Explosion in Damaskus Angriff auf iranische Botschaft in Syrien
In Damaskus ist bei einem Angriff ein Konsulatsgebäude des Irans zerstört worden. Mehrere Menschen starben. Unter den Toten sind auch zwei Generäle der Revolutionsgarden. Der Iran macht Israel verantwortlich.
Bei einer Explosion unmittelbar neben der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mehrere Menschen getötet worden. Außenminister Faissal Mekdat sprach nach einem Treffen mit dem iranischen Botschafter Hossein Akbari von mehreren Toten.
Nach Angaben der iranischen Revolutionsgarde wurden sieben ihrer Mitglieder getötet. Unter ihnen seien auch die beiden Brigadegeneräle Mohammad Resa Sahedi und sein Stellvertreter Mohammad Hadi Hadschi, teilten die Revolutionsgarden mit. Sahedi soll als einer der Generäle der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) für Einsätze in Syrien und im Libanon verantwortlich gewesen sein, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim.
Irans Botschafter kündigt Reaktion an
Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian machte Israel für die Zerstörungen und Toten auf dem Gelände der Botschaft verantwortlich. Laut syrischen und iranischen Medien sollen die Luftangriffe "aus der Richtung" der von Israel besetzten Golanhöhen ausgeführt worden sein. Israels Armee kommentierte die Berichte zunächst nicht.
Bilder in sozialen Medien zeigten starken Rauch und Trümmer neben dem Hauptgebäude der iranischen Botschaft. Laut dem iranischen Staatsfernsehen befand sich im Erdgeschoss des betroffenen Gebäudeteils die Residenz des Botschafters Hussein Akbari. Der Diplomat und seine Familie seien jedoch unversehrt, hieß es. Er kündigte eine "scharfe" Reaktion an.
Israel bombardiert wiederholt Ziele in Syrien
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die libanesische Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Seit Beginn des Kriegs gegen die Hamas im Gazastreifen vor knapp sechs Monaten haben die Angriffe zugenommen. Bereits am Sonntag wurden Ziele bei Damaskus bombardiert.
Am Freitag waren bei schweren Luftangriffen im Nordwesten Syriens in der Provinz Aleppo mehr als 50 Menschen getötet worden. Der Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge waren die meisten Opfer syrische Militärangehörige. Auch Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz seien unter den Opfern gewesen, hieß es.
Im Dezember wurde ein General getötet
Ende Dezember wurde bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes Mitglied der Revolutionsgarden, in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet.
Irans Revolutionswächter reagierten Mitte Januar mit massiven Raketenangriffen als Vergeltung auf Ziele in Syrien und im Irak. Die Raketen flogen rund 1.200 Kilometern weit. Dies wurde von Beobachtern auch als klares Signal an Israel gedeutet. Es wäre in etwa die gleiche Entfernung, die Raketen vom Westen des Landes aus benötigen, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen.