Ein chinesisches Patrouillenboot kreuzt nahe einem Boot mit japanischer Flagge vor einer der Senkaku-Inseln.

Wegen umstrittener Inselgruppe "Heißer Draht" zwischen Peking und Tokio

Stand: 16.05.2023 20:10 Uhr

Im Ostchinesischen Meer kommt es wegen einer Inselgruppe immer wieder zu Spannungen zwischen China und Japan. Um künftig militärische Zusammenstöße zu vermeiden, wurde jetzt eine Hotline zwischen beiden Staaten eingerichtet.

Japan und China haben erstmals über eine neu geschaffene Militär-Hotline miteinander gesprochen. Diesen "Heißen Draht" hatten beide Länder seit mehr als zehn Jahren einrichten wollen. Die Hotline soll helfen, militärische Zusammenstöße im Ostchinesischen Meer zu vermeiden. Die von Japan kontrollierte Inselgruppe Senkaku wird auch von China - dort heißt sie Diaoyu - beansprucht.

Karte mit China, Taiwan, Japan und den Senkaku-Inseln

Karte mit China, Taiwan, Japan und den Senkaku-Inseln

Kommunikationskanal zum Erhalt des Friedens

Der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada und sein chinesischer Kollege Li Shangfu sprachen rund 20 Minuten über den "Heißen Draht" miteinander, wie das japanische Verteidigungsministerium mitteilte. Beide Minister hätten die Wichtigkeit eines Kommunikationskanals für See- und Luftfahrt betont, um Vertrauen aufzubauen.

Peking bestätigte das Telefonat und erklärte, der neue Kommunikationskanal trage zum "Erhalt von regionalem Frieden und Stabilität" bei.

Bereits im November vergangenen Jahres hatten nach Informationen des Portals "the japan times" der japanische Premier Fumio Kishida und der chinesische Staatspräsident Xi Jinping bei einem Treffen in Bangkok eine entsprechende Hotline angekündigt.

Chinesische Kriegsschiffe vor japanischer Küste

Bei den Inseln im Ostchinesischen Meer kommt es häufig zu militärischen Begegnungen, chinesische Kriegsschiffe kreuzen zudem oft vor japanischen Küsten, und auch gemeinsame russisch-chinesische Manöver beunruhigen Japan, das öffentlich gegen die Präsenz chinesischer Schiffe nahe der Inselgruppe und in weiteren Regionen protestiert hatte. Hamada sagte, eine ehrliche Kommunikation sei wichtig, gerade wenn die Beziehungen nicht so gut seien.

Als zweit- und drittgrößte Volkswirtschaften der Welt sind China und Japan wichtige Handelspartner und unterhalten seit mehr als 50 Jahren diplomatische Beziehungen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 03. April 2023 um 17:35 Uhr.