Ein niedergebrantes Waldstück im Amazonas-Gebiet in Brasilien.

Brasilien erhält deutsche Hilfe 200 Millionen Euro für den Regenwald

Stand: 30.01.2023 21:17 Uhr

Unter Ex-Präsident Bolsonaro wurde Brasiliens Regenwald noch schneller abgeholzt. Um ihn zu schützen, gibt Deutschland nun 200 Millionen Euro. Kanzler Scholz wurde derweil vom neuen Präsidenten Lula empfangen.

Um den Regenwald in Brasilien zu schützen, will Deutschland 200 Millionen Euro bereitstellen. Ziel sei es neben dem Klimaschutz auch, die Situation von indigenen Bevölkerungsgruppen im Amazonasgebiet zu verbessern, erklärte das Bundesentwicklungsministerium. Indigene gelten auch wegen ihrer ursprünglichen Lebensweise mit Subsistenzwirtschaft als gute Hüter des Waldes.

"Bundesregierung hat 200 Millionen Euro Soforthilfe zugesagt", Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro, zu Programmen für Regenwaldschutz

tagesschau24 11:00 Uhr

Rund 93 Millionen Euro sollen in Wiederaufforstung fließen, 31 Millionen Euro in einen neuen Fonds zur nachhaltigen Waldnutzung und für Waldschutz. Weitere 35 Millionen Euro sollen ebenfalls in den Fonds fließen, sie waren während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro eingefroren worden. Grund war die massive Abholzung des Regenwaldes in dieser Zeit.

Darüber hinaus fließen jeweils Millionen in die Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen, um sie energieeffizienter zu machen, in Beratungen zu erneuerbaren Energien und Überprüfungen von Lieferketten.

Schulze: Ohne Brasilien wird es nicht gehen

Entwicklungsministerin Svenja Schulze traf sich in der Hauptstadt Brasília mit den Ministerinnen für indigene Angelegenheiten und Umwelt und vereinbarte laut Ministerium eine enge Zusammenarbeit mit ihnen. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft werde nur gelingen, "wenn er gleichzeitig sozial ist, wenn es gerecht zugeht, und wenn nicht einzelne Regionen oder Bevölkerungsgruppen zurückgelassen werden", sagte Schulze. Ohne Brasilien werde der Klimaschutz nicht funktionieren, deshalb hänge davon viel ab.

Scholz trifft Lula

Inzwischen ist auch Bundeskanzler Olaf Scholz in Brasiliens Hauptstadt eingetroffen, wo er von Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva empfangen wurde. Scholz ist der erste westliche Regierungschef, der Lula seit den Sturm auf die Verfassungsinstitutionen in Brasília am 8. Januar besucht. Deswegen soll auch der Schutz der Demokratie eines der Gesprächsthemen sein. Weitere Themen sind der Klimaschutz und die Energiepolitik.

Scholz will bis Dienstag in Brasilien bleiben. Es ist die letzte Station seiner viertägigen Südamerika-Reise.

Paula Kersten, ARD Rio de Janeiro, 30.01.2023 21:34 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 30. Januar 2023 um 18:27 Uhr.