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Trockenheit und Stürme Zweithöchste Waldbrand-Warnstufe in Griechenland

Stand: 07.04.2024 17:53 Uhr

Durch Trockenheit und außergewöhnlich hohe Temperaturen hat es in den vergangenen Tagen bereits Dutzende kleinere Brände in Griechenland gegeben. Nun könnte ein Sturm die Flammen weiter anfachen, warnen die Behörden.

Nach mehr als fünf Wochen ohne Regen sind in Griechenland am Wochenende zahlreiche Brände ausgebrochen. Allein am Samstag zählte die Feuerwehr mehr als 70 Buschbrände und Feuer auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die meisten davon brachen auf Kreta und in Mittelgriechenland aus. Sie konnten unter Kontrolle gebracht werden, wie die Feuerwehr mitteilte.

Ein Mann sei auf Kreta jedoch beim Versuch, sein Haus in der Nähe des kleinen Hafens von Ierapetra zu schützen, ernsthaft verletzt worden, berichtete der griechische Rundfunk (ERT).

Stürme könnten Feuer anfachen

Nun erwarten Meteorologen allerdings Stürme mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometer pro Stunde, was die Brandgefahr "extrem" erhöhe, erklärte das griechische Katastrophenschutzministerium. In der Region um Athen, im Zentrum des Landes, auf den Kykladeninseln sowie der beliebten Urlaubsinsel Kreta gelte daher ab sofort die Warnstufe vier von fünf.

Nach Angaben des Nationalen Observatoriums in Athen verzeichnete Griechenland in diesem Winter eine durchschnittliche Rekordtemperatur von 11,8 Grad Celsius. Das Observatorium hat vor einer besorgniserregenden Dürre gewarnt.

Besonders im April wurden für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Temperaturen gemessen - in Chania auf Kreta kletterte das Thermometer am Dienstag auf 31 Grad Celsius. Wie viele Mittelmeerländer litt auch Griechenland im vergangenen Sommer unter mehreren extremen Hitzewellen, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen. Durch den Klimawandel nimmt die Zahl und die Intensität von Hitzewellen zu.

Klimawandel lässt Waldbrand-Saison früher beginnen

Vergangenes Jahr hatten in Griechenland zudem Waldbrände, die zum Teil wochenlang tobten, große Schäden angerichtet. Betroffen war unter anderem die Touristeninsel Rhodos. Dort mussten Hotels und Ferienanlagen evakuiert und rund 20.000 Urlauber sowie Einheimische in Sicherheit gebracht werden. Auch im Nationalpark Dadia im Nordosten des Landes brannten gewaltige Flächen ab. Insgesamt wurden fast 175.000 Hektar Land von Feuer zerstört.

Experten gehen davon aus, dass wegen des Klimawandels auch die Waldbrand-Saison jedes Jahr früher beginnt - bislang begann sie in der Regel Anfang Mai.