Ein Mitarbeiter der Internationalen Atomenergieagentur (Archiv).

Behauptungen zu "schmutziger Bombe" IAEA beginnt Inspektionen in der Ukraine

Stand: 01.11.2022 07:07 Uhr

Die Internationale Atomenergieagentur beginnt in der Ukraine mit Untersuchungen zu einer "schmutzigen Bombe". Nach russischen Behauptungen, die Ukraine arbeite an einer solchen Waffe, hatte Kiew um eine Inspektion gebeten.

Die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) hat nach russischen Behauptungen, Kiew wolle eine "schmutzige Bombe" einsetzen, mit ihren geplanten Inspektionen in der Ukraine begonnen. Die Inspekteure sollten ihre Arbeit schon bald beenden, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Die Inspektionen finden demnach auf Einladung ukrainischer Behörden statt.

Überprüft werden den Angaben zufolge zwei Standorte, an denen nach russischen Vorwürfen an einer "schmutzigen Bombe" gearbeitet werde, um mögliche nicht deklarierte nukleare Aktivitäten und Materialien aufzuspüren. Grossi will noch in dieser Woche über die Ergebnisse der Kontrollbesuche berichten.

Scholz: Russische Anschuldigungen "haltlos"

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, an einer nuklear verseuchten Bombe zu arbeiten. Die Regierung in Kiew wolle "die Spuren des Baus einer 'schmutzigen Bombe' verwischen". Er wisse auch in etwa, wo der Bau stattfinde. Die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer weisen die russischen Anschuldigung vehement zurück. Kiew warnt, Russland könnte selber den Einsatz einer derartigen Waffe planen.

Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete während eines Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die russischen Behauptungen als haltlos. Der Bundeskanzler sei sich mit dem ukrainischen Präsidenten einig gewesen, dass die unabhängigen Untersuchungen der IAEA hieran jeden Zweifel beseitigen würden, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

Bei einer "schmutzigen Bombe" handelt es sich um einen konventionellen Sprengkörper, der bei seiner Explosion radioaktives, chemisches oder biologisches Material freisetzt. Im Unterschied zu einer Atombombe kommt es zu keiner nuklearen Kettenreaktion.

Die IAEA kontrolliert regelmäßig zivile Nuklearanlagen in der Ukraine und auf der ganzen Welt, um sicherzustellen, dass kein spaltbares Material für militärische Zwecke missbraucht wird.