Feldhamster

EU zu bedrohten Pflanzen und Tieren "Artenvielfalt ist unsere Lebensversicherung"

Stand: 29.09.2020 10:26 Uhr

Feldhamster, Biene, Luchs - mehr als 30.000 Arten sind vom Aussterben bedroht. Zeit zum Handeln auf höchster Ebene, sagt die EU-Kommission. Gemeinsam mit Deutschland initiiert sie eine Verpflichtung zum Artenschutz.

Von Antje Passenheim, ARD-Studio New York

Der Schutz von Tieren und Pflanzen wird zur Chefsache. Mehrere Anläufe zur Rettung der biologischen Vielfalt verliefen im Sande. Jetzt nehmen die Staats- und Regierungschefs die Sache in die Hand - eine starke Kampfansage an die weitere Zerstörung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mahnt: "Nun ist die Zeit zum Handeln."

Die war eigentlich schon die ganze Zeit da. Doch Deutschland und die EU initiierten jetzt eine Selbstverpflichtung. "Alle Teile der Regierung müssen bei dieser Aufgabe zusammenarbeiten - zusammen mit den Bürgern, der Industrie, den Bauern und Fischern. Wir wollen eine echte Bewegung für den Wandel", so von der Leyen.

Plastikfreie Ozeane bis 2050

Unter anderem verpflichten sich die Staats- und Regierungschefs dazu, den Plastikmüll aus den Ozeanen spätestens bis zum Jahr 2050 zu beseitigen. Staatliche Subventionen, die das Klima schädigen, sollen eingestellt werden. Banken und Wirtschaftsunternehmen sollen hingegen Anreize bekommen, um den Schutz der biologischen Vielfalt zu unterstützen.

Mehr als 70 Länder haben schon unterschrieben. Neben Bundeskanzlerin Merkel unterzeichneten Frankreichs Staatschef Macron sowie Großbritanniens Premierminister Johnson den Aufruf. Doch entscheidende Staaten wie die USA, China, Indien oder Russland fehlen auf der Liste.

"Intakte Natur hat die Kraft zu heilen"

"Artenvielfalt ist unsere Lebensversicherung", betonte Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Sie garantiere saubere Luft, Wasser und Nahrungsmittel. Sie garantiere auch Arbeitsplätze. "Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Eine intakte Natur schützt vor Krankheiten und hat die Kraft zu heilen", so die Ministerin.

Deutschland werde mit 35 Millionen Euro mehrere UN-Initiativen für die Länder unterstützen, die den Weg aus der Corona-Krise nutzen, um den Naturschutz zu verbessern. Am Mittwoch wird Kanzlerin Merkel beim UN-Gipfel zum Artenschutz sprechen.