Mohammad Seddighimehr, Jila Shahi, Mahtab Servati, Baran Rasoulo und Kaveh Ahangar freuen sich über den Goldenen Bären.

Auszeichnung bei Berlinale Goldener Bär für iranischen Episodenfilm

Stand: 29.02.2020 20:36 Uhr

Bei der Berlinale ist der Film "Es gibt kein Böses" des iranischen Regisseurs Mohammed Rassulof mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet worden. Die deutsche Schauspielerin Paula Beer bekam einen Silbernen Bären als beste Darstellerin.

Der Episodenfilm "Es gibt kein Böses" des iranischen Regisseurs Mohammed Rassulof hat den Goldenen Bären der 70. Berlinale gewonnen. Das gab die Jury in Berlin bekannt.

In dem Film erzählt der Regisseur vier kurze Geschichten, die sich unter anderem mit den Auswirkungen der Todesstrafe im Iran auseinandersetzen. Jurypräsident Jeremy Irons lobte den Film dafür, dass er "Fragen über unsere Verantwortung und Entscheidungen im Leben stellt".

Rassulof konnte selbst nicht an der Preisverleihung teilnehmen, weil er keine Reiseerlaubnis bekommen hatte. Stellvertretend für ihn nahm seine Tochter den Goldenen Bären in Empfang.

Es ist der dritte Goldene Bär für einen Regisseur aus dem Iran: 2011 gewann "Nader und Simin - Eine Trennung" von Asghar Farhadi, 2015 "Taxi Teheran" von Jafar Panahi. "Es gibt kein Böses" ist eine deutsch-tschechisch-iranische Koproduktion.

Auszeichnung für Paula Beer

Die deutsche Schauspielerin Paula Beer wurde mit einem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet. Sie erhielt den Preis für ihre Rolle in Christian Petzolds Film "Undine". In dem Liebesfilm mit Franz Rogowski spielt sie eine Historikerin, die Touristen architektonische Stadtmodelle erklärt. Angelehnt ist ihre Figur an einen alten Nixen-Mythos.

Der Südkoreaner Hong Sangsoo erhielt den Silbernen Bären für die beste Regie. Die Internationalen Filmfestspiele in Berlin ehrten ihn für sein Werk "Die Frau, die rannte". Der Film handelt von einer Frau, die nach Jahren erstmals wieder etwas ohne ihren Mann unternimmt und frühere Freundinnen trifft.

Elio Germano, Baran Rasoulof und Paula Beer auf der Berlinale

Elio Germano (links) wurde mit dem Silbernen Bären als bester Darsteller ausgezeichnet, Paula Beer (rechts) als beste Darstellerin. Baran Rassulof (Mitte) nahm den Goldenen Bären stellvertretend für ihren Vater entgegen.

Der italienische Schauspieler Elio Germano wurde als bester Darsteller ausgezeichnet. Er bekam den Silbernen Bären für seine Rolle im Künstlerdrama "Hidden Away". In dem Film spielt er einen Maler, der lange als Ausgestoßener lebte.

 Die italienischen Filmemacher Fabio und Damiano D’Innocenzo bekommen den Silbernen Bären für das beste Drehbuch. Die Geschwister wurden für ihren Film "Bad Tales" ausgezeichnet.

 

Silberner Bär für deutschen Kameramann

Der deutsche Kameramann Jürgen Jürges wurde mit einem Silbernen Bären für eine "herausragende künstlerische Leistung" ausgezeichnet. Geehrt wurde der 79-Jährige für seine Arbeit am Experimentalfilm "DAU. Natasha" der russischen Regisseure Ilja Chrschanowski und Jekaterina Oertel. Jürges hat in der Vergangenheit unter anderem mit Größen wie Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder gedreht.

Der Film "Never Rarely Sometimes Always" von der US-Amerikanerin Eliza Hittman gewann den Großen Preis der Jury. In ihrem Film erzählt Hittman von einer ungewollten Schwangerschaft. Eine 17-Jährige macht sich mit ihrer Freundin auf nach New York, um dort eine Abtreibung vornehmen zu lassen.

Die französische Komödie "Delete History" ("Effacer l’historique") erhielt den Sonderpreis der Berlinale. Der Film bekam den "Silbernen Bären - 70. Berlinale". Die Regisseure Benoît Delépine und Gustave Kervern erzählen von drei Menschen, die gegen die Allmacht des Internets und den Konsumterror kämpfen.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau am 29. Februar 2020 um 20:00 Uhr.