Ein Mann sammelt mit Kanistern Wasser aus einer Wasserpumpe in Kiew (31. Oktober 2022).

Nach russischem Beschuss Wasserversorgung in Kiew läuft wieder

Stand: 01.11.2022 11:40 Uhr

Nachdem russischer Beschuss erneut Schäden an der ukrainischen Infrastruktur hinterlassen hatte, ist die Wasserversorgung in der Hauptstadt Kiew wiederhergestellt. Trotzdem kommt es laut Bürgermeister Klitschko immer wieder zu Ausfällen.

Nach erneuten russischen Raketenangriffen auf Kiew ist die Wasser- und Stromversorgung in der ukrainischen Hauptstadt wieder intakt. "Die Wasserversorgung der Häuser der Kiewer Bürger wurde vollkommen wiederhergestellt", teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Auch die Stromversorgung funktioniere wieder. Trotzdem komme es zu Ausfällen, weil das Defizit im Energiesystem nach den "barbarischen Angriffen des Aggressors" beträchtlich sei.

Am gestrigen Abend hatte Klitschko mitgeteilt, dass es an 40 Prozent der Verbrauchsstellen noch kein Wasser gegeben habe und rund 250.000 Wohnungen ohne Strom seien. Er hatte da bereits eine Besserung der Lage in Aussicht gestellt, kündigte aber auch Stromsparmaßnahmen an.

"Einer der massivsten Beschüsse unseres Territoriums"

Nach Angaben der ukrainischen Armee hatte Russland zuvor 55 Marschflugkörper und Dutzende weitere Geschosse auf die Ukraine abgefeuert. Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowitsch nannte die Bombardements "einen der massivsten Beschüsse unseres Territoriums durch die Armee der Russischen Föderation". Wegen der auch dank Lieferungen des Westens verbesserten Flugabwehr der Ukraine seien die Zerstörungen aber "nicht so entscheidend, wie sie hätten sein können".

Klitschko hob auf Twitter zudem die Rolle des Flugabwehrsystems Iris-T hervor, das die Ukraine von Deutschland erhalten hatte. Demnach seien durch die Abwehr 16 russische Raketen abgefangen worden.

Russische Vergeltung für Drohnen-Beschuss

Die russischen Angriffe galten auch als Antwort auf den Drohnen-Beschuss der russischen Schwarzmeerflotte auf ihrem Stützpunkt in Sewastopol auf der Halbinsel Krim. "Teils ist das so. Aber das ist auch nicht alles, was wir hätten tun können", sagte der russische Präsident Wladimir Putin vor Journalisten auf die Frage, ob die Angriffe eine Vergeltung für den Drohnen-Beschuss der Kriegsschiffe gewesen sei.

Seit ein paar Wochen greift die russische Armee gezielt Energie-Infrastruktur in der Ukraine an. Dabei wurden nach ukrainischen Angaben im vergangenen Monat rund ein Drittel ihrer Elektrizitätswerke zerstört. Die Bürgerinnen und Bürger wurden daher aufgerufen, so viel Energie zu sparen wie möglich.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.