Menschen in Tel Aviv demonstrieren für die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln.
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Krieg im Nahen Osten ++ Israels Militär erklärt 31 Geiseln für tot ++

Stand: 06.02.2024 23:01 Uhr

Von den im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sollen 31 nicht mehr am Leben sein. Die UN haben davor gewarnt, die Kämpfe im Gazastreifen auf die südliche Stadt Rafah auszuweiten. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.

06.02.2024 • 23:01 Uhr

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Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat eine gründliche Untersuchung der Reaktion der Streitkräfte auf den beispiellosen Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober auf Israel angekündigt. "Unsere Absicht ist sehr klar", sagte er im Kommando der Luftwaffe in Tel Aviv. "Zu untersuchen, und zu lernen, und den Dingen auf den Grund zu gehen, und keinen Stein auf dem anderen zu lassen." Wann die Untersuchung beginnen und wer sie konkret durchführen werde, sagte er nicht.

Am 7. Oktober hatten Terroristen aus dem Gazastreifen das südliche Grenzgebiet Israels überrannt, 1200 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln verschleppt. Es kam Kritik an der Armee auf, die lange brauchte, um gegen die eingedrungenen Terroristen vorzugehen.

Israel befinde sich nun in einem äußerst intensiven Krieg mit mehreren Fronten, so Halevi, deshalb hätte bislang noch keine Untersuchung stattfinden können. Dies werde Zeit benötigen und die Umstände müssten dazu angetan sein, sie ordentlich durchzuführen, sagte Halevi.

06.02.2024 • 20:18 Uhr

31 Geiseln für tot erklärt

Von den noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln leben nach israelischen Angaben 31 nicht mehr. Das teilte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, mit. "Wir haben 31 Familien darüber informiert, dass ihre gefangenen Angehörigen nicht mehr unter den Lebenden weilen und dass wir sie für tot erklärt haben", sagte er bei einer Pressekonferenz.

Die militant-islamistische Hamas hat nach den Worten des katarischen Ministerpräsidenten "generell positiv" auf den jüngsten Plan über eine Feuerpause für den Gazastreifen reagiert. Entsprechend äußerte sich Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani bei einer Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken, der sich im Rahmen einer diplomatischen Mission für ein Ende des Gaza-Kriegs zu Besuch in Katar aufhielt.

Dennoch strebe die Terrororganisation weiterhin eine "umfassende und vollständige" Waffenruhe und ein Ende der israelischen Offensive an, um "die Aggression gegen unser Volk" zu beenden, hieß es in einer von der Hamas veröffentlichten Erklärung. Israel hat eine solch dauerhafte Waffenruhe ausgeschlossen.

Katar bemüht sich mit den USA und Ägypten um die Vermittlung einer Feuerpause, die ein längeres Schweigen der Waffen und die Freilassung von der Hamas festgehaltener Geiseln vorsieht. Scheich Mohammed nannte keine näheren Einzelheiten, zeigte sich aber optimistisch und sagte, Informationen würden an Israel übermittelt.

In Italien sind 62 Kinder aus dem Gazastreifen zur medizinischen Behandlung angekommen. "Sie sind so glücklich. Sie haben gesagt, dass sie aus der Hölle im Paradies angekommen sind", sagte Franziskanerbruder Ibrahim Faltas der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Der Vize-Leiter des Franziskanerordens im Heiligen Land war heute im Hafen von La Spezia dabei, als die Kinder und ihre Begleitpersonen dort mit einem Militärschiff eintrafen. Jedes der Kinder habe durch den Krieg eine Verletzung erlitten, berichtete Faltas. "Sie sind in der Seele und am Körper verwundet."

Jetzt würden die Mädchen und Jungen, unter ihnen auch ein vier Monate altes Baby, auf verschiedene Krankenhäuser in Italien verteilt

Israelische Soldaten haben nach Militärangaben im Westjordanland einen bewaffneten Palästinenser erschossen. Der Palästinenser habe die Soldaten bedroht, teilten die Streitkräfte mit, nannten aber keine Einzelheiten. Zu dem Zwischenfall kam es an einem Militärposten in der Stadt Nablus. Das Militär äußerte sich nicht dazu, womit der Mann bewaffnet war oder ob er Schüsse abgab. Soldaten wurden nicht verletzt.

Im Roten Meer ist erneut ein griechisches Handelsschiff angegriffen worden. Rund 50 Seemeilen von der jemenitischen Hafenstadt Aden entfernt habe sich in unmittelbarer Nähe des Schiffes eine Explosion ereignet, bestätigte die griechische Küstenwache der Nachrichtenagentur dpa. Es sei jedoch kein Mitglied der aus den Philippinen stammenden Besatzung verletzt worden. Das Schiff, das unter der Flagge der Marshall-Inseln fahre, habe seinen Kurs fortgesetzt.

Auch die britische Handelsschifffahrtsplattform UKMTO informierte auf der Plattform X (vormals Twitter) über den Vorfall und rief Schiffe in der Region zur Vorsicht auf. "Wir verfügen bislang über keine Einzelheiten. Möglicherweise handelte es sich um eine Mine", sagte eine Sprecherin der griechischen Küstenwache. Das Schiff soll "Star Nasia" heißen, berichteten griechische Medien. 

Der argentinische Präsident Javier Milei ist zu einem Besuch in Israel eingetroffen. "Ich will Israel meine Solidarität und meine Unterstützung der legitimen Selbstverteidigung gegen die Angriffe der Hamas-Terroristen zusichern", sagte er nach seiner Ankunft am Flughafen von Tel Aviv im Gespräch mit dem israelischen Außenminister Israel Katz. Außerdem bekräftige Milei seinen Plan, die argentinische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.   

Eine Umfrage unterstreicht die Spaltung der israelischen Gesellschaft in der Debatte über die Ziele des Krieges. Der Erhebung des überparteilichen Israel Democracy Institute zufolge glauben 51 Prozent, dass die Rettung der Geiseln das Hauptziel sein sollte. Für 36 Prozent ist es dagegen die Zerschlagung der radikal-islamischen Hamas.

Im diplomatischen Ringen um eine neue Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat sich US-Außenminister Antony Blinken in dem wichtigen Vermittler-Land Ägypten mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi getroffen. Zuvor hatte Blinken nach Angaben seines Ministeriums in Saudi-Arabien über die Notwendigkeit einer "regionalen Koordination" hinsichtlich einer Feuerpause und der Freilassung der Geiseln im Gazastreifen gesprochen. Es ist bereits Blinkens fünfte Nahost-Reise seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas.

Im Hof des Pariser Invalidendoms werden am Mittwoch 42 Porträts zu sehen sein: Es sind die Gesichter der Französinnen und Franzosen, die beim Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober getötet wurden. Nach Israel ist Frankreich das Land, das die meisten Opfer bei dem extrem brutalen Großangriff zu beklagen hat, unter ihnen viele Doppelstaatler.  Viele Angehörige werden daher aus Israel zu der Trauerfeier eingeflogen, auf Einladung der französischen Regierung. Sie werden während ihres Aufenthalts in Paris auch psychologisch betreut.

An Israels Grenze zum Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Die israelische Armee teilte mit, zwei Soldaten seien bei einem Angriff aus dem Libanon auf die Ortschaft Margaliot an der Nordgrenze verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden.  Israelische Kampfjets hätten eine Militärbasis der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Nachbarlands angegriffen, hieß es weiter. In der Nacht seien bereits operative Einrichtungen der Hisbollah beschossen worden. Israelische Artillerie habe auch verschiedene Orte im Süden des Libanons angegriffen, «um potenzielle Gefahren zu beseitigen». Libanesische Sicherheitskreise bestätigten Artillerieangriffe im Süden des Libanon. Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe auf Israel für sich. 

Die Vereinten Nationen haben vor einer Ausweitung der Kämpfe im Gazastreifen auf die südliche Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten gewarnt. Dort drängen sich mehr als eine Million Menschen, viele von ihnen Vertriebene, die in Zelten leben. Nach den zahlreichen Zerstörungen in anderen Teilen des Gazastreifens und den Aufrufen Israels zur Räumung vieler Viertel habe sich die Bevölkerung in Rafah in den vier Monaten seit Ausbruch der Kämpfe verfünffacht, sagte Jens Laerke, Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA, in Genf. 

"Wir als Vereinte Nationen - und UN-Mitgliedsländer - können (...) davor warnen, was im Fall einer Bodeninvasion passieren würde", sagte Laerke. "Wir können klarstellen, was im Gesetz steht: Nach dem humanitären Völkerrecht kann die wahllose Bombardierung von dicht besiedelten Gebieten ein Kriegsverbrechen darstellen."

Die israelische Armee hat ihren Militäreinsatz gegen Hamas-Ziele in der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens eigenen Angaben zufolge fortgesetzt. Die Armee sei in "Nahkämpfe" in der Stadt verwickelt, erklärte das Militär. Der Einsatz werde insbesondere in den westlichen Vierteln weitergeführt. Israel vermutet in Chan Yunis Verstecke hochrangiger Funktionäre der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sowie von ihr verschleppte Geiseln. Das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte derweil, seit dem Vortag habe es 107 Tote gegeben.

Nach den Vorwürfen gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA, rund ein Dutzend seiner Mitarbeiter seien an dem Hamas-Überfall auf Israel beteiligt gewesen, rechnet die Organisation bis Anfang März mit einem vorläufigen Bericht. Das sagt die UNRWA-Vertreterin im Libanon, Dorothee Klaus. Das UNRWA gehe davon aus, dass die Länder, die ihre Finanzierung nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe ausgesetzt haben, ihre Entscheidungen auf der Grundlage der Untersuchung überprüfen werden. Unter anderem die USA und Deutschland hatten kürzlich ihre reguläre Finanzierung des UNRWA ausgesetzt. Beim UNRWA sind zehntausende Palästinenser beschäftigt.

US-Außenminister Antony Blinken ist zu einem Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fatah al-Sisi in Kairo eingetroffen. Die USA bemühen sich um einen Waffenstillstand im Gazastreifen und ein Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln in der Hand der Hamas. Vermittlungen gibt es dazu von Ägypten und Katar. Blinken wird aus Ägypten weiter nach Katar reisen und wird später in Israel erwartet. Bei Gesprächen dort soll es auch um die Zukunft des Gazastreifens nach einem Ende des Krieges sowie um Möglichkeiten für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen arabischen Ländern und Israel gehen.

Nach einer Attacke gegen einen jüdischen Studenten auf einer Straße in Berlin-Mitte hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erneut gefordert, dass Universitäten keine "No-go-Areas" für Juden werden dürften. Hochschulen müssten ein sicheres Umfeld für jüdische Studierende schaffen und Extremisten keinen Raum geben, sagte er der "Bild". Spätestens wenn verbale Gewalt in physische Gewalt umschlage, solle die Bedrohungslage allen klar sein.

Bereits im November hatte Schuster von "No-go-Areas" in Bezug auf Hochschulen gesprochen. Jüdische Studierende berichteten, dass sie aus Angst teilweise nicht mehr in die Hochschule gingen. "Wer einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif schlägt, weil er Jude ist, der hat an einer deutschen Universität nichts zu suchen", sagte Schuster nun zum aktuellen Vorfall. Der Tatverdächtige soll wie der Angegriffene selbst ebenfalls Student der Freien Universität (FU) Berlin sein.

06.02.2024 • 10:58 Uhr

"Alle warten auf Antwort der Hamas"

In Israel warten Angehörige der Geiseln, die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden, darauf, wie die Antwort der Terrororganisation zu einem möglichen Abkommen ausfällt. In Paris war ein Entwurf zu einer Vereinbarung ausgearbeitet worden, mit der die Freilassung von Geiseln erreicht werden soll.

Der Druck auf Israels Premier Netanyahu ist angesichts der Forderungen nach Geiselfreilassungen massiv

Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, tagesschau24, 06.02.2024 09:00 Uhr

Die mit der Hamas verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben zwei Schiffe im Roten Meer beschossen. Dabei habe es sich um ein britisches und ein amerikanisches Schiff gehandelt, erklärt ein Militärsprecher der vom Iran unterstützten Miliz. Die "Morning Tide" und die "Star Nasia" seien vor der Küste der jemenitischen Stadt Hodeidah unter der Flagge von Barbados beziehungsweise der Marshall-Inseln gefahren. Bei dem Angriff mit Anti-Schiffsraketen sei ein Frachter leicht beschädigt worden.

Der Eigner der "Morning Tide", die britische Reederei Furadino, erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, das Schiff fahre derzeit ohne Probleme. Weitere Informationen gab es von Furadino zunächst nicht. Zuvor hatte die britische Sicherheitsfirma Ambrey mitgeteilt, ein unter der Flagge von Barbados fahrendes Schiff sei durch einen Drohnenangriff beschädigt worden.

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der dortigen Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn 27.585 Palästinenser getötet worden. Zudem gebe es fast 67.000 Verletzte, teilt die der radikal-islamischen Hamas unterstellte Behörde weiter mit. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden den Angaben zufolge 127 Palästinenser getötet und 143 weitere verletzt.

Für rund zwei Drittel des Gazastreifens gelten nach Einschätzung von UN-Beobachtern inzwischen Evakuierungsanordnungen. Insgesamt sei damit eine Fläche von rund 246 Quadratkilometern betroffen, teilten die Beobachter mit. Vor Beginn des Krieges lebten in dem betroffenen Gebiet 1,78 Millionen Palästinenser und damit 77 Prozent der Bevölkerung des Küstengebiets.

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in den letzten 24 Stunden bei Einsätzen im gesamten Gazastreifen Dutzende militante Palästinenser getötet. Zudem seien zahlreiche Personen gefangen genommen worden. Schwerpunkt der Kämpfe war laut der Mitteilung des Militärs der südliche Teil der Stadt Chan Yunis. Dort seien etwa 80 Verdächtige festgenommen worden - darunter einige, denen vorgeworfen werde, am Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen zu sein.

Karte: Gazastreifen, schraffiert: von der israelischen Armee kontrollierte Gebiete

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen, Schraffur: Israelische Armee

Im Roten Meer ist erneut ein Handelsschiff angegriffen und beschädigt worden. Der Frachter sei vor der Küste des in Teilen von den Huthi-Rebellen kontrollierten Jemen mit einer Drohne attackiert worden, erklärte die britische Sicherheitsfirma Ambrey. Das unter der Fahne von Barbados fahrende Schiff habe "leichte Schäden" an seiner linken Seite erlitten, es sei aber niemand verletzt worden. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeida. Laut Ambrey zufolge vollzog das Frachtschiff mehrere "Ausweichmanöver" und setzte seine Fahrt in Richtung der Meerenge Bab al-Mandab fort, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet.

Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben zwei ferngesteuerte und mit Sprengstoff beladene Boote der Huthi-Rebellen im Jemen beschossen. Die beiden "explosiven unbemannten Wasserfahrzeuge" hätten eine "akute Bedrohung für Schiffe der US-Marine und für Handelsschiffe in der Region" dargestellt, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command. Der Angriff auf die beiden schwimmenden Drohnen sei deswegen "in Selbstverteidigung" erfolgt.

Im Ringen um ein neues Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat US-Außenminister Antony Blinken eine weitere Nahost-Reise mit einem Besuch in Saudi-Arabien begonnen. In Riad sprach Blinken mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman über die Notwendigkeit einer "regionalen Koordination, um ein dauerhaftes Ende der Krise im Gazastreifen zu erzielen", wie Außenministeriumssprecher Matthew Miller mitteilte.

US-Außenminister im Gespräch mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman

In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sprach US-Außenminister Blinken mit dem saudi-arabischen Kronprinzen bin Salman über die Notwendigkeit einer "regionalen Koordination, um ein dauerhaftes Ende der Krise im Gazastreifen zu erzielen".

Blinken und bin Salman hätten auch "die dringende Notwendigkeit, regionale Spannungen abzubauen" thematisiert, sagte Miller und bezog sich dabei auf die zunehmenden Angriffe in der Region durch vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Gruppen, die wiederum Gegenangriffe der USA und ihrer Verbündeten zur Folge hatten.

Die international anerkannte Regierung im Jemen hat überraschend Außenminister Ahmed Awad bin Mubarak zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Bin Mubarak löst den bisherigen Regierungschef Maeen Abdulmalik Saeed ab, der seinerseits zum Präsidentenberater ernannt wurde, wie die amtliche Nachrichtenagentur Saba mit Verweis auf den jemenitischen Präsidialrat berichtete. Ein Grund für den Schritt wurde nicht genannt. Bin Mubarak, der früher Botschafter Jemens in den USA war, gilt als Gegner der Huthi-Miliz und war 2015 von den Kämpfern entführt und mehrere Tage lang gefangen gehalten worden.

Ahmed Awad bin Mubarak

Ahmed Awad bin Mubarak auf dem 6. Arabisch-Russischen Kooperationsforum in Marrakesch an dem er als Außenminister der jemenitischen Regierung teilnahm.

Russland und China haben den USA im UN-Sicherheitsrat vorgeworfen, mit den Luftangriffen auf Ziele im Irak und in Syrien die Lage im Nahen Osten weiter anzuheizen. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte bei einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums in New York, die US-Luftangriffe würden "bewusst" darauf abzielen, den Konflikt in der Region zu "schüren". Der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood hielt dagegen, die Luftangriffe auf vom Iran unterstützte Milizen seien "notwendig und verhältnismäßig" gewesen und hätten einen Akt von Selbstverteidigung dargestellt.

Die USA hatten in der Nacht auf Samstag nach dem Tod von drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff auf einen Stützpunkt in Jordanien Vergeltungsangriffe gegen vom Iran unterstützte Gruppen im Irak und in Syrien geflogen. Dabei wurden dutzende Menschen getötet. Die US-Regierung hat weitere Vergeltungsangriffe in Aussicht gestellt. 

In einem Telefonat mit Premierminister Netanyahu hat Bundeskanzler Scholz erneut für eine Zweistaatenlösung plädiert. US-Außenminister Blinken ist zu Krisengesprächen in Saudi-Arabien eingetroffen. Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 06. Februar 2024 um 09:00 Uhr.