
Gegen Verschwörungsmythen Twitter löscht 70.000 QAnon-Konten
Stand: 12.01.2021 07:25 Uhr
Der Kurznachrichtendienst geht erneut gegen Verschwörungsmythen vor. Als Konsequenz aus den Ausschreitungen in Washington durch Trump-Anhänger seien 70.000 QAnon-Konten dauerhaft entfernt worden, teilte Twitter mit.
Mittels der jetzt stillgelegten Konten seien vor allem QAnon-Verschwörungsmythen verbreitet worden. In vielen Fällen seien mehrere Konten auf einen einzigen Urheber zurückzuführen gewesen, teilte Twitter mit.
Der Online-Dienst reagiert damit auf die gewaltsame Erstürmung des Parlamentsgebäudes durch fanatische Trump-Anhänger in Washington. Viele davon unterstützen die Ideen von QAnon.
Auch bekannte QAnon-Anhänger waren an der Erstürmung beteiligt - so der wegen seines Kopfschmucks aus Fell und Hörnern auffällige Jacob Anthony Chansley. Gegen Chansley, der auch als Jake Angeli bekannt ist, erhob die Staatsanwaltschaft in Washington inzwischen nach eigenen Angaben formelle Beschuldigungen wegen gewaltsamen Eindringens in das Kapitol und "ordnungswidrigen Verhaltens".
QAnon ist eine Verschwörungstheorie, die ihren Ursprung in Internetforen hat und auf kryptischen Botschaften eines angeblichen Politik-Insiders beruht. Anhänger glauben etwa, dass der noch amtierende US-Präsident Trump einen geheimen Kampf gegen linksliberale Politiker führt. Diese unterhielten aus einem Pizza-Restaurant in Washington heraus einen Pädophilen-Ring. Angeführt werde dieser von Barack Obama und Hillary Clinton.
Trump seit Freitag gesperrt
Bereits am Freitag hatte Twitter das persönliche Konto von Donald Trump gesperrt, weil befürchtet wurde, der scheidende Präsident könne zu weiterer Gewalt aufrufen.
Mit Informationen von ARD-Korrespondent Marcus Schuler, ARD-Studio Los Angeles, zzt. San Francisco
Twitter löscht 70.000 QAnon-Konten
Marcus Schuler, ARD Los Angeles
12.01.2021 06:30 Uhr
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