Zerstörte Gebäude und eine eingestürzte Brücke im Ort Lumajang auf der Insel Java nach dem Ausbruch des Vulkans Semeru. | AP

Indonesien Mindestens 14 Tote nach Vulkanausbruch

Stand: 05.12.2021 14:57 Uhr

Durch den Vulkanausbruch auf der indonesischen Insel Java sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 50 wurden verletzt. Rettungskräfte suchen noch immer nach weiteren Opfern.

Nach dem Ausbruch des Vulkans Semeru auf der indonesischen Insel Java ist die Zahl der Todesopfer auf 14 angestiegen. Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde zufolge wurden mehr als 50 Menschen verletzt. Mehr als 40 von ihnen erlitten demnach schwere Brandwunden. Zehn verschüttete Menschen seien gerettet worden.

Der Vulkan hatte bei seinem Ausbruch am Samstag Asche und eine große Rauchwolke ausgestoßen, die umliegende Dörfer auf der Insel Java verdunkelte und Tausende Anwohner in die Flucht trieb. Glühende Lava floss bis zu 800 Meter weit vom Kraterrand.

Rettungskräfte bringen Anwohner in Sicherheit

Auf einem von der Katastrophenschutzbehörde verbreiteten Video waren Kinder und Erwachsene zu sehen, die schreiend wegrannten. Als die Lava erste Dörfer erreichte und eine Brücke im Bezirk Lumajang in Ost-Java zerstörte, schickte die Behörde Rettungskräfte los, um Anwohner in Sicherheit zu bringen. Mindestens 1300 Menschen kamen in Notunterkünften in Moscheen, Schulen und Gemeindehäusern unter. In einem Umkreis von fünf Kilometern um den Vulkan wurde eine Sperrzone eingerichtet.

Wegen heißer Aschewolken mussten die Rettungsarbeiten vorübergehend ausgesetzt werden, wie der Sender Metro TV berichtete. Der Einsatz werde zudem durch dicken Schlamm und den Einsturz der Brücke zwischen zwei Distrikten erschwert, sagte der Leiter des Nationalen Katastrophenschutzes, Abdul Muhari. "Der Schlamm ist so dick, dass selbst Fahrzeuge mit Vierradantrieb kaum durchkommen", sagte er weiter.

Der Vulkan Semeru spuckt eine kilometerhohe Aschewolke. | AFP

Der Vulkan Semeru spuckt eine kilometerhohe Aschewolke. Bild: AFP

Seit Freitag ein Grollen zu hören

Der Chef des Distrikts Lumajang, Thoriqul Haq, sagte, seit Freitag sei ein Grollen aus dem Vulkan zu hören gewesen. "Nun ist es finster in den Dörfern", sagte er dem Sender Kompas TV.

Der fast 3700 Meter hohe Vulkan ist der höchste Berg auf Java und liegt im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru im Osten von Indonesiens bevölkerungsreichster Insel. Er ist seit Dezember 2020 wieder verstärkt aktiv.

Die Warnstufe für den Semeru war seit einem Ausbruch im Dezember vergangenen Jahres unverändert auf der zweithöchsten Stufe geblieben. Auch damals waren Dörfer mit grauer Asche bedeckt worden und Tausende Menschen geflohen.

Indonesien hat rund 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.

Die Karte zeigt Indonesien mit Java und dem Vulkan Semeru

Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 04. Dezember 2021 um 16:00 Uhr.