US-Außenminister Antony Blinken

Krieg in der Ukraine USA werfen Russland Kriegsverbrechen vor

Stand: 23.03.2022 20:19 Uhr

US-Außenminister Blinken hat Russland offiziell Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen. Es gebe "zahlreiche glaubwürdige Berichte über wahllose Angriffe" auf Zivilisten, auf Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser.

Die US-Regierung hat nach Angaben von Außenminister Antony Blinken konkrete Hinweise auf Kriegsverbrechen der russischen Truppen in der Ukraine. "Wir sind auf Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen zu der Einschätzung gelangt, dass Mitglieder der russischen Streitkräfte in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen haben", teilte Blinken mit. "Unsere Einschätzung stützt sich auf eine sorgfältige Prüfung der verfügbaren Informationen aus öffentlichen und geheimdienstlichen Quellen."

Angriffe auf Schulen, Krankenhäuser, Wohnblocks

In Blinkens Mitteilung hieß es, der russische Präsident Wladimir Putin habe "unerbittliche Gewalt entfesselt, die in der gesamten Ukraine zu Tod und Zerstörung geführt hat". Die US-Regierung habe zahlreiche glaubwürdige Berichte über gezielte Angriffe auf Zivilisten sowie über andere Gräueltaten erhalten.

"Die russischen Streitkräfte haben Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser, wichtige Infrastrukturen, zivile Fahrzeuge, Einkaufszentren und Krankenwagen zerstört, wobei Tausende unschuldiger Zivilisten getötet oder verwundet wurden." Bei vielen dieser Angriffsziele sei eindeutig zu erkennen gewesen, dass sie von Zivilisten genutzt würden. Als Beispiele nannte Blinken russische Angriffe auf die Zivilbevölkerung belagerter Städte wie Mariupol.

Biden nennt Putin "mörderischen Diktator"

Blinken hatte Russland am vergangenen Donnerstag bereits Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen, dies aber als seine persönliche Meinung bezeichnet. Am Mittwoch hatte Biden Putin als "Kriegsverbrecher" und als "mörderischen Diktator" bezeichnet. Seine Sprecherin Jen Psaki hatte danach gesagt, er habe "aus seinem Herzen" gesprochen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. März 2022 um 21:00 Uhr.