Polens Regierungschef Tusk und Griechenlands Regierungschef Mitsotakis (v.r., Archivbild)

Polen und Griechenland Gemeinsamer EU-Luftabwehrschirm gefordert

Stand: 24.05.2024 06:00 Uhr

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben Polen und Griechenland die EU zur Errichtung eines gemeinsamen Luftabwehrschirms zum Schutz der europäischen Länder aufgefordert.

Griechenland und Polen fordern die Europäische Union zu einer gemeinsamen Luftabwehr auf. "Ich habe zusammen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Mitsotakis einen Brief an die Europäische Kommission geschickt, in dem es um eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik geht", sagte Polens Regierungschef Tusk dem Sender TVP Info.

Die EU-Staaten sollten aufhören, bei der Entwicklung ihrer Luftabwehrsysteme miteinander zu konkurrieren und stattdessen zusammenarbeiten. "Europa wird so lange sicher sein, wie der Himmel über ihm sicher ist", erklärten Tusk und Mitsotakis. Ein solcher Luftabwehrschirm müsse ein Projekt sein, das auf die "große Verwundbarkeit unserer Sicherheit" reagiere.

Von der Leyen unterstützt Vorstoß

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstützte den Vorstoß. "Wir brauchen weniger Zersplitterung und gemeinsame Projekte. Zum Beispiel einen Luftverteidigungsschild, wie er von Kyriakos Mitsotakis und Donald Tusk vorgeschlagen wurde", schrieb sie auf X.

"Nur ein starkes, geeintes Europa, das eine gemeinsame Verteidigungspolitik verfolgt, wird in der Lage sein, einen Krieg zu verhindern", sagte Tusk. "Wir bereiten uns auf den Krieg vor, nicht damit dieser Krieg stattfinden wird, sondern damit er nicht stattfindet."

Vorschlag soll bei Gipfel im Juni zur Sprache kommen

Für Polen ist die Bedeutung der Luftabwehr seit des russischen Überfalls auf die Ukraine gestiegen. Mehrere Raketen sind bislang in den polnischen Luftraum eingedrungen.

Tusk und Mitsotakis wollen sich auf dem nächsten Gipfeltreffen der 27 Mitgliedstaaten im Juni für ihren Vorschlag einsetzen. Im Zuge russischer Angriffe auf die Ukraine waren russische Raketen oder Marschflugkörper bereits mehrfach kurzzeitig in den Luftraum der EU- und NATO-Mitglieder Polen und Rumänien eingedrungen, beides Nachbarstaaten der Ukraine.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 24. Mai 2024 um 04:58 Uhr.