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Corona-Pandemie ++ Österreich führt Maskenpflicht drinnen wieder ein ++

Stand: 18.03.2022 22:01 Uhr

Ab Mitte nächster Woche müssen in Österreich in öffentlichen Innenräumen wieder FFP2-Masken getragen werden. Die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung bei Erkältungen wird verlängert. Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen.

18.03.2022 • 22:01 Uhr

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Knapp zwei Wochen nach der Aufhebung zahlreicher Corona-Schutzmaßnahmen zieht Österreich angesichts stark steigender Infektionszahlen die Zügel wieder an. Ab Mitte nächster Woche müssen in öffentlichen Innenräumen wieder FFP2-Masken getragen werden, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch ankündigte. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Österreich bei 3600. Für Deutschland nannte das Robert Koch-Institut aktuell eine Inzidenz von 1706.

Die Corona-Lage in Frankreich verschlechtert sich wieder. Binnen einer Woche sei die Zahl der Neuinfektionen um 25 Prozent angestiegen, teilten die Gesundheitsbehörden in Paris mit. In der an Deutschland grenzenden Region Grand Est war die Sieben-Tage-Inzidenz mit am höchsten. Die Zahl registrierter Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100 000 Menschen lag hier zuletzt bei 998, das waren 31 Prozent mehr als in der Vorwoche.

In den Kliniken blieb die Lage stabil, die Zahl der Intensivpatienten und Corona-Toten ist weiter rückläufig. Am vergangenen Montag waren die meisten Corona-Beschränkungen in Frankreich aufgehoben worden, darunter die Maskenpflicht in Innenräumen außer in Verkehrsmitteln.

Die Möglichkeit, sich bei leichten Atemwegsinfektionen telefonisch krankschreiben zu lassen, bleibt wegen anhaltender Corona-Infektionsgefahr in Deutschland vorerst bis zum 31. Mai bestehen. Der Gemeinsame Bundesausschuss verlängere die entsprechenden Sonderregeln um weitere zwei Monate, teilte er mit. Das Gremium ist für die Bestimmung von Leistungen im Gesundheitswesen verantwortlich.

Um ein mögliches Infektionsrisiko in Arztpraxen klein zu halten, sollten Versicherte eine Krankschreibung bis zu sieben Kalendertage bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege weiterhin telefonisch erhalten können. Kontakte in Arztpraxen könnten so vermieden werden. Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende würden so geschützt. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden, so der Bundesausschuss.

Unabhängig von der Corona-Sonderregelung gelte, dass Versicherte im Rahmen einer Videosprechstunde eine Krankschreibung erhalten könnten.

Italiens Staatschef hat zwei Jahre nach den erschütternden Bildern aus der von der Corona-Pandemie schwer getroffenen Stadt Bergamo der Opfer gedacht. "Das Datum 18. März 2020 bleibt in das Gedächtnis der Italiener eingraviert", sagte Sergio Mattarella anlässlich des nationalen Gedenktages für die Corona-Toten in Rom.

Damals kursierten Aufnahmen aus der norditalienischen Stadt mit Militärlastwagen, die wegen der hohen Opferzahlen Särge mit Toten aus der Stadt transportierten. Die Bilder gingen um die Welt.

"Im Gedenken an die Opfer verneigen wir uns", fuhr Mattarella fort. Der 80-Jährige dankte unter anderem Wissenschaftlern und dem Gesundheitspersonal für ihren Dienst. Italien arbeite daran den alten Lebensrhythmus wiederherzustellen, ohne die gelernten Lektionen, aus dem was geschah, zu vergessen.

Ex-Werder-Trainer Markus Anfang hat sich gegen das Urteil wegen der Nutzung eines gefälschten Impfausweises nicht gewehrt. "Hier ist kein Einspruch eingegangen, damit ist der Strafbefehl rechtskräftig geworden", sagte eine Sprecherin des Bremer Amtsgerichts auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa.

Bis Mittwochabend hätte der 47-Jährige die Möglichkeit zum Einspruch gehabt. Der frühere Werder-Trainer muss eine Geldstrafe von insgesamt 36.000 Euro zahlen. Das Bremer Gesundheitsamt hatte am 20. November Ermittlungen gegen Anfang wegen der Nutzung gefälschter Impfpässe eingeleitet.

Der Bundestag hat dem neuen Infektionsschutzgesetz zugestimmt, mit dem die meisten Corona-Beschränkungen im öffentlichen Leben wegfallen sollen. An ihre Stelle sollen einige Basisschutzmaßnahmen treten, schärfere Schutzmaßnahmen sind künftig nur noch in Infektions-Hotspots möglich. Für die Vorlage der Ampel-Koalition stimmten 388 Abgeordnete, 277 waren dagegen, es gab zwei Enthaltungen. 

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Hongkong hat die Marke von einer Million überschritten. Die Gesundheitsbehörden in der chinesischen Sonderverwaltungszone registrierten am Freitag 20. 079 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 1.016.944. Fast 97 Prozent davon gingen auf die jüngste Infektionswelle zurück, die im Dezember begann.

An den Schulen in Deutschland gab es zuletzt etwa 275.000 bekannte Corona- und Quarantänefälle bei Schülerinnen und Schülern, sowie 28.300 bei Lehrkräften. Die Zahlen gab die Kultusministerkonferenz (KMK) bekannt. Sie basieren auf Rückmeldungen aus den Bundesländern der vergangenen Woche vom 7. bis 13. März.

Im Vergleich zum Februar hat es demnach bei den Schülern einen deutlichen Rückgang gegeben. In der Woche vom 7. bis 13. Februar hatten die Länder hier 543.000 Corona- und Quarantänefälle gemeldet. Die Zahlen bei den Lehrkräften sind allerdings unverändert (Februar: 28.200).

Die Statistik gibt nur einen groben Überblick, da nicht in allen Ländern vollständige Zahlen erhoben werden.

Thailand verzichtet bei Touristen künftig auf den Corona-Test vor dem Abflug. Die Auflage, innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise einen PCR-Test zu machen, fällt ab dem 1. April weg, wie der Sprecher des Corona-Krisenstabs, Taweesin Visanuyothin, in Bangkok mitteilte. Urlauber werden dann nur noch bei der Ankunft in Thailand getestet.

Thailand leidet massiv unter dem Einbruch des Tourismus. Für dieses Jahr rechnet das südostasiatische Land mit rund fünf Millionen Touristen - vor der Pandemie waren es fast 40 Millionen pro Jahr.

Die südchinesische Wirtschaftsmetropole Shenzhen hat ihren strikten Corona-Lockdown gelockert. In der 17-Millionen-Einwohner-Stadt, die seit Sonntag vollständig abgeriegelt war, dürfen Fabriken und andere Betriebe in vier Stadtbezirken und einer Sonderwirtschaftszone wieder arbeiten, wie die Behörden mitteilten. Die Lockerungen soll nun die "Prävention und Bekämpfung der Epidemie" mit der "wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Einklang bringen", wie der Corona-Krisenstab der Stadt mitteilte. Die Corona-Lage in Shenzhen sei weiterhin "ernst", aber "kontrollierbar", fügten die Behörden hinzu. 

Eine Auswertung in England zeigt, dass sich Hunderttausende Menschen mehrfach mit dem Coronavirus infiziert haben. Offiziell erfasst wurden seit Beginn der Pandemie rund 7640 Dreifachinfektionen, wie die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UK HSA) mitteilte. Für 62 Menschen sei registriert, dass sie vier Mal infiziert waren - immer mit einem Abstand von mindestens 90 Tagen.

Die Bundesregierung will eine ganze Reihe Schutzmaßnahmen auslaufen lassen, unter anderem die Maskenpflicht in Geschäften oder Restaurants. Das halten viele deutsche Bürger für verfrüht.

Tschechien hebt seine Corona-Einreiseregeln für Reisende aus EU-Staaten auf. Die bisherigen Melde-, Nachweis- und Testpflichten entfallen mit sofortiger Wirkung, wie aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums in Prag hervorging.

Die Lockerungen gelten unter anderem auch für Urlauber aus Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz. EU-Bürger, die aus einem Drittstaat einreisen, müssen weiterhin geimpft, getestet oder genesen sein.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die geplanten rechtlichen Neuregelungen in der Corona-Pandemie erneut verteidigt. Es handele sich um einen "schweren Kompromiss", sagte der SPD-Politiker im Bundestag bei der abschließenden Beratung über Änderungen des Infektionsschutzgesetzes, durch die viele Corona-Maßnahmen demnächst auslaufen werden. "Das ist aber nicht der Kompromiss zwischen Team Freiheit und Team Vorsicht", sagte Lauterbach. 

Man müsse die rechtliche Lage beachten. "Wir können nicht weiter das gesamte Land unter Schutz stellen, um eine kleine Gruppe von Impfunwilligen und denjenigen, die nicht bereit sind die Maßnahmen mitzutragen, um diese zu schützen, die Balance wird geändert." Durch die Omikron-Variante sei eine flächendeckende Überlastung der Kliniken nicht mehr zu befürchten.

Bei der Einreise nach Großbritannien müssen Ankommende ab sofort keinerlei Corona-Reiseregeln mehr beachten. Die britische Regierung hat die letzten noch verbliebenen Reiseregeln aufgehoben. Damit müssen sich auch ungeimpfte Reisende nicht mehr verpflichtend vor ihrer Einreise auf das Coronavirus testen lassen, für Geimpfte gilt dies schon länger nicht mehr.

Außerdem sind die Formulare, die alle Ankommenden durch die Pandemie hinweg vor Übertritt der Grenze ausfüllen mussten, Geschichte. Die Regierung behielt sich vor, im Fall neu auftretender Varianten wieder Regeln einzuführen, kündigte jedoch an, dies nur unter "extremen Umständen" tun zu wollen.

Die Corona-Zahlen in Großbritannien steigen jedoch wieder, wie aus Erhebungen des britischen Statistikamtes hervorgeht.

Das deutsche Gastgewerbe erholt sich weiter, liegt jedoch noch immer unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg der Umsatz in der Branche, die Beherbergung und Gastronomie zusammenfasst, im Januar verglichen mit Dezember um 9,7 Prozent. Verglichen mit dem Lockdown-Monat Januar 2021 verdoppelte sich der reale Umsatz sogar (plus 107 Prozent).

Die Bundesregierung plant einem Bericht zufolge, die Frist für kostenlose Corona-Schnelltests zu verlängern. Zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesfinanzministerium sei im Gespräch, die Finanzierung der sogenannten Bürgertests durch den Bund für mindestens vier weitere Wochen zu gewährleisten, berichtete das Portal "Business Insider". Die aktuelle Corona-Testverordnung, in der auch die Finanzierung der Bürgertests durch den Bund geregelt ist, läuft am 31. März aus.

18.03.2022 • 08:17 Uhr

Lockdown auf Samoa

Samoa wird von Samstag an wegen seines ersten Ausbruchs des Coronavirus einen Lockdown verhängen. Obwohl die Gesundheitsbehörden des Inselstaats im Südpazifik bisher nur einen einzigen Fall festgestellt haben, weist der Fall wahrscheinlich auf einen unentdeckten Ausbruch hin, der schon seit Tagen oder Wochen andauert. Regierungschefin Fiame Naomi Mata'afa informierte die Bevölkerung am späten Donnerstag über den positiven Fall in einer Sondermeldung an die Nation. Ab Samstag um Mitternacht bleiben alle Schulen geschlossen, öffentliche Versammlungen werden verboten und alle Geschäfte und sonstigen Dienstleistungen geschlossen, außer denen, die als wesentlich angesehen werden. Seit Freitag um Mitternacht müssen die Menschen Masken tragen und Impfausweise verwenden.

18.03.2022 • 04:04 Uhr

RKI: Inzidenz steigt weiter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 297.845 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 45.009 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 252.836 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 18,2 Millionen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1706,3 von 1651,4 am Vortag. 226 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 126.646.

Die Hausärzte haben das Beratungsergebnis von Bund und Ländern zur künftigen Corona-Strategie scharf kritisiert. "Die gesamte Diskussion der letzten Tage zwischen Bund und Ländern war chaotisch", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Auch nach den Bund-Länder-Beratungen vom Donnerstag sei "weiterhin vollkommen unklar, nach welchen Kriterien die Politik die aktuelle Corona-Lage bewertet. Das ist Pandemie-Bekämpfung nach tagesaktuellem Bauchgefühl." 

Weigeldt kritisierte unklare Kriterien der Pandemie-Bekämpfung. "Am Anfang war einmal die Entlastung der Intensivstationen das zentrale Ziel. Hier droht aktuell offensichtlich keine akute Gefahr", sagte der Verbandschef. "Dann war es die Situation auf der Normalstation. Jetzt, auf einmal, scheint die Inzidenz wieder eine entscheidende Größe zu sein." Dieses Hin und Her sei "nicht nachvollziehbar".

In 95 ärmeren Ländern soll demnächst eine günstigere Version des Corona-Medikaments Nirmatrelvir des US-Pharmariesen Pfizer erhältlich sein. Entsprechende Lizenzverträge für die Versorgung von Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen seien mit 35 Generika-Herstellern geschlossen worden, teilte der von den UN unterstützte globale Medizin-Patentpool (MPP) in Genf mit.

Pfizer hatte im November einen Lizenzvertrag für das Corona-Mittel mit dem MPP geschlossen. Dieser erteilte nun die Unterlizenzen an eine Reihe von Herstellern. Die Herstellung von Generika-Versionen von Nirmatrelvir werde "eine entscheidende Rolle spielen beim Sicherstellen, dass Menschen überall, insbesondere in den ärmsten Teilen der Welt, gerechten Zugang zu oralen Behandlungsmöglichkeiten gegen Covid-19 haben", erklärte Pfizer-Chef Albert Bourla.

Die Lizenzen gingen laut MPP an 19 Unternehmen in Indien sowie fünf in China. Die übrigen Genehmigungen bekamen Hersteller in Bangladesch, Pakistan, Vietnam, Brasilien, der Dominikanischen Republik, Mexiko, Serbien, Jordanien, Israel und Südkorea. Auch einem Unternehmen in der Ukraine wurde eine Lizenz angeboten. Wegen Russlands Krieg gegen das Land konnte das Unternehmen den Lizenzvertrag jedoch bislang nicht unterzeichnen.

Der US-Pharmahersteller Moderna hat bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung für eine zweite Corona-Auffrischungsimpfung für Erwachsene beantragt. "Dieser Antrag stützt sich zum Teil auf kürzlich veröffentlichte Daten, die in den Vereinigten Staaten und Israel nach dem Auftauchen von Omikron gewonnen wurden", teilte das Unternehmen mit.

Anfang der Woche hatten die Hersteller BioNTech und Pfizer ebenfalls die Notfallzulassung für einen zusätzlichen Booster, also die insgesamt vierte Dosis, beantragt - allerdings nur für Menschen ab 65 Jahren.

Moderna zufolge gilt der Antrag für alle Menschen ab 18 Jahren, damit Gesundheitsbehörden über den angemessenen Einsatz einer zweiten Auffrischungsimpfung bestimmen könnten - etwa für diejenigen, die aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung ein höheres Risiko für Covid-19 hätten. Moderna erklärte außerdem, Forschungsdaten hätten die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs bestätigt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. März 2022 um 06:00 Uhr.