Die Flagge des Iran weht im Wind.

Rakete der Revolutionsgarde Iran schickt weiteren Satelliten ins All

Stand: 20.01.2024 14:37 Uhr

Der Iran hat nach eigenen Angaben einen Kommunikationssatelliten ins All befördert - so hoch wie nie zuvor. Angeblich sollen damit Wetterdaten gesammelt werden. Doch die USA fürchten militärische Ziele.

Der Iran hat nach eigenen Angaben erfolgreich einen weiteren Satelliten ins All geschickt. Der Satellit "Soraja" sei mit einer dreistufigen Rakete in eine Erdumlaufbahn in 750 Kilometern Höhe gebracht worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Der Start gehöre zum Raumfahrtprogramm der iranischen Revolutionsgarde.

Eine unabhängige Bestätigung des angeblich erfolgreichen Starts gab es zunächst nicht. Wenn der Bericht stimmt, ist es die am weitesten entfernte Erdumlaufbahn, in die der Iran je einen Satelliten gebracht hat. "Soraja" ist nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa ein Kommunikationssatellit.

USA kritisieren Starts als Verstoß gegen UN-Resolution

Die Islamische Republik hat bereits mehrere Satelliten in den Weltraum befördert, um nach eigenen Angaben Daten über Wetter, Naturkatastrophen und Landwirtschaft zu gewinnen. In der Vergangenheit betonte das Land, damit keine militärischen Ziele, sondern rein zivile Zwecke zu verfolgen.

Genau das befürchten aber die USA, die die Satellitenstarts als Verstoß gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats bezeichnet haben. Die Weiterentwicklung des iranischen Raketenprogramm könnte auch militärischen ZWecken dienen. Die US-Regierung forderte die iranische Regierung auf, von Aktivitäten abzusehen, an denen ballistische Raketen beteiligt sind, die Atomwaffen transportieren können. UN-Sanktionen im Zusammenhang mit dem iranischen Programm für ballistische Raketen liefen im Oktober aus.

Mächtige Revolutionsgarde

Die Revolutionsgarde, mit vollem Namen "Armee der Wächter der Islamischen Revolution", bildet zusammen mit der Armee die iranische Streitmacht. Sie gilt als mächtigste Stütze der Islamischen Republik und als weitaus schlagfertiger als die reguläre Armee: Sie verfügt über ein eigenes Heer, eine Luftwaffe und Marine.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtet Deutschlandfunk am 20. Januar 2024 um 12:14Uhr.