Hunderte Touristen sind am Strand auf der Insel Usedom.

Bilanz des Deutschen Wetterdienstes Der Sommer war zu warm - mal wieder

Stand: 30.08.2023 13:54 Uhr

Zum 27. Mal in Folge war der Sommer in Deutschland zu warm. Man könne den Klimawandel live erleben, sagte ein DWD-Sprecher. Am häufigsten schien die Sonne im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz.

Der Sommer 2023 reiht sich nach der vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein in die Serie zu warmer Sommer in Deutschland.

Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,6 Grad lag der diesjährige Sommer um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, berichtete der DWD zur Auswertung seiner rund 2000 Messstationen für die Monate Juni bis August.

Deutscher Wetterdienst fällt vorläufige Bilanz zum Sommer 2023

Oliver Feldforth, HR, tagesschau, 30.08.2023 17:00 Uhr

Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung genau ein Grad. "Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zu warme Sommer gemessen", sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. "Wieder können wir den Klimawandel live erleben."

Außergewöhnlich hohe Temperaturen im Südwesten

Es gab bei den Temperaturen dennoch Schwankungen. Während der Juli teils extreme Hitze bot, war der Augustanfang stellenweise frühherbstlich.

Im Juni war es mancherorts sogar noch kalt: Am 3. Juni wurde in Sohland an der Spree in Sachsen mit minus 0,7 Grad der bundesweite Sommertiefstwert gemessen. Im Südwesten gab es im Juni hingegen außergewöhnlich hohe Temperaturen.

Die höchste Temperatur in den Sommermonaten wurde am 15. Juli in Möhrendorf-Kleinseebach in Bayern mit 38,8 Grad Celsius gemessen.

Auch mehr Niederschlag als sonst

Mit rund 270 Litern pro Quadratmeter fiel in diesem Sommer ein gutes Zehntel mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Direkt an den Alpen wurden im Laufe der drei Monate bis zu 600 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen.

Den höchsten Tagesniederschlag gab es mit 120,7 Litern pro Quadratmeter am 22. Juni in Bad Berneck im Fichtelgebirge. Ähnliche Mengen fielen im Sommer örtlich im Oberrheinischen Tiefland und im Nordosten.

Zweitsonnigster Juni seit Messbeginn

Das Soll von 614 Sonnenstunden wurde in diesem Sommer um 17 Prozent übertroffen. Insgesamt schien die Sonne 720 Stunden. Der Juni 2023 war laut DWD der zweitsonnigste Juni seit Messbeginn.

In einigen Bundesländern war der Monat sogar der sonnigste, beispielsweise in Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen. Mit über 800 Stunden schien die Sonne am häufigsten im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz.