Kohlekraftwerk Niederaußem

Weltwetterorganisation Treibhausgase auf Rekordniveau

Stand: 25.11.2019 17:17 Uhr

Die Weltwetterorganisation schlägt Alarm: Immer mehr klimaschädliche Treibhausgase sind in der Atmosphäre messbar. Neben der CO2-Konzentration steigt auch der Anteil des Methans auf einen Rekordwert.

In der Atmosphäre befinden sich den Vereinten Nationen zufolge so viele Treibhausgase wie noch nie zu Lebzeiten des Menschen. Messungen von Klimaforschern hätten Rekordwerte von Kohlendioxid, Methan und anderen schädlichen Gasen für das Jahr 2018 ergeben, erklärte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, in Genf. "Es ist durchaus erwähnenswert, dass die Erde eine vergleichbare Kohlendioxid-Konzentration zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren erlebt hat", sagte der Chef der UN-Behörde.

Laut dem jährlichen Treibhausgas-Bulletin der WMO ist die CO2-Konzentration binnen eines Jahres von 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen) auf einen Rekordwert von 407,8 ppm gestiegen. Die Konzentration des ebenfalls sehr klimaschädlichen Methans stieg demnach auch auf Rekord-Niveau und liegt nun um 259 Prozent über dem Niveau der vorindustriellen Zeit.

Petteri Taalhas, Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO) bei der Vorstellung des jährlichen Treibhausgas-Bulletins.

Petteri Taalhas, Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO) bei der Vorstellung des jährlichen Treibhausgas-Bulletins.

CO2 weiter am bedeutendsten, deutlicher Anstieg bei Methan

Kohlendioxid, das aus der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle stammt, sei global weiterhin das bedeutendste Treibhausgas. Auch das Verbrennen und Abholzen der tropischen Regenwälder trage wesentlich zur CO2-Konzentration bei. Methan, das unter anderem bei der Rinderzucht frei wird, gehört zu den Gasen, deren Anstieg sich in den vergangenen Jahren beschleunigt hat. Ein Plus gibt es zudem bei den Stickoxiden. Hier sei der massive Gebrauch von Dünger ein Grund für den Anstieg.

Die Entwicklung bedeute, dass künftige Generationen mit ernsten Folgen des Klimawandels wie höheren Temperaturen, mehr Extremwetterereignissen und steigendem Meeresspiegel konfrontiert seien, hieß es von der WMO. "Es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Trends, geschweige denn einen Rückgang der Treibhausgas-Konzentrationen, trotz aller Zusagen im Pariser Klimaabkommen", kritisierte WMO-Generalsekretär Taalas. Die Staaten müssten endlich handeln und ihren Ehrgeiz im Interesse des künftigen Wohlergehens der Menschheit steigern.

Forderung nach globalen Lösungsansätzen

Taalas betont die Notwendigkeit globaler Lösungsansätze für die Reduzierung des weltweiten Treibhausgasausstoßes. "Weder die Europäische Union noch die USA, noch China können das Problem alleine lösen; es müssen sich alle Länder beteiligen", so der Generalsekretär weiter.

Als positiv bewertete die Organisation, dass die Klima-Diskussion so ernsthaft wie noch nie geführt werde, hieß es. Außerdem sei der Druck auf die Politik hoch, Lösungen zu finden. Gleichzeitig müsse die Reduzierung von Treibhausgasemissionen beschleunigt werden, so Taalas weiter.

Vom 2. bis 13. Dezember treffen bei der UN-Klimakonferenz in Madrid Vertreter aus 200 Ländern zusammen. Ursprünglich sollte die Konferenz in Chile stattfinden, wurde jedoch wegen anhaltender politischer Unruhen Anfang November abgesagt und nach Spanien verlegt. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete B5 aktuell am 25. November 2019 um 12:33 Uhr.