Ex-US-Präsident Trump winkt im März 2024 bei einer Wahlkampfveranstaltung in die Menge.

Wahlkampfteam von Trump Spendenaufruf, um Geldstrafe zu begleichen

Stand: 21.03.2024 09:15 Uhr

Mehr als 450 Millionen US-Dollar Strafe soll Ex-US-Präsident Trump nach einem Gerichtsurteil zahlen - eine Summe, die er offenbar nicht aufbringen kann. Nun versucht sein Wahlkampfteam, Unterstützer zur Kasse zu bitten.

Nachdem er im Februar von einem New Yorker Gericht wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von mittlerweile mehr als 450 Millionen US-Dollar verurteilt worden war, hofft der frühere US-Präsident Donald Trump offenbar auf die Hilfe seiner Unterstützer, um die immense Summe aufbringen zu können. Das Wahlkampfteam des Republikaners, der bei der Präsidentenwahl im November gegen den derzeitigen Amtsinhaber Joe Biden antreten will, veröffentlichte einen Spendenaufruf im Internet.

Mit diesem Aufruf appelliert das Wahlkampfteam an eine Million "Patrioten", ihren Beitrag für den ehemaligen und eventuell künftigen Präsidenten zu leisten. Dieser Beitrag könne von 20,24 bis 3.300 US-Dollar reichen.

Trumps Eigentum könnte beschlagnahmt werden

Mithilfe der Spenden will das Team verhindern, dass Immobilien des Self-Made-Milliardärs, wie Trump selbst sich in der Öffentlichkeit präsentiert, beschlagnahmt werden - allen voran der "Trump Tower" im New Yorker Stadtteil Manhattan. So warnen die Trump-Unterstützer in ihrem Aufruf ausdrücklich: "Lasst eure dreckigen Hände vom 'Trump Tower'!"

Mit der Beschlagnahmung von Trumps Eigentum hatte die New Yorker Staatsanwältin Letitia James gedroht, sollte die vom Gericht geforderte Strafzahlung nicht bis zum 25. März - also bis kommenden Montag - geleistet werden. Aus Sicht von Trumps Wahlkampfteam stellt das Urteil nur einen weiteren Teil der "Hexenjagd" gegen den möglichen Kandidaten im Rennen um das Weiße Haus dar.

Fristgerechte Zahlung "praktisch unmöglich"

In dem Zivilprozess war Trump, dessen Söhnen und Mitarbeitern vorgeworfen worden, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Gegen den Republikaner wurde eine Geldstrafe von mehr als 350 Millionen US-Dollar verhängt, mit Zinsen beläuft sie sich mittlerweile auf mehr als 450 Millionen US-Dollar.

Doch Anfang der Woche hieß es von Trumps Anwälten, es sei "praktisch unmöglich", die Zahlung fristgerecht zu leisten. Sie baten um einen zeitlichen Aufschub oder darum, die geforderte Summe auf 100 Millionen US-Dollar zu reduzieren. Trump hat gegen das Urteil vom Februar Revision eingelegt, muss jedoch die Strafzahlungen leisten oder entsprechende Sicherheiten vorweisen, um in Berufung gehen zu können.

Es ist nicht das einzige Urteil, das für Trump teure Folgen hat. Erst vor einigen Tagen musste er eine Sicherheitsleistung über 96,1 Millionen Dollar aufbringen. Hintergrund ist der Verleumdungsprozess der Schriftstellerin Jean Carroll gegen Trump.

Noch ist unklar, ob Trump Wahlkampfspenden nutzen könnte, um Prozesskosten zu decken. Laut US-Recht ist es nicht verboten, Wahlkampfgelder für persönliche Ausgaben zu verwenden.