
Sofortprogramm vorgestellt 13.000 zusätzliche Pflegekräfte
Stand: 23.05.2018 13:04 Uhr
In der Pflege fehlen Tausende Arbeitskräfte. Abhilfe soll eine Sofortprogramm schaffen, das Gesundheitsminister Spahn heute vorgestellt hat. Mindestens 13.000 Stellen zusätzlich sind geplant.
Bundesgesundheitsminister Spahn hat Eckpunkte eines Sofortprogramms zur Linderung des Pflegenotstands vorgestellt: Mit 13.000 zusätzlichen Pflegekräften und mehr Geld will die Koalition aus Union und SPD den Anfang machen für eine Trendumkehr in der Alten- und Krankenpflege.
"Wir haben verstanden", sagte Spahn. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege hätten sich jahrelang immer weiter verschlechtert. Jetzt komme es darauf an, die Vertrauenskrise zu überwinden und den Pflegekräften schnell und konkret zu helfen.
Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Stellen
Jede vollstationäre Altenpflegeeinrichtung soll davon profitieren, mindestens 13.000 Stellen zusätzlich sind geplant. Heime mit bis zu 40 Bewohnern erhalten dem Papier zufolge jeweils eine halbe Stelle zusätzlich, Einrichtungen mit 41 bis 80 Einwohnern eine volle Stelle, bei 81 bis 120 Bewohnern sind es 1,5 und bei größeren zwei Stellen zusätzlich.
Gefördert werden außerdem die Ausbildung von Pflege-Nachwuchs und Investitionen in die Digitalisierung, um Pflegekräfte von Bürokratie zu entlasten.
Start des Programms 2019
Die Krankenhäuser können von diesem Jahr an damit kalkulieren, dass Tarifsteigerungen für das Pflegepersonal voll durch die Krankenkassen refinanziert werden und vom kommenden Jahr an auch jede zusätzliche Pflegestelle vollständig finanziert wird. Bisher müssen die Kliniken einen Eigenanteil von zehn Prozent leisten. Ebenso wie in der Altenpflege sind auch für die Krankenhäuser finanzielle Anreize für mehr Ausbildungsplätze vorgesehen.
Koalition will Pflegenotstand durch Sofort-Programm beenden
tagesschau 17:00 Uhr, 23.05.2018, Kirsten Girschick, ARD Berlin
Das Sofortprogramm soll Spahn zufolge Anfang kommenden Jahres in Kraft treten. Zusätzlich wollen Spahn und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sowie Bundesfamilienministerin Franziska Giffey gemeinsam mit Gewerkschaften und Arbeitgebern über weitere Schritte gegen die Personalnot in der Pflege beraten.
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