im Regierungsviertel der Hauptstadt Canberra auf halbmast gesetzt. In der Abenddämmerung sollen heute 96 Salutschüsse vor dem Parlamentsgebäude abgefeuert werden. Jeder Schuss steht symbolisch für ein Lebensjahr der gestorbenen Regentin. Auch im Stadtbild wird die Trauer der Australier um ihre Königin zu sehen sein: Im gesamten Land gibt es Trauerbeflaggung, wie zum Beispiel auf der Sydney Harbour Bridge. Australiens wohl bekanntestes Wahrzeichen, das Sydney Opera House, wird heute und morgen zu Ehren der Queen angestrahlt. Für die nächsten zwei Wochen ist eine Trauerzeit angesetzt. Das Parlament wird in dieser Zeit nicht tagen. Generalgouverneur David Hurley wird vor dem Parlament verkünden, dass Charles III. nun König ist.

Das Volk hat die Möglichkeit, seine Trauer auf unterschiedliche Weise zu bekunden. In den Regierungsgebäuden wurden Kondolenzbücher ausgelegt, außerdem wurden online digitale Trauerbücher eingerichtet. Vor dem Government House in Sydney wurden Trauersträuße abgelegt. Premierminister Anthony Albanese hat angekündigt, in den nächsten Tagen mit Generalgouverneur Hurley nach England zu reisen. Dort werden beide an der Beerdigung der Queen teilnehmen und mit König Charles III. sprechen.

Sandra Ratzow, Sandra Ratzow, ARD Singapur, 09.09.2022 07:48 Uhr
09.09.2022 • 07:00 Uhr

Staatstrauer in Neuseeland

Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat die Nachricht vom Tod von Staatsoberhaupt Elizabeth II. mit großer Trauer aufgenommen. Wie viele andere Menschen verspüre sie aber auch eine tiefe Dankbarkeit für die Queen, erklärte Ardern vor Reportern. Elizabeth II. sei eine außergewöhnliche Frau gewesen, deren Lachen ihr in Erinnerung geblieben sei. "Die letzten Tage des Lebens der Queen spiegelten auf so viele Weisen wider, wer sie war: Bis zum Ende für die Menschen arbeiten, die sie liebte." Sie habe ihr Leben ganz und gar für den Dienst an andere hingegeben. "Und ungeachtet dessen, was man von der Rolle der Monarchien in aller Welt hält, zeigt sich hier unbestreitbar, wie ich denke, jemand, der alles zugunsten seines Volkes gab, und sein Volk umfasste die Menschen in Aotearoa Neuseeland", ergänzte Ardern mit Verweis auf die von den Maori verwendete Bezeichnung ihres Landes.

Neuseeland ist eine parlamentarische Monarchie, deren Staatsoberhaupt die Königin war. Für Neuseeland beginne nun eine Zeit der offiziellen Trauer, kündigte Ardern zudem an. Nach dem Begräbnis von Elizabeth II. in Großbritannien werde ihr Land eine Staatstrauerfeier für die Queen abhalten.

Neuseelands Premierministerin Ardern trägt sich in das Kondolenzbuch für die Queen ein.

Ardern trug sich in Wellington in das Kondolenzbuch für die Queen ein.

Auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat sein "tiefes Beileid" zum Tod der britischen Königin Elizabeth II. bekundet. "Ihr Tod ist ein großer Verlust für das britische Volk", hieß es nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens in seinem Beileidsschreiben an den neuen britischen König Charles III. Seine aufrichtige Anteilnahme richte sich auch an die königliche Familie, die Regierung und das Volks Großbritanniens.

Der neue König Charles III. will im Laufe des Tages von Schottland nach London reisen und sich dann direkt an die Bürger seines Landes wenden. Wichtige Elemente des ersten Tages nach dem Tod von Queen Elizabeth II. sowie der weiteren Schritte bis zum Tag ihrer Beisetzung wurden bereits lange vor ihrem Tod bis ins Detail ausgearbeitet.

09.09.2022 • 05:21 Uhr

Drei Tage Staatstrauer in Brasilien

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat nach dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Das habe seine Regierung verfügt, schrieb Bolsonaro auf Twitter.

An diesem für die Welt traurigen Tag sei das ganze brasilianische Volk aufgerufen, Königin Elizabeth II. zu ehren. Sie sei nicht nur Königin der Briten gewesen, "sondern war eine Königin für uns alle", steht in der Mitteilung.

09.09.2022 • 05:08 Uhr

Papst Franziskus würdigt Queen

Papst Franziskus hat sich "zutiefst betrübt" über den Tod der britischen Königin Elizabeth II. geäußert. In einem Telegramm an den neuen König Charles III., über das das kirchliche Nachrichtenportal "Vatican News" am Abend berichtete, würdigte das katholische Kirchenoberhaupt den "unerschütterlichen Glauben" der Queen. Ihr Leben sei "vom Dienst am Wohl der Nation und des Commonwealth" bestimmt gewesen. Dabei habe sie "ein Beispiel an Pflichterfüllung" gegeben und ihren festen Glauben an Christus bezeugt.