Karte mit Russland, Oblast Samara, der Stadt Tschapajewsk, der Ukraine und der Hauptstadt Kiew

Detonation an Brücke Explosion legt Zugverkehr in russischer Region lahm

Stand: 04.03.2024 18:58 Uhr

In der russischen Region Samara ist eine Eisenbahnbrücke durch eine Explosion offenbar schwer beschädigt worden. Der Zugverkehr ist nach russischen Angaben eingestellt. Hinter dem Vorfall könnte die Ukraine stecken.

Bei einer Explosion in der südwestrussischen Region Samara an der Wolga ist nach russischen Angaben eine Eisenbahnbrücke beschädigt worden. "Tote und Verletzte gibt es nicht", teilte der Geheimdienst FSB der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Das Gelände rund um die Brücke wurde demnach von Sicherheitskräften abgesperrt.

Der Vorfall sei durch "das Eingreifen nicht autorisierter Personen" verursacht worden, erklärte die regionale Eisenbahngesellschaft. Der Zugverkehr zwischen der Stadt Tschapajewsk und dem Vorort Swjesda wurde eingestellt.

Offenbar detonierte ein Sprengsatz

Als Ursache der Explosion gilt ersten Informationen nach ein Sprengsatz. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR bestätigte am Nachmittag die Sprengung. Ohne direkt die Verantwortung für die Aktion zu übernehmen, bezeichnete der HUR die Brücke als militärisch wichtiges Infrastrukturobjekt.

Russland habe die Bahnstrecke genutzt, "um militärisches Material zu transportieren, insbesondere Sprengstoff, der in der Polimer-Fabrik in der Stadt Tschapajewsk hergestellt wurde", erklärte der HUR weiter. Die Brücke werde für "eine lange Zeit" außer Betrieb sein, fügte der Geheimdienst hinzu.

Chemiefabrik in Tschapajewsk

Tschapajewsk ist eine Industriestadt mit etwa 70.000 Einwohnern. Als wichtigstes Unternehmen in der Stadt gilt eine Chemiefabrik, die auch mit der Herstellung von Sprengstoffen befasst ist. Tschapajewsk liegt etwa 1.000 Kilometer von der Ukraine entfernt, gegen die Russland seit mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg führt.

Russland hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von Angriffen auf seine Industrie- und Logistikinfrastruktur gemeldet, für die es die Ukraine verantwortlich machte.

In einer vorherigen Version des Artikels hieß es, die Ukraine habe die Eisenbahnbrücke beschädigt. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR bestätigte jedoch lediglich, dass es eine Sprengung gegeben habe - die Verantwortung dafür übernahm der Geheimdienst nicht. Der Text wurde entsprechend korrigiert.

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Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. März 2024 um 15:00 Uhr.