Schulkinder stehen bei der Einschulungsfeier in einer Grudschule.

Statistisches Bundesamt So viele Schulanfänger wie seit 20 Jahren nicht mehr

Stand: 13.11.2023 10:54 Uhr

In Deutschland wurden 2023 so viele Kinder eingeschult wie seit 20 Jahren nicht mehr. Ein Grund ist die Zuwanderung aus der Ukraine. 830.600 Kinder haben mit der Schule begonnen - 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Rund 830.600 Kinder sind im laufenden Schuljahr eingeschult worden - so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die Zahl stieg nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden im Vorjahresvergleich um 2,1 Prozent. Das bedeutet, dass etwa 17.000 mehr Kinder eingeschult wurden als 2022. Der Grund seien höhere Geburtenzahlen und die verstärkte Zuwanderung vor allem aus der Ukraine.

Einschulungen im Schuljahr 2023/2024
Land Anzahl Veränderung gegenüber
Vorjahr in %
Baden-Württemberg 111.200 6,9
Bayern 131.600 2,1
Berlin 38.200 0,5
Brandenburg 25.800 1,5
Bremen 7.100 5,6
Hamburg 19.200 1,6
Hessen 61.500 2,2
Mecklenburg-Vorpommern 14.800 -0,6
Niedersachsen 80.900 0,7
Nordrhein-Westfalen 183.500 1,5
Rheinland-Pfalz 40.900 0,3
Saarland 9.200 6,0
Sachsen 39.000 -
Sachsen-Anhalt 19.800 1,1
Schleswig-Holstein 28.500 2,3
Thüringen 19.400 -0,7
Quelle: Statistisches Bundesamt

Stärkster Anstieg in Baden-Württemberg

In fast allen Bundesländern wurde der Anstieg registriert - am höchsten war er demnach in Baden-Württemberg (plus 6,9 Prozent) und im Saarland (plus 6,0 Prozent). Schon im vorangegangenen Schuljahr waren die Zahlen stark angestiegen und lagen nun nochmals höher. Zuletzt waren im Schuljahr 2003/2004 mehr Kinder eingeschult worden.

Bei der Einschulung in diesem Jahr waren 51,2 Prozent der Kinder Jungen und 48,8 Prozent Mädchen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der überwiegende Teil der Kinder (93,5 Prozent) begann seine Schullaufbahn an einer Grundschule. 3,1 Prozent seien an Förderschulen eingeschult worden, 2,5 Prozent an Integrierten Gesamtschulen und 0,9 Prozent an Freien Waldorfschulen.

Mehr Kinder insgesamt, mehr Kinder aus der Ukraine

Zum Hintergrund des Anstiegs erklärte das Bundesamt, dass Ende 2022 im Vorjahresvergleich in Deutschland insgesamt 4,2 Prozent mehr Fünf- bis Siebenjährige lebten. Bei den Kindern mit deutscher Staatsangehörigkeit habe der Anstieg 1,3 Prozent betragen, bei denen mit ausländischer Staatsangehörigkeit 21,3 Prozent - ein Großteil von ihnen komme aus der Ukraine. Der genaue Anteil ukrainischer Kinder an den eingeschulten Kindern könne nicht beziffert werden.