Der Hafen von Aschdod (Archivbild vom 23.10.2023)
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Nahost-Krieg ++ UN-Organisationen wollen Hafen von Aschdod nutzen ++

Stand: 15.01.2024 22:57 Uhr

Drei UN-Organisationen fordern Zugang zum Hafen von Aschdod, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen. Bei einem Einsatz Israels im Westjordanland sind laut Angaben aus Ramallah zwei Menschen getötet worden. Alle Entwicklungen im Liveblog.

15.01.2024 • 22:57 Uhr

Ende des Liveblogs

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Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat eine Reduzierung der Militäroffensive im Süden des Gazastreifens angekündigt - aber einen Waffenstillstand ausgeschlossen. "Wir haben deutlich gemacht, dass die intensive Manöverphase etwa drei Monate dauern wird", sagte Gallant bei einer Pressekonferenz. "Im südlichen Gazastreifen werden wir dieses Ziel erreichen und es wird bald zu Ende sein." Sowohl dort als auch im Norden des Gazastreifens werde man zur "nächsten Phase" übergehen können, sagte er. Nähere Angaben zu einem Zeitplan machte er nicht.

Es würden noch führende Mitglieder der Hamas verfolgt, sagte Gallant. Diese seien der "Kopf der Schlange". Sie versteckten sich vermutlich in der Stadt Chan Yunis im Süden. Auf diese Gegend hatte sich die israelische Offensive zuletzt konzentriert.

Karte: Gazastreifen, schraffiert: von der israelischen Armee kontrollierte Gebiete

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen, Schraffur: Israelische Armee

Die Hamas hat den angeblichen Tod von zwei weiteren im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln verkündet. Sie seien bei israelischen Bombenangriffen getötet worden, teilte der bewaffnete Arm der Palästinenserorganisation mit. Die Hamas veröffentlichte ein Video, in dem eine junge Frau, die ebenfalls als Geisel gefangengehalten wird, den Tod der beiden Männer bekanntgibt.

Die Hamas hatte am Sonntag ein Video veröffentlicht, in dem die Frau und ihre beiden noch lebenden Mitgefangenen zu sehen waren. Darin forderten die drei Geiseln die israelische Regierung auf, sich für ihre Freilassung einzusetzen. Unklar war, wann die beiden Videos aufgenommen wurden. 

Das israelische Militär widersprach der Darstellung der Hamas. Sprecher Daniel Hagari identifizierte die Geisel Itai Svirsky als einen der Männer in dem Hamas-Video. "Itai wurde nicht von unseren Streitkräften erschossen. Das ist eine Lüge der Hamas. Das Gebäude, in dem sie festgehalten wurden, war kein Ziel und wurde nicht von unseren Streitkräften angegriffen", sagte er. Auf Wunsch der Familie nannte er weder den Namen noch andere Einzelheiten über die zweite Person.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Huthi-Miliz im Jemen haben den Raketenangriff auf ein US-Schiff im Golf von Aden bestätigt. Der Beschuss habe zu einem "direkten Treffer" geführt, sagte ein Sprecher der Huthis, Jahja Sarea, laut Nachrichtenagentur Reuters. Alle britischen und US-Schiffe und Kriegsschiffe, die an der "Aggression" gegen den Jemen beteiligt seien, würden Ziele der Gruppe sein. Zuvor teilte das US-Militär mit, dass eine von den Huthi-Milizen abgefeuerte Rakete ein Containerschiff getroffen habe.

Der Gazastreifen wird nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas von Palästinensern regiert werden. "Palästinenser leben im Gazastreifen und daher werden Palästinenser ihn in Zukunft regieren", sagte Gallant bei einer Pressekonferenz. "Die künftige Regierung in Gaza muss aus dem Gazastreifen hervorgehen", sagte er.

Drei UN-Organisationen haben Israel aufgefordert, für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen auch seinen Hafen Aschdod zur Verfügung zu stellen. Die Lieferung von Lebensmitteln und Hilfsgütern hänge auch von der Öffnung neuer Zugangswege in das Palästinensergebiet ab, erklärten das Welternährungsprogramm (WFP), das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die Nutzung von Aschdod werde von den Hilfsorganisationen "dringend benötigt". Wenn humanitäre Organisationen diesen Hafen nutzen dürften, könnten "wesentlich größere Mengen an Hilfsgütern verschifft und dann direkt in die schwer betroffenen nördlichen Regionen des Gazastreifens transportiert werden, die bisher nur wenige Konvois erreichen konnten", hieß es in der Erklärung. Aus Sicht von WFP-Regionaldirektorin Corinne Fleischer würde eine Öffnung des Hafens von Aschdod die Transportzeit für die in der Türkei gekauften Lebensmittel verkürzen.

Aschdod ist etwa 40 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt. Die Stadt am Mittelmeer wird regelmäßig von der Hamas aus dem Palästinensergebiet mit Raketen beschossen. Hilfsorganisationen haben sich wiederholt besorgt über die Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gezeigt. Israel hatte Ende Dezember mit Kerem Shalom einen zweiten Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen geöffnet. Bis dahin konnten die Hilfskonvois nur den Übergang in Rafah an der Grenze zu Ägypten passieren.

Karte Gazastreifen mit Grenzübergängen Rafah, Kerem Shalom, Erez

Bei einem Einsatz des israelischen Militärs im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein Mann und eine Frau getötet worden. Weitere zehn Menschen sollen bei den Zusammenstößen in der Ortschaft Dura nahe der Stadt Hebron Verletzungen erlitten haben.

Die israelische Armee gab bekannt, dass es in Dura zu einem gewalttätigen Aufruhr gekommen sei, in dessen Verlauf rund 100 Palästinenser Brandsätze und Steinblöcke gegen israelische Soldaten geschleudert hätten. Die Armee bestätigte den Tod eines Palästinensers, der einen Molotow-Cocktail geworfen haben soll. Die Soldaten setzten demnach sowohl nicht-tödliche Waffen als auch Schusswaffen ein. Mehrere Menschen in der Menge seien getroffen worden. In dem Zusammenhang habe man Kenntnis auch über den Tod einer Frau erhalten, hieß es in der Mitteilung. Der Zwischenfall werde noch untersucht.

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich in großer Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs auf die weitere Region gezeigt. "Ich bin zutiefst besorgt von dem, was sich da entfaltet", sagte Guterres. "Es ist meine Pflicht, allen Seiten diese einfache und direkte Botschaft zu überbringen: Hört auf, an der blauen Linie mit dem Feuer zu spielen, deeskaliert und bringt die Gewalt zu einem Ende."

Die blaue Linie markiert die Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es an der Grenze immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah. Sie ist mit der Hamas verbündet, gilt aber als deutlich schlagkräftiger.

Neben einem sofortigen Waffenstillstand forderte Guterres zudem erneut die Freilassung aller Geiseln und eine Untersuchung der von der Hamas und anderen bei dem Massaker am 7. Oktober verübten sexuellen Gewalt. Mit Blick auf den Gazastreifen forderte Guterres bessere Bedingungen für die Versorgung mit humanitärer Hilfe. Zu oft werde die Versorgung momentan vor allem durch mangelnden Zugang behindert. Die Zahl der seit Ausbruch des Krieges in Gaza ums Leben gekommenen UN-Mitarbeiter sei unterdessen auf 152 gestiegen, sagte Guterres - so viele wie nie zuvor bei einem Ereignis in der Geschichte der Vereinten Nationen.

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat die Luftschläge gegen Huthi-Miliz im Jemen gerechtfertigt und mit neuen Aktionen gedroht, sollten weiterhin Schiffe im Roten Meer angegriffen werden. "Die Bedrohung der Schifffahrt muss aufhören", sagte Sunak. "Illegal festgehaltene Schiffe und Crews müssen freigelassen werden. Und wir bleiben vorbereitet, um unseren Worten Taten folgen zu lassen."

Sunak sprach von Selbstverteidigung. Es habe sich um begrenzte Angriffe gehandelt und es seien keine zivilen Opfer gemeldet worden. "Ich kann dem Parlament heute berichten, dass nach unserer ersten Einschätzung alle 13 geplanten Ziele zerstört wurden", sagte Sunak. Der Premierminister sagte, er werde nicht über weitere Militäraktionen spekulieren. Großbritannien werde aber nicht zögern, seine Sicherheit und Interessen zu verteidigen. Man habe versucht, den Konflikt durch Diplomatie zu lösen, die Huthi hätten aber ihren rücksichtslosen Weg fortgesetzt.

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni hat vor einem Anstieg der Energiepreise durch die Spannungen im Roten Meer gewarnt. Er sagte am Rande eines Finanzministertreffens der Euro-Länder in Brüssel, "in den kommenden Wochen" könnte es Auswirkungen auf die Energiepreise und die Inflation geben. Die Europäer müssten die Entwicklung genau beobachten.

15.01.2024 • 16:44 Uhr

Huthi-Rakete trifft Frachtschiff

Eine ballistische Rakete der vom Iran unterstützten Huthi-Milizen im Jemen hat ein Frachtschiff vor der jemenitischen Küste getroffen. Das bestätigte das US-Militär. Die "Gibraltar Eagle" gehört einem US-Unternehmen und ist in den Marschall-Inseln registriert. Sie habe sich zur Zeit des Angriffs etwa 180 km südostlich von Aden befunden.

An Bord sei ein Feuer ausgebrochen, berichtete Ambrey, ein britisches Risikomanagement-Unternehmen für Schifffahrt. Sie sei aber nicht wesentlich beschädigt, weiter seetüchtig und niemand sei verletzt worden. Ambrey erklärte, das Schiff habe keine Verbindung zu Israel.

Wegen der unsicheren Lage im Roten Meer schickt das Emirat Katar einem hochrangigen Insider zufolge vorerst keine mit Flüssigerdgas (LNG) beladenen Schiffe mehr durch den Suezkanal. Bei weiterhin unsicherer Lage würden die Schiffe stattdessen Afrika umfahren.

Die Bundesregierung hatte Ende 2022 eine Vereinbarung mit Katar getroffen, nach der ab 2026 jährlich zwei Millionen Tonnen LNG nach Deutschland gebracht werden. Das Gas soll per Schiff transportiert werden. LNG spielt eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen Deutschlands, die ausfallenden Gasmengen aus Russland zu ersetzen.

Bei einem mutmaßlichen Anschlag in der Nähe der israelischen Küstenstadt Tel Aviv sind eine Frau getötet und mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. Die 70-jährige Frau sei ihren schweren Verletzungen erlegen, teilte das örtliche Krankenhaus mit. Nach Angaben des Rettungsdiensts Magen David Adom wurden insgesamt 19 Menschen in Raanana verletzt.

Nach Angaben der israelischen Polizei werden zwei Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland verdächtigt, ein Auto gestohlen und an mehreren Orten in Raanana Passanten angefahren zu haben. Beide wurden demnach festgenommen.

Der Iran hat eigenen Angaben zufolge die USA dazu aufgefordert, sich für ein Ende des Nahost-Krieges einzusetzen. "Wir haben Amerika in verschiedenen Botschaften über die Schweiz auf die Notwendigkeit hingewiesen und gewarnt, den Krieg in Gaza zu beenden", sagte Außenminister Hussein Amir-Abdollahian in Teheran. Die Schweiz vertritt im Iran Interessen der USA, beide Länder haben seit mehr als 44 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr.

Amir-Abdollahian warnte die USA nach Angriffen auf Ziele der Huthi-Miliz im Jemen. "Amerika kann nicht uns und anderen eine Botschaft der Zurückhaltung geben und gleichzeitig den Jemen im Roten Meer angreifen", sagte der Minister.

Die Huthi-Miliz im Jemen hat weitere Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer angekündigt, die Richtung Israel fahren. Alle Schiffe dort im Arabischen Meer seien sicher, außer denen mit Kurs auf Israel, sagte Huthi-Chefunterhändler Mohammed Abdulsalam. Das Rote Meer ist über den Golf von Aden mit dem Arabischen Meer verbunden, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Dort verlaufen mit die wichtigsten Routen der Handelsschifffahrt. Die Huthis kontrollieren das Küstengebiet am Roten Meer und haben wiederholt Frachter angegriffen.

Rund hundert Tage nach der Entführung durch die militant-islamistische Hamas in den Gazastreifen haben die Familien mehrerer deutsch-israelischer Geiseln bei einem Besuch in Berlin die Bundesregierung um Hilfe bei einer neuen Vermittlung gebeten. "Von Deutschland wünschen wir uns, dass es auf Katar als wichtigen Vermittler einwirkt, um alle Geiseln freizubekommen", sagte Efrat Machikawa, die Nichte des aus dem Kibbuz Nir Oz entführten 89-jährigen Gadi Moses, vor Journalisten in der israelischen Botschaft in Berlin. "Denn die Zeit für die Geiseln wird knapp."

Bundespräsident Steinmeier trifft sich mit Angehörigen von Geiseln in der Hand der Hamas

Griet von Petersdorff, RBB, tagesschau, 15.01.2024 20:00 Uhr
15.01.2024 • 11:16 Uhr

Hamas: 24.100 Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Kriegs nach Angaben der dortigen, von der Terrororganisation Hamas geführten Gesundheitsbehörde 24.100 Menschen getötet worden. Mehr als 60.800 Menschen seien verletzt worden. Binnen der vergangenen 24 Stunden seien 132 Palästinenser getötet und 252 weitere verletzt worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Gut drei Monate nach Beginn des Krieges in Nahost gibt es Anzeichen zunehmender Frustration aufseiten der USA aufgrund von Israels Kriegsführung. Seit Wochen drängt Washington Israel dazu, von der intensiven Phase mit heftigen Bombardierungen zu gezielteren Schlägen gegen die Terrororganisation Hamas überzugehen. Auf die Frage, ob die USA mehr Druck auf Israel ausüben sollten, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, in der TV-Sendung "Face the Nation" des Senders CBS: "Wir glauben, dass es an der Zeit ist, diesen Übergang zu vollziehen."

US-Präsident Joe Biden sei "zunehmend frustriert" über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und seine Ablehnung der meisten jüngsten Anfragen der US-Regierung im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf vier US-Beamte. So unternehme Israel nach Ansicht von Biden und seiner Berater auch nicht genug in Bezug auf humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

Karte: Gazastreifen, schraffiert: von der israelischen Armee kontrollierte Gebiete

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen, Schraffur: Israelische Armee

Die türkische Justiz ermittelt nach einem Torjubel gegen den israelischen Fußballprofi Sagiv Jehezkel. Das teilte Justizminister Yilmaz Tunc im Kurznachrichtendienst X mit. Erstligist Antalyaspor stellte den 28 Jahre alten Rechtsaußen nach dem 1:1 gegen Trabzonspor zudem frei, hieß es auf der Club-Homepage.

Jehezkel hatte nach seinem Ausgleichstor in der 68. Minute seinen bandagierten Arm in die Kameras gehalten. Darauf stand auf Englisch handschriftlich der Hinweis "100 Tage" sowie das Datum 7.10. und ein Davidstern. Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft erfolgten wegen "öffentlicher Anstiftung zu Hass und Feindseligkeit", hieß es in Tuncs Beitrag auf X. 

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurde Jehezkel während des Spiels festgenommen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und das israelische Außenministerium versuchen, den Spieler nach Israel zu bringen, meldete der israelische Sender Channel 12.

Die australische Außenministerin Penny Wong hat sich im Krieg in Nahost für eine dauerhafte Waffenruhe ausgesprochen. "Australien möchte Schritte in Richtung einer tragfähigen Waffenruhe sehen", sagte Wong vor ihrem Abflug zu einer Reise nach Israel und Jordanien, ins Westjordanland und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Eine Waffenruhe dürfe niemals "einseitig" sein, fügte sie nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP hinzu.

Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge erneut eine Rakete der im Jemen basierten Huthi-Miliz abgewehrt. Die Huthi hätten den Anti-Schiffs-Marschflugkörper am Sonntag in Richtung eines Zerstörers der US-Marine abgefeuert, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X mit. Die Rakete sei in der Nähe der jemenitischen Küste von Hudaida von der US-Luftwaffe abgefangen worden.

Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas greifen vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Großbritannien zuletzt Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Krieg in Nahost bisher etwa 9.000 Terroristen der Hamas und anderer Terrorgruppen "eliminiert". Hinzu kämen mehr als 50 Kompaniechefs, 19 Battalions- und zwei Brigadekommandeure der Hamas, wie aus einer Datenauflistung der Armee hervorgeht, die anlässlich des 100. Kriegstages veröffentlicht wurde.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Chinas Außenminister Wang Yi fordert angesichts der sich zuspitzenden Krise im Gazastreifen eine größere und effektivere internationale Friedenskonferenz sowie einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung. Dies teilte das chinesische Außenministerium nach Gesprächen Wangs mit dem ägyptischen Außenminister Sameh Shoukry in Kairo mit. Unabhängig davon habe Wang auch Gespräche mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga geführt, bei denen beide Seiten sich auf mehrere Punkte zur Lösung der Krise verständigten.

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland fünf Palästinenser getötet. Zwei von ihnen wurden nach israelischen und palästinensischen Angaben erschossen, nachdem sie mit ihrem Auto Absperrungen an einem Kontrollpunkt nahe der Stadt Hebron durchbrochen hatten. Die Soldaten hätten das Auto verfolgt, auf die "Terroristen geschossen und sie neutralisiert", erklärte die israelische Armee. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der beiden Männer.

Bei einem weiteren Vorfall bei Ramallah wurden nach Angaben des Ministeriums zwei Teenager von israelischen Soldaten getötet. Die israelische Armee erklärte, zwei Angreifer hätten einen Sprengsatz auf Soldaten an einem Militärstützpunkt geworfen. Bei einem dritten Vorfall in einer Flüchtlingssiedlung bei Jericho wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein junger Mann von israelischen Soldaten erschossen. Nach Angaben aus Medizinerkreisen in Jericho wurde ein 16-Jähriger bei einer Razzia in der Siedlung getötet, bei der die israelische Armee einen Verdächtigen festnehmen wollte.

Eine vom Libanon aus abgefeuerte Panzerabwehrrakete hat im Norden Israels zwei Menschen getötet. Die Hamas hat nach eigenen Angaben keine Informationen mehr über den Verbleib vieler ihrer Geiseln.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 14. Januar 2024 um 09:00 Uhr und 11:00 Uhr.