Eine Seniorin bekommt im Impfzentrum des Landkreises Kassel eine Impfung gegen Covid-19.

Fehlende Einzeldosen Erheblicher Aufwand bei Corona-Impfungen befürchtet

Stand: 05.09.2023 07:26 Uhr

Der neue BioNTech-Impfstoff soll besser vor aktuellen Corona-Varianten schützen. Ausgeliefert wird er allerdings nach wie vor in Fläschchen mit sechs Dosen. Hausärzte warnen deshalb vor einem "organisatorischen Overkill" in Praxen.

Der Deutsche Hausärzteverband befürchtet in den kommenden Monaten laut einem Medienbericht einen erheblichen Aufwand in Arztpraxen bei der Durchführung von Corona-Impfungen. Vize-Verbandsvorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth nannte es gegenüber dem "Spiegel" ärgerlich, dass es den angepassten Impfstoff nicht als Einzeldosis gebe. Sie bezog sich dabei auf den erst vor wenigen Tagen von der EU-Kommission zugelassenen weiterentwickelten Impfstoff von BioNTech/Pfizer.

"Wir werden wieder im organisatorischen Overkill enden, wenn wir jedes Mal, wenn eine BioNTech-Impfung notwendig ist, entweder schnell fünf weitere Impflinge organisieren, die Impfung verschieben oder fünf Impfdosen wegschmeißen müssen", sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende.

BioNTech plant auch Einzeldosen

Der Impfstoff, Comirnaty XBB.1.5, wird weiterhin in Fläschchen ausgeliefert, die sechs Dosen enthalten. Diese müssen zeitnah verabreicht werden, sonst droht der Impfstoff seine Wirkung zu verlieren.

Wie der "Spiegel" weiter berichtete, teilte BioNTech dem Medium gegenüber mit, dass derzeit Vorbereitungen liefen, auch Einzeldosen des angepassten Impfstoffs auf den Markt zu bringen. Wann diese in Deutschland verfügbar sein könnten, stehe aber noch nicht fest. "Wir verstehen den Wunsch der Ärztinnen und Ärzte", wurde das Unternehmen zitiert.

Bei dem Impfstoff geht es um ein auf die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasstes Präparat, das besser vor aktuell kursierenden Varianten schützen soll. Die Ständige Impfkommission in Deutschland empfiehlt Auffrischimpfungen mittlerweile nur noch bestimmten Gruppen, vorzugsweise im Herbst. Dazu gehören etwa Menschen ab 60, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten.

Auch andere Hersteller haben angepasste Impfstoffe entwickelt. Das Unternehmen Moderna plane, seinen angepassten Covid-Impfstoff "rechtzeitig zur hiesigen Impfsaison in Deutschland" als Einzeldosen zur Verfügung zu stellen, zitierte der "Spiegel" eine Sprecherin von Moderna in Deutschland. Die Zulassung in der EU sei beantragt, stehe aber noch aus.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Bayern 2 Nachrichten am 05. September 2023 um 06:00 Uhr.